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Traumhochzeit für Hexen
Blaze schrieb am 12. Oktober 2004 um 19:49 Uhr (643x gelesen):

In dem Buch Mondmagie von Zsuzsanna Budapest findet sich eine sehr gute Schilderung zum Thema Hochzeit, ich zitiere einfach mal:

„Ich will über Hochzeiten sprechen, weil die Heirat für Frauen das beladenste Symbol und das gefühlsmäßig am meisten geladene Ritual ist, das es gibt. Manchmal ist sie das einzige herausragende Ritual im Leben einer Frau. Das Patriarchat hat alle anderen eliminiert wie das des nahenden Alters, das Fest ihrer ersten Menstruation, die sicher ebenso bedeutsam ist wie die Heirat und deren Auswirkungen länger anhalten als die meisten Beziehungen. Sie hat nicht mehr das Ritual, das sie als Königin ehrt, wenn sie als Frau erblüht, welche die Arbeit der Göttin in der Welt aufgenommen hat. Man hat sie missachtet und ganz sicher nicht geehrt, wenn sie zur Crone (mit sechsundfünfzig) wird und ins wissende Alter eintritt, das Alter der Weisheit.
Aber bei ihrer Hochzeit wird die Frau als Göttin anerkannt. Sie ist mit dem weißen Gewand der Sonnengöttin Lucia bekleidet, bei deren Fest in Schweden alle Mädchen und Frauen weiß angezogen sind. Ihr heiliger Schleier, die von den jungen Frauen oder Mädchen getragen wird, zeigt an, dass sie in der Blüte ihres Lebens und das Oberhaupt aller Frauen ist. Die Hochzeiten von heute bergen immer noch viele der alten Elemente in sich. Diese Symbole sind es, die uns Frauen die Tränen in die Augen treiben. Es ist die verloren gegangene Symbolik – an deren Wichtigkeit man sich dunkel erinnert, obwohl die wahre Bedeutung nicht bekannt ist - , die Frau auf Hochzeiten weinen lässt.
Was geschieht?
Liebe geschieht. Das kann nicht einmal das Patriarchat ändern.
Die Großmutter Mondin hat wieder ein junges oder altes Paar verzaubert, ihre Herzen bewegt, und jetzt wollen sie sich einander in der Öffentlichkeit versprechen. Dieses öffentlich bezeugte Versprechen ist der wahrhaft alte Teil dabei. Die Gemeinschaft wird Zeuge eines Liebesbandes und behandelt das Paar danach anders. Das Ritual schafft einen Raum zwischen dem, was war, und dem, was sein wird. Es schafft den Übergang zwischen verlobt und verheiratet sein.
Oft schmerzen mich diese Rituale, weil ich mich auch nach jemandem sehne, dem ich diese Art öffentliches Versprechen geben kann. Meine Ehe mit dem jungen Burschen aus Ungarn, den ich mit neunzehn geheiratet hatte, funktionierte ein paar Jahre lang, dann wurden wir erwachsen und lebten uns auseinander. Ich fühle deswegen keine Bitterkeit, ich hatte nur das Gefühl, dass der Stand der Ehe, so wie er in der gegenwärtigen amerikanischen Kultur vorherrscht, weder für mich noch für irgendeine andere Frau eine gute Lebensform ist. Es ist einfach nicht natürlich, die Frauen voneinander zu trennen und sie in ihre jeweiligen mehrstöckigen Häuser mit identischer Architektur und Ausstattung zu sperren. Es ist nicht natürlich, nicht mit deinen Nachbarn zu plaudern. Es ist nicht natürlich zu meinen, du würdest allein nur mit deinem Mann und deinen Kindern auf dieser Welt existieren. Menschen sind soziale Wesen. Wir brauchen die Gemeinschaft. Die meisten Arten, die Gemeinschaften bilden, sorgen dafür, dass die Weibchen und Jungen genug Unterstützungsgruppen und einander haben. Isolation ist nur für die bestimmt, die sich aufs Sterben vorbereiten.
Liebe ist jetzt. Und Hochzeiten auch.
Heidnische Hochzeitsfeiern können ausgefeilt und teuer oder auch sehr flexibel und einfach sein. Sie können auch legal oder nicht legal sein, je nach der Kombination der beteiligten Geschlechter. Gleichgeschlechtliche Hochzeiten werden immer noch von keiner Kirche und keinem Staat anerkannt, von der Göttin aber schon immer. Ich schließe sehr viele lesbische Ehen. Die letzte Eheschließung, die ich hier in Berkeley vorgenommen habe, war allerdings für ein heterosexuelles Paar – Cynthia und Paul.
