Heilige und Satgurus

 
ANANDA MOYI MA
 
,,Ananda, die Freude, ist der Hauptantrieb der menschlichen Natur!"

,,Das höchste Wesen ist verkörperte Freude.
Darum sehnen sich alle Menschen nach Freude!"

"Traurigkeit ist verhängnisvoll für den Menschen.
Darum übt den Yoga der Freude;
Hegt täglich einen Gedanken der Freude!"

Dem inneren Kreis sagte sie: ,,Wenn ihr euch in der Meditation
von der grobstofflichen Welt des Karma abwenden lernt und der
subtileren Welt zuwendet, dann findet ihr die Quelle des Friedens!"

Heute will ich euch Ananda Moyi Ma vorstellen. Ananda Moyi Ma wurde l896 in einem entlegenen Dorfe in Bengalen geboren. Mit zwölf Jahren wurde sie einem Manne angetraut. Weißhaarig und viel älter als Ananda Moyi Ma sorgt er für sie und füttert sie abwechselnd mit den Chelas des inneren Kreises in der Einsiedelei Dehra Dun im Himalaya, die großzügige Chelas für sie errichtet haben.

In Paramahansa Yoganandas "Autobiographie eines Yogi" kann man seine Begegnung mit Ananda Moyi Ma nachlesen. Sie fand nach Jahrhunderten der Trennung statt. Ananda Moyi Ma sah das retrospektiv und Paramahansa Yogananda bestätigte es. Sie wollte ihm wieder nachfolgen, doch ihre Chelas wichen nicht von ihrer Seite. So verblieb sie in Dehra Dun.

Ananda Moy Ma hatte keinen sichtbaren Guru, ihr Puja, ja ihre ganze Reinkarnation überschritt das gewöhnliche Maß. Sie wußte und weiß ,,Alles" aus der Meditation. Das Essen nimmt sie nicht mit der eigenen Hand, sondern nur von den Händen der Chelas, denn sie erklärt: ,,Ich betrachte alle Hände als die meinen, daher nehme ich Nahrung mit meinen eigenen Händen."

Sie löst alle Pobleme, denn sie hat für alle und alles Verständnis. Alle, die zu ihr kommen, empfangen ihre segensreiche Aura. Sie hilft allen, gleich welcher Kaste oder Religion er/sie angehört. Sie lebt mit ihren Chelas zusammen. Aber immer wieder geht der eine oder andere in die verschiedenen ,Teile Indiens, um geistig Suchende zu finden und zum Guru zu bringen.

Die geistigen Anweisungen Ananda Moyi Mas sind die Verbreitung des Yoga und Erleichterung jenen zu verschaffen, die ihr Leben nur in Sadhanas verbringen, sowie für deren Unterhalt zu sorgen. Ferner gewährt sie Kranken und Bedürftigen jede Hilfe und ist besonders daran interessiert, in ihrem Ashram echte Chelas zu erziehen. So erzieht sie Kinder, die für ein Ashramleben geeignet erscheinen und die die Lehre und die Hilfe einmal weitertragen. Diese Schüler werden den modernen Verhältnissen angepaßt erzogen. Es gibt keine Weltfremdheit, sondern nur die Einigung aller zum Guten. v.  A. Ballabene, Wien, 1997

Ausführliche Biographie:

Shri Anandamayi Ma erschien am 3o. April 1896 in einem kleinen Dorf in Bengalen, dem heutigen Bangla Desh, in einer frommen Brahmanenfamilie. Bereits in Ihrer Kindheit und Jugend war Sie ungewöhnlich anziehend; auffallend ausgeprägt waren Ihre sanfte und beständig fröhliche Natur, Ihr unbedingte Folgsamkeit gegenüber Älteren und Ihre Selbstlosigkeit und Genügsamkeit, denn Sie äußerte niemals auch nur einen Wunsch für sich selbst. Bereits als kleines Kind versank Sie manchmal in einen entrückten Bewußtseinszustand und blickte mitten im Spiel oder beim Essen plötzlich regungslos wie eine Statue, oder unterhielt sich ganz selbstverständlich mit Bäumen, Tieren und unsichtbaren Wesen. 

