Leseproben aus Büchern, Vorträge
 

Vortrag von Swami Vishnu-devananda
im Shivananda Yoga Vedanta Zentrum in Wien am 15.10.1985
von
Yogi Sundara aufgezeichnet


Ich sitze bei einem Vortrag von Swami Vishnu-devananda. Er kommt herein und setzt sich vorne auf ein Kissen. Einige Schüler beginnen Bhajans zu singen und wir stimmen mit ein. Dann folgt eine kurze Meditation in Stille. Swamiji beginnt nun über das Thema "Leben nach dem Tod" zu reden. Gibt es denn ein Weiterleben nach dem Tod oder ist alles aus wenn man gestorben ist? Und gibt es eine Wiedergeburt - eine sog. Reinkarnation und ein Karma, das unser Schicksal beeinflusst?

Im Yoga gibt es ein Weiterleben nach dem Tod (Wandlung), es ist wie in einem Traum, man erwacht und findet sich auf einer anderen Ebene wieder. Manche nennen es Jenseits, manche auch astrale Ebene. Es gibt aber nicht nur eine astrale Ebene, sondern es gibt sieben astrale Ebenen, genauso wie die sieben Chakras. Jedes Chakra entspricht so einer Ebene. Der Yoga lehrt uns das Bewusstsein beim Tod nicht mehr zu verlieren, sondern bewusst den Körper zu verlassen ("Maha Samadhi"). Wenn ein Mensch beim Einschlafen das Bewusstsein verliert, so lernt der Yogi es nicht zu verlieren, sondern die Kontinuität des Bewusstseins aufrecht zu erhalten. Jeder Mensch hat auch ein bestimmtes Energieniveau auf dem er lebt (das Prana oder chinesischen CHI). Dieses Energieniveau oder auch Bewusstseins-Niveau genannt, kann durch bestimmte Yogaübungen gehoben werden. In der 1. astralen Ebene, der Erde leben erdgebundene Wesen, verkörpert als Menschen oder ohne Körper als Geister. Das höchste oder 7. Chakra entspricht dem christlichen Himmel ("7. Himmel"). Aber auch der Himmel ist nur eine Fortsetzung des irdischen Lebens (der Tod ist nur eine kleine Unterbrechung), so wie das Leben nur eine kurze Unterbrechung des astralen Lebens ist.

Einstein, der berühmte westliche Physiker sprach auch von einer vierten Dimension (astralen Sphäre) in der auch andere Gesetze gelten als in unserer Welt. Der Begriff der Zeit ist in der Relativitäts-Theorie von Einstein als nicht absolut bewiesen worden. In der östlichen Philosophie des Yoga wurde schon vor langer Zeit gesagt, dass 1 Sekunde bei Brahma, 100 Millionen Jahre auf der Erde entsprechen. Wie klein ist doch der Mensch!

Swamiji erläutert nun das östliche Übungssystem und Philosophie des RAJA-Yoga (Kundalini, Kriya). Jeder Mensch besitzt die astrale Wirbelsäule, die Shushumna und die zwei Spiralförmigen Kanäle, die um die Shushumna gelegen sind. Ida und Pingala (Sonne - Mond, heiß - kalt). Durch die Anuloma Viloma - die Wechselatmung (auch "Ida-Pingala"-Atmung genannt), wird die Linke und Rechte Gehirn-Hälfte abwechselnd aktiviert, und erfolgt dadurch ein Ausgleich, eine Harmonisierung der polaren Kräfte des Menschen.
Weitere Auswirkungen dieser Übung sind folgende:

Körperlich: Wechselatmung hilft, die Lungenkapazität zu erhöhen und die Atmung unter Kontrolle zu bringen. Gerade die Perioden des Atem-Anhaltens sind ein gutes Training für Herz und Kreislauf. Anuloma Viloma hilft, die Nasendurchgänge zu öffnen. Wechsel-atmung ist vorzüglich gegen Allergien, Heuschnupfen und Asthma und wirkt vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Anuloma Viloma wirkt harmonisierend auf alle Körpersysteme.

Energetisch: Nadi Sodhana heißt “Reinigung der Nadis”. Alle 72000 Nadis werden geöffnet, so daß Prana, die Lebensenergie, besser fließen kann. in um Insbesondere Ida, Pingala und Sushumna werden geöffnet, Sonnen- und Mondenergie in Ida und Pingala harmonisiert. Durch die Öffnung der Sushumna kann das Prana in die höheren Chakras fließen. Durch Konzentration kann man das Prana hinschicken, wo man es haben möchte.