Sie waren ein klassisches Beispiel für die fortschrittliche Tradition. Sie hatten sich getroffen, als sie beide an der University of California studierten. Eines Tages überließ Cynthia einer Lokalzeitung ein Gedicht zur Veröffentlichung, irgend etwas über Chamäleons und ihre Zungen und Blitze, ziemlich lang und ziemlich tiefgründig. Das Gedicht gewann einen Preis und wurde in der ganzen Länge abgedruckt. Paul hatte den Artikel beim Kaffee gelesen, und er mochte das Gedicht mit den Chamäleons. Ihm gefiel die lange Abhandlung und die erschreckenden Bilder, die Cynthia aufs Papier geworfen hatte. Es gefiel ihm so sehr, dass er ihr an die Adresse der Zeitung schrieb. Er selbst schrieb auch gern, vor allem über Chamäleons. Sie antwortete auf seinen Brief, und sie trafen sich. Das war vor zwanzig Jahren gewesen. Seitdem waren sie immer zusammen. Sie waren beide jüdisch, aber ihre Beziehung war für sie eine derart private Angelegenheit, dass kein Rabbi sich je in sie einmischen sollte.
Nun wollten ihre Kinder, dass sie heiraten sollten. Die Kinder standen selbst kurz vor der Hochzeit, und die Situation ihrer Eltern ließ sie nicht kalt. Aber Cynthia und Paul hielten stand. Sie weigerten sich, sich sozialem Druck zu beugen. Eine Möglichkeit aber gab es – Paul und Cynthia hatten eingewilligt zu heiraten, wenn sie es mit einer Göttinzeremonie, die von einer Hexe geleitet wurde, tun könnten. Das wäre etwas anderes, meinten sie. So wären sie mit der Heirat einverstanden. Die Kinder spürten mich auf und erzählten mir die Geschichte.
Was für eine Ehre! Natürlich stimmte ich zu.
Die Hochzeit fand auf der Spitze eines Hügels statt, von der aus man die blaue Bay mit den fatternden Segeln der Boote, den vom Pazifik hereinkommenden Nebel und die auf der anderen Seite der Bay gleißenden Wolkenkratzer überschauen kann.
Paul war am schwierigsten für die Zeremonie vorzubereiten. Er wollte keine Blumenkrone tragen. Er liebte Blumen, hatte aber Schwierigkeiten mit dem Kronenkonzept. Ich erklärte ihm, dass es bedeute, sich mit der Erde zu identifizieren, wenn man Blumen auf dem Kopf trägt. Es sei auch ein Symbol des Respekts vor der Ehe. Das waren Gründe, die ihm einleuchteten.
Am beginn der Tryst, der Götterzeremonie, die ich bei einer Hochzeit durchführe, gibt es immer Musik, die von den Versprochenen ausgewählt worden ist. Üblicherweise spielen eine sanfte Harfe, Flöte oder Klavier oder ein paar Geigen. Ich selbst ziehe den Herzschlagrhythmus von Trommeln vor, runde warme Töne, die von der Tiefe des Bauches zum Geist aufsteigen. Cynthia hatte einen Freund namens Bob gebeten zu diesem Anlass auf der Harmonika zu spielen aber er war so scheu, er blieb viel zu weit weg vom Publikum und wir konnten ihm kaum hören. Doch wir wussten alle, dass er wundervoll spielte, auch wenn wir ihn nur hören konnten, wenn zufällig der Wind in unsere Richtung bließ.
Es machte nichts.
Paul und Cynthia wurden von ihren Kindern herbei geführt, langsam, ihrer inneren Musik lauschend. Er war in einen normalen Straßenanzug gekleidet, sie in ein lavendelfarbenes Kleid mit einer Amethystkette um den Hals. Beide waren barfuss, wie ich es verlangt hatte, damit sie die Erde berühren konnten. Aber sie schritten auf Rosenblüten, die die Kinder für sie auf den Weg gestreut hatten. Man konnte sehen, dass es ein sehr liebendes Paar war. Vier Kinder hatten sie gemeinsam groß gezogen, Freunde auf ihrem Weg gewonnen. Nun feierten sie erstmals öffentlich ihre Vereinigung. Diese Hochzeit war wirklich sehr anders.