Im Alter von etwa 18-20 Jahren zeigten sich immer intensiver Merkmale der Gottesverwirklichung an Ihr; das Singen religiöser Lieder versetzte Sie in eine Art Trance, die Stunden oder auch Tage andauern konnte. Ganze Nächte lang und später auch am Tag entströmten Mantren und Sanskrithymnen Ihren Lippen; Yogastellungen (Asanas), Mudras (energielenkende Hand- und Körperstellungen) und Pranayama (yogische Atemtechniken) manifestierten sich spontan und mühelos durch Ihren Körper, ohne daß sie vorher erlernt oder beabsichtigt wurden. Sie blieb oft tagelang in Samadhi Bhava (überbewußter Zustand), ohne auf äußere Ansprache oder Bewegung zu reagieren und ohne daß irgendein Puls registriert werden konnte. 
Sechs Jahre lang manifestierten sich durch Ihren Körper sehr intensiv und dauerhaft die verschiedensten spirituellen Übungen und Zustände (Bhavas). Dies geschah aus sich selbst heraus; nie war Sie in spezielleren Yoga-Praktiken unterrichtet worden. Sie nannte dies Ihr "Sadhana - Lila", Ihr "Spiel spiritueller Übungen", da es in Wirklichkeit nichts für Sie gab, was Sie hätte erreichen müssen. 
Im Alter von 26 Jahren begann Sie ein dreijähriges Schweigen, welches auch Gebärden einschloßund nur dadurch unterbrochen wurde, daß Sie von Zeit zu Zeit mit einem Finger einen imaginären Kreis um sich zog, einige Mantren sprach und dann wieder verstummte. Viele Monate lang nahm Sie täglich nur eine Fingerspitze Essen zu sich. Ende 1924 hörte Sie ganz auf, sich selbst etwas zu essen zu geben; Ihre Hand versagte Ihr diesen 'absichtlichen' Dienst, die Nahrung glitt Ihr einfach durch die Finger. Um zu verhindern, daß Sie Ihren Körper verließ, gab man Ihr seitdem die Nahrung, wenn es auch für Sie selbst keinen Unterschied zu machen schien, ob Sie einige Wochen lang nur drei Reiskörner täglich oder normale Mahlzeiten zu sich nahm. Sie hätte nie selbst etwas genommen oder jemanden darum gebeten und sagte: "Ich sehe alle Hände als meine eigenen an. In Wirklichkeit esse ich immer mit meiner eigenen Hand." Zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele Menschen auf das grenzenlose Bewußtsein Ihrer Wesenheit aufmerksam geworden, kamen regelmäßig zu Ihr oder lebten in Ihrer Nähe. Außergewöhnliche, "übernatürliche" Begebenheiten mit Anandamayi Ma fanden in einer Atmosphäre von völliger Normalität statt. Ungeachtet der Veränderungen, die der Betrachter von außen wahrnahm, existierte in Ma's ununterbrochenem Seinszustand keinerlei Bewegung oder Phase, die durch eine 'höhere' oder 'tiefere' abgelöst wurde. 
Der indischen Tradition entsprechend wurde Sie im Alter von zwölf Jahren verheiratet. Von Ihrem 18.Lebensjahr an lebte Sie mit Ihrem Ehemann zusammen, den Sie "Bholanath" oder "Pitaji" (Vater) nannte. Bholanath fand Ma von einer solchen Aura ehrfurchtgebietender Heiligkeit umgeben, daß eheliche Beziehungen von Anfang an dadurch völlig ausgeschlossen waren. Er wurde 1922 formell Ihr Schüler und blieb Ihr treuer Beschützer, bis er 1938 als Sannyasi starb, nachdem er ein hohes spirituelles Bewußtsein erlangt hatte. 
Als zweite Tochter einer armen, aber sehr religiösen bengalischen Brahmanenfamilie besuchte Sie nur etwa zwei Jahre die Schule, sprach jedoch später mit präzisem Wissen über Gesetzmäßigkeiten des Lebens und der Natur sowie über Inhalte und Einzelheiten zu speziellen Fragen des Yoga-Weges und der Heiligen Schriften (Shastras), ohne sie jemals studiert oder einen spirituellen Lehrer gehabt zu haben. 

