Astrale Welten

 


Traum - Schwelle

copyright KaliShivaTara 2004

Schwellensymbole

 


Abgrenzungen – Übergänge:

Türe, Tor
Fluss, Brücke
Mauer
Tunnel
Stiege
Abgrund
Fenster
Bild
Vorhang
Schranken
Gebirge

 

 


Übergangsphasen:

Zug
Auto
Straßenbahn

 

 


Übergangszustände:

Nebel
Finsternis
leuchtende visionäre Bilder

 

 

 

Zeitraffer:

Wenn im Übergang zu einem Zustand größere Zeitabstände übersprungen werden sollen z.B. bei Versetzung in weiter liegende zukünftige oder vergangene Geburten, so werden die dazwischen liegenden Zeiten oft symbolisch überschritten z.B. als eine Folge von Wandlung und Geburt in einem realitätsfernen kosmischen Bühnenvorgang.

 

Die sukzessive Rückführung bei der hypnotischen Regression ist ebenfalls ein Zeitraffer – Geschehen, das einen schockartigen, plötzlichen Wechsel vermeidet.

 

 

Abgrenzungen:


Durchgänge – Übergänge:

 

Gebirge

Tunnel, Pass, Weg

Abgrund

Brücke, Weg

Fluss

Brücke, Fähre, Boot – waten, schwimmen

Grenze

Schranken, Tor

Mauer

Tor, Tür, Fenster, Vorhang

 


Niveau -, Zeit-, Zustandsunterschiede:

 

Übergänge:

Raum, Zeit

Bild, Vorhang, Bahnhof

Niveau

Stiege

(Aus-) Richtung

Weg, Kreuzung

 

 

 

 

 

 

Schwellen von psychischen Erinnerungs- und Emotionsbereichen

Diese bieten eine äußerst vielfältige Erscheinung, oft gepaart mit Furcht und aggressiven Wesen, welche dem Träumer entgegenstürzen. Der Träumer betritt ja einen durch Verdrängung oder moralische Schranken verwehten Tabu – Bezirk. Ist dieser Seelenbereich der Persönlichkeit integriert, so verschwinden die Schwellen als betonte Abgrenzungen.

 

Die Schwelle zwischen verschiedenen Schlafzuständen

Bei den einzelnen Übergangsphasen des Schlafes können Sinnbilder oder Geschehen in Erscheinung treten, die der Schwellensymbolik zuzuordnen sind.

Beispiele:

Schlummertraum

Zwischen Dösen und dem tieferen Einschlafen hatte ich einmal einen Schlummertraum – in dem ich mich in einem Eisenbahnwagen befand. Offenbar auf der Reise ins „Traumland“.

 

Zwischen Eidetik und