Die Hochzeitsgesellschaft brauchte nicht lange, um die Energie für die Zeremonie anzunehmen. Ich erklärte die sonare Meditationstechnik, in der das koordinierte Summen einer Menschengruppe ihre Gehirnwellen in Gleichklang bringt - und sie führten sie aus, einfach so. Auf dieser gemeinsamen Schwingung ließ ich die Zeremonie sanft wie auf einem Nebelbett dahin gleiten.
Das Tablett voll Speisen war auch ganz besonders. Geröstete Mandeln (der Venus heilig) und schimmernde, schwarze Pflaumen, Kapuzinerkresse, Wurzelgemüse (Karotten)m Stengel (Spargel) und Blumen (Blumenkohl) schmückten das Tablett. Bei einer Hochzeit ist das mein Hochaltar. Über duesen bescheidenen Tablett voll Speisen rufe ich die Göttin allen Lebens an, den Beschluss des Paares zu bestärken, sie zusammenwachsen zu lassen, auf dass ihre Liebe und ihre Arbeit Früchte tragen und dass sie sich wie Zweige innerhalb ihrer Gemeinschaft ausbreiten mögen. Paul und Cynthia hatten meinen Segenswunsch bereits gelebt. Es war einfach eine Anerkennung ihrer zwanzig gemeinsamen Jahre.
Ein wichtiger Teil des Rituals ist, dass jeder der Partner etwas vom Tablett auswählt, es in den Mund des anderen Partners legt und spricht: ‚Mögest du niemals hungern’
Das ist ein Versprechen. Es umfasst alle möglichen Arten von Hunger. Sie versprechen einander genügend zu füttern, um Liebeshunger, Hunger nach Nahrung, Aufmerksamkeit, Wissen und Erfahrung zu stillen. Es ist ein großes Versprechen. Dann tranken sie aus den silbernen Schalen. Sie sind Symbole der Freude und natürlich aus Silber, um sie der Mondin zu weihen. Es ist wichtig, Hochzeitszeremonien mit den Mondphasen abzustimmen. Für diese Hochzeit wählte ich die zunehmende Mondin, gerade ein paar Tage vor Vollmondin. Die Neumondin ist bestens geeignet für junge Liebende, frische Paare. Cynthia und Paul hatten Wasser aus ihrer Küche in den Kelchen. ‚Mögest du niemals dürsten!’ sagten sie und boten einander einen Schluck aus den Silberschalen an. Man kann nach ebenso vielen Dingen dürsten wie hungern, also stillt dieses Versprechen das Dürsten nach Liebe und Zuneigung, nach Anerkennung und Wissen.
Von da an weinte Großmutter Yvonne pausenlos. Lange, lange Zeit hatte sie auf die Hochzeit ihrer Tochter gewartet. Nachdem die Kinder gekommen waren, hatte sie schon gedacht, es würde nie geschehen. Aber heute war der Tag gekommen und es war wunderschön!
Hochzeiten sind immer ein Frauenereignis. Wie charmant der Bräutigam auch sein mag, er ist nur Begleiter. Dies ist der einzige Tag, welcher der Feier einer Frau geweiht ist, die die heilige Braut ist. Sie ist der Mittelpunkt der Bewunderung (sieht sie nicht wunderschön aus …), sie steht im Zentrum der Aufmerksamkeit (mach noch ein Bild von ihr mit der ganzen Familie …). Sie ist festlich gekleidet, sie legt Schwüre ab. Die Zukunft der Menschheit hängt von diesem Versprechen ab. Wird sie inmitten des Patriarchats um der Liebe willen ihre Lebensgabe geben? Wird sie gehorchen (keinesfalls!!!) oder sich auflehnen (darauf kannst du wetten!!!)? Der letzte Akt des Rituals besteht in der gegenseitigen Krönung mit den Blumen, um einander der gegenseitigen Hochachtung zu versichern.
‚Du bist die Göttin!’ sagt Paul.
‚Du bist der Gott!’ antwortet Cynthia.
Paul nahm seine Blumenkrone an ohne mit der Wimper zu zucken. Sie sahen ineinander die Verkörperung des Göttlichen. In dieser Zeremonie ist keiner geringer als der andere.