Ma bezeichnete sich selbst nie als Guru, organisierte keine Vorträge oder Reisen, sondern handelte und antwortete auf Fragen stets nur aus Ihrem „Kheyal" heraus. Kheyal ist ein spontaner Impuls aus einer Art überbewußten Intuition, der in keinster Weise einem eigenen Willen oder Wunsch entspringt, sondern mit unfehlbarer Sicherheit auf die bewußten oder unbewußten Bedürfnisse der Menschen in der Umgebung reagiert. Dies ist, ähnlich wie bei einigen anderen Meistern wie Ramakrishna oder Haidakhan Babaji, oft nicht mit dem oberflächlich urteilenden Verstand zu begreifen und verlangt große Wachheit, Entschlossenheit und Flexibilität von den Devotees, die sich ernsthaft dem wahren Selbst nähern wollen. 

Anandamayi Ma's Ratschläge waren meist individuell an den jeweiligen Bewußtseinszustand des Fragestellenden gerichtet; Sie empfahl nicht jedem, dem Leben in der Welt zu entsagen, sondern gab auch konkrete Anweisungen, wie man ein spirituelles Leben in Familie und alltäglicher Arbeit führen kann und sich auf dem jeweiligen individuellen Weg Gott und damit dem eigenen, Wahren Selbst nähern kann. Jeder Mensch solle jedoch seinem einmal erwählten spirituellen Weg aufrichtig folgen und wahrhaft lebendige spirituelle Erfahrung anstreben. Sie empfahl auch jedem ohne Ausnahme, eine bestimmte Zeit täglich zu meditieren, selbst, wenn man viel zu tun habe. Der Kern Ihrer Lehre lautete in endlosen Variationen: „Die höchste Berufung eines Menschen besteht darin, nach Selbstverwirklichung zu streben. Alle anderen Verpflichtungen sind zweitrangig." 
Durch Ihr Dasein und Ihre Worte richtete Sie die Aufmerksamkeit der Suchenden stets auf DAS, was allein IST. 
„Der Mensch webt wie die Spinne Netz um Netz und tut sein Bestes, um darin verstrickt zu bleiben, durch alle Ewigkeit hindurch. Verfangen in den Anziehungen der Sinne und in Täuschung hält er nicht einmal inne, um zu reflektieren, wie quälend doch die immer wiederkehrende Aktion und Reaktion von Geburt und Tod ist. Entscheide endgültig und ein für alle mal, daß die Fessel des Karma mit dem jetzigen Leben enden muß, und sammle wie ein Kriegsherr alle deine Kräfte in der verzweifelten Anstrengung, den Schleier der Maya zu zerreißen; oder anders, verneige dich wie eine bedrängte Garnison vor dem Allmächtigen, und übergib dich selbst bedingungslos in Seine Gnade - und Er Selbst wird sich um alles kümmern." 

Anandamayi Ma bereiste über 50 Jahre lang den indischen Subkontinent. Sie behauptete nie von sich, ein Guru zu sein, denn dies hätte eine Zweiheit bedeutet (Guru - Schüler), die in Ihrem Bewußtseinszustand nicht existierte. Von sich selbst sprach Ma oft als von 'diesem Körper' oder 'diesem kleinen Mädchen'. Sie inspirierte Millionen Menschen unterschiedlichster Kultur und Herkunft durch Ihre bloße Gegenwart, ihre allumfassende Liebe und Weisheit zur Suche nach der Höchsten Wirklichkeit. Ihre Devotees errichteten über 25 Ashrams in Indien und auch in Europa und den U.S.A. (Hawaii). 
Die Shree Shree Anandamayee Sangha wurde von Ihren Anhängern gegründet (Varanasi). Dort wird u.a. die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift "Amrit Varta" (in Bengali, Hindi und Englisch) sowie Bücher über Sie herausgegeben. 
Die Glückselige Mutter war anerkannt und geliebt von Moslems, Christen, Parsen, Sikhs, Jains, Hindus, Buddhisten und Menschen anderer oder keiner speziellen religiösen Ausrichtung. Auch viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie z.B. Indira Ghandi, Richard von Weizsäcker und Karl Graf Dürckheim besuchten Sie und lauschten gebannt Ihren spontanen Antworten, die ohne Umschweife direkt den Kern des Problems und die Herzen der Fragesteller trafen und von tiefer Weisheit waren. 
Paramahansa Yogananda gab einst Seiner Schülerin Daya Mata ein Photo von Ma mit den Worten:"Strebe danach, wie Sie zu werden." 

Im August 1982 verließ Anandamayi Ma im Ashram im Kishenpur-Ashram in Nord-Indien (Dehradun) Ihren Körper und ging in Mahasamadhi. Ihr Körper wird im Mahasamadhi Tempel in Khankal, Haridwar, einer heiligen Pilgerstadt am Ufer des Ganges in Nord-Indien, aufbewahrt. Anandamayi Ma hat Ihr "Lila", d.h. "Ihr göttliches Spiel" auf der Erde beendet. Ihr Sein und Ihre Worte jedoch sind zeitlos gültig und immer wieder neu inspirierend, uns bewußt und kompromißlos für die wahre Freiheit zu entscheiden und die ewige Wahrheit in uns selbst zu finden und zu verwirklichen. 

" Nehmt an, einige Leute gehen im Meer baden und beschließen, allen anderen voraus zu schwimmen - daraus folgt, daß sie zurückschauen müssen. Aber für den, dessen einziges Ziel der Ozean selbst ist, gibt es niemanden, um dessentwillen er zurückschaut oder besorgt ist, und dann geschieht, was geschehen soll. Gib dich der Welle hin, und du wirst von der Strömung aufgenommen werden. Der Ewige Selbst ist die Welle, die den Strand überflutet, um dich fortzutragen. Wer sich selbst für dieses Ziel aufgeben kann, wird von Ihm angenommen. Aber wenn deine Aufmerksamkeit auf den Strand gerichtet bleibt, kannst du nicht weit kommen und wirst nach dem Baden zurückkehren. Wenn dein Ziel das Höchste, das Endgültige ist, wirst du vom Strom deiner wahren Natur geführt werden. Es gibt Wellen, die hinwegtragen und Wellen, die zurückziehen. Diejenigen, die sich hingeben können, wird Er zu sich nehmen. In Form der Welle streckt Er Seine Hand aus und ruft euch: kommt, Kommt, KOMMT! " 

Nach indischer Zeitrechnung jährte sich der Erscheinungstag der Glückseligen Mutter Shri Anandamayi Ma am 6. Mai 1996 zum 100. Mal. Zu diesem Anlaß fand in Ihren Ashrams und in den Herzen vieler spiritueller Sucher auf der ganzen Welt ein Fest der Freude und der inneren Verbundenheit statt. 

Shri Anandamayi Ma’s Anwesenheit und liebevoll führende Gegenwart ist für jeden ernsthaften Sucher erfahrbar und wird auch weiterhin in den Herzen all derer gespürt, die aufrichtig dem Pfad zur Gottesverwirklichung folgen. 

Obige Lebensbeschreibung und Aussagen sind aus den Büchern:
"Worte der Glückseligen Mutter", sowie "Matri Darshan" und "Erkenne Dein Selbst"


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