re: Ötzi-Fluch
Füchsin * schrieb am
9. November 2005 um 9:50 Uhr (547x gelesen):
Hallo, Blaze!
Als man Ötzi fand (den Mann vom Similaunjoch, d.h. auf einem Berg, der seit Urzeiten als Passage von Tirol nach Südtirol benützbar ist, und die Hirten tieben immer die Schafe von den Almen nach Südtirol runter), dachte man zuerst an ein Verbrechen, bis es sich herausstellte, dass die Leiche ein paar Tausend Jahre alt ist und der abschmelzende Gletscher ihn freigegeben hat. Einige Körperteile waren verwest, andere schwarzschimmelig.
Der Mann trug Reste von mit Stroh ausgestopften Fellstiefel und Fellkleider, war am ganzen Körper tätowiert und hatte überall Narben und geheilte Verletzungen. Jemand hat ihn mit einem Pfeil von hinten erschossen, und er stürzte damals tot in ein Eisloch. Es war offenbar Spätherbst gewesen, wo man die Passage nicht mehr benützte, es sei denn man war auf der Flucht. Man vermutete, der Mann war von seinem Heimatdorf geflohen und wollte Richtung Südtirol. Warum auch immer.
Das Ehepaar, dass die Leiche gefunden hat, wollte dafür Geld, Österreich wollte den Ötzi untersuchen, am Ende landete die Leiche statt bei einem Begräbnis in einem neuen Südtiroler Museum, wo er gegen Geld begafft werden kann. Die Leiche muss immer eisgekühlt bleiben. (Also ehrlich, wer von uns hätte das gerne für seine eigene Leiche?!) Danach setzten einige merkwürdige Todesfälle ein - Herzanfall, Krankheit, Unfall... der Finder ist gestorben und ein paar der untersuchenden leitenden Ärzte. Und seitdem spricht man vom "Ötzi-Fluch".
Wer die Leiche war - ob entlaufener Sklave, ein Normalmensch, ein Schamane, ein Verbrecher - wer kann das sagen. Ein geistiger Kontakt wurde m.E. noch nie versucht, ist auch die Frage, ob das ratsam wäre, und was das bringen würde. Die Regierung hat jedenfalls nicht vor, die Leiche beerdigen zu lassen. (Ehrlich, die Untersuchung von Mumien finde ich wissenschaftlich in Ordnung, aber eine Ausstellung derselbe finde ich einfach entwürdigend!)
Mit lieben Grüßen -
Füchsin

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