Das Ende der Zeremonie kann der allerschönste Teil sein, wenn das Paar – gekrönt von der Göttin – als Kinder der Erde dasteht und darauf wartet, über den Besen zu springen, um ihr gemeinsames Schicksal zu besiegeln. An diesem Punkt können sie einander etwas bedeutsames sagen oder ein Gedicht vorlesen. Cynthia las ihr Camäleongedicht vor. Zuerst hörten alle leicht schockiert zu. Chamäleons? Schlängelnde Zungen aus Feuer? Wie eklig! Und ihr Gedicht war so traurig, so bedrückend, ein derartiger Kontrast zu dieser strahlenden Hochzeit. Und doch – es war das Gedicht, das Paul angezogen hatte. Was hätte passender sein können?
Dann las Paul seinen Antwortbrief vor. Es war der Brief eines jungen Idealisten, voll von Glückwünschen und der Sehnsucht nach einer Zwillingsseele. Die letzte Zeile lautete: ‚Vielleicht finden sie diesen Brief etwas seltsam, aber ich verspreche ihnen, wenn sie anrufen, werden sie vielleicht entdecken, dass es eine fruchtbare Beziehung sein könnte.’ ‚Fruchtbare Beziehung’ hatte er vor zwanzig Jahren in einem leidenschaftlichen, hellsichtigen Moment geschrieben!
Nun bat ich die Hochzeitsgesellschaft, das Paar mit ihren persönlichen Segenswünschen zu überhäufen. Yvonne wollte etwas sagen, aber noch versagte ihr vor Rührung die Stimme. Also begannen die Kinder und wünschten ihrer Mama und ihrem Papa noch viele weitere wunderbare Jahre voll Glück. Vor allem die Töchter waren sehr bewegt. Sobald Yvonne einmal zu weinen begonnen hatte, hatten auch sie ihre Tränen offen gezeigt. Weinen ist ebenso ansteckend wie Gähnen. Beginnt eine, fallen die anderen ein.
Die Gesellschaft rief ‚Glück’, ‚Urlaub’, ‚Tiefe Liebe’, ‚Gesundheit’. Aber auf speziellen Wunsch des Brautpaares war es absolut tabu, sie aus Gründen der Fruchtbarkeit mit Reis zu bewerfen. Die Kinder, sie sie schon hatten, reichten ihnen.
Wir legten den Besen im Westen hin, weil dies schon eine Heirat war, die in den Augen der Liebe geschlossen worden war, und nach dem letzten Segensspruch sprang das Paar händehaltend hoch und verließ für einen Augenblick die Erde. Der Fotograf verewigte diesen Moment, als sie über den Myrrenbesen sprangen, auf Video.
Nach der Landung auf der anderen Seite küssten und umarmten sie einander, als wären sie frisch verheiratet. Diese Zeremonie war eine Feier ihrer vergangenen und zukünftigen gemeinsamen Jahre.
Zum Empfang zog sich die Hochzeitsgesellschaft in die riesige Halle mit Glasfenstern zurück. Zwei Gummibäume wuchen direkt durch die Decke, in Harmonie mit den Rotholzwäldern.
Paul und Cynthia strahlten. Paul hatte ganz vergessen, dass er immer noch seine Krone trug und behielt sie auch während dem Hochzeitsessen auf. ……“

So hierzu noch ein paar kleine Anmerkungen von mir, die Hexe die dieses Ritual durchführt sollte sich sehr gut vorbereiten und während der Hochzeit den Gästen alles genau erklären, sonst könnten einige Leute etwas verwirrt sein. Ich würde im Vorfeld noch ein kleines Ritual mit allen Gästen machen, sie sollen sich alle vorstellen, wie beim Ausatmen ihre negative Energie und jeder negative Gedanke den Körper verlässt und zu einem Tongefäß fließt, dann zerschlägt man das Gefäß mit einem Hammer.
Während dem Sprung über den Besen (ich kenne das mit einer Schnur statt einem Besen) sollte man so was sagen wie „dies ist der erste Schritt, den das Paar gemeinsam geht auf ihrem gemeinsamen Weg durchs Leben und wir alle sollten ihnen wünschen, dass keine Hürde auf diesem Weg höher als diese ist.“
Ansonsten sind natürliche deiner Kreativität kaum Grenzen gesetzt.
Ciao
Blaze



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