Geistig: Wechselatmung fördert die Konzentrationsfähigkeit und bereitet den Geist auf die Meditation vor. Wechselatmung hilft, zur inneren Ruhe und Kraft zu finden. Emotionelle Ungleichgewichte werden umgewandelt in das ruhige Gefühl der Stärke und Kraft. Die Wirkungen von Kapalabhati sind schneller spürbar, die der Wechselatmung halten länger an.

Im östlichen Yoga gibt es auch sieben untere und sieben obere Ebenen. Die Nadis (Meridiane) sind  feinstoffliche Energiebahnen, in denen das Prana fließt. Eine konsequente Übung ist notwendig und wichtig, um ein Ziel erreichen zu können. Genauso wie ein Mensch schwimmen lernen sollte, um nicht im Wasser unterzugehen, so sollte der Mensch meditieren lernen, um nicht das Bewusstsein zu verlieren, wenn der Zeitpunkt der Wandlung (Tod)  gekommen ist. Eine der ersten Übungen, die man im Yoga lernt, ist die Übung "SAVASANA". Sie dient dazu vollkommene Entspannung zu erlernen und um den Bewusstseins-Schwerpunkt vom physischen Körper in den astralen Körper zu verlagern!
 

Swami Vishnu-devanandas fünf Prinzipien für strahlende Gesundheit und geistigen Frieden:

Um die sehr umfangreichen Philosophien und Lehren im Yoga zu vereinfachen, hat Swami Vishnu-devananda die Weisheit des Yoga in 5 Prinzipien zusammengefasst. Diese 5 Punkte legen dar, wie physische und geistige Gesundheit sowie spirituelles Wachstum entwickelt werden kann.

1. Richtige Körperübungen - ASANAS, diese sollten immer mit einer geistigen Vorstellung verbunden sein, da nach dem Tod nur mehr der  astrale Körper vorhanden ist.
2. Richtige Atmung - PRANAYAMA
3. Richtige Entspannung - SAVASANA
4. Richtige Ernährung - Vegetarisch
5. Positives Denken und Meditation VEDANTA und DHYANA führen letztendlich zu Samadhi oder "Gottverwirklichung" " (Gott ist Liebe).

Swami Sivananda belebte die Tradition des Yogas wieder, indem er die 4 Hauptpfade des Yoga (Bhakti, Jnana, Karma, Raja) in einem ausgewogenen Sadhana (persönliche spirituelle Disziplin) integrierte.
Die Essenz seiner Lehren können zusammengefasst werden in dem Ausspruch: “ Diene, liebe, gib, reinige, meditiere, verwirkliche"
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zu Punkt 1) wenn der physische Körper Schmerzen hat, zeigt er an, dass etwas nicht in Ordnung ist. Schmerzen sind so wie eine rote Lampe, die uns anzeigt, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Westliche Ärzte verschreiben oft schmerzstellende Medikamente. Stadt die Krankheit zu heilen, werden nur die Symptome behandelt. Bildhaft ausgedrückt: die Ärzte haben für jede Krankheit einen Hammer, der die Warn-Lampe zertrümmert. Ein Yogi sollte einen gesunden Körper haben, dazu ist auch eine gesunde Ernährung notwendig, eine falsche Ernährung macht uns krank (Nikotin schadet der Lunge, Alkohol schadet der Leber und Fleischkonsum belastet unser Herz).

Zu Punkt 5) durch Hebung des Bewußtseins-Schwerpunktes (Kundalini-Zentrum)  im Augenblick des Todes (Wandlung) kommt man auf die, dem Chakra entsprechende, niedere oder höhere Ebene. Auf einen Altar stellt man am besten:
- Teller für Kerze oder Öllampe
- Räucherstäbchenhalter oder Duftlampe
- Bild seines Meisters(seiner Meister/Meisterinnen)
- Symbol für Gott/Göttin/Kosmische Energie)
Am besten steht der Altar natürlich direkt vor einem, wenn man meditiert. Theoretisch steht der Altar am besten nach Osten oder nach Norden. Aber das ist keine feste Regel. Besonders hilfreich ist es, Rituale wie Puja und Arati auszuführen, insbesondere nachdem man den Altar aufgestellt hat.
 


Swami Vishnu-devananda (1927 - 1993)
 

Unermüdliche arbeitete Swami Vishnu-devananda daran, Yoga im Namen seines Meisters bekannt zu machen. Es wurden die internationalen Sivananda Yoga Vedanta Zentren gegründet und der "True World Order" etabliert, eine Einrichtung, die sich um universellen Frieden bemüht. Swamiji wurde als Meister des Hatha- und Raja-Yoga bekannt. Autor des Bestsellers: "Das große Illustrierte Yogabuch " und " Meditation und Mantras ". Er ging 1993 in Mahasamadhi ein.

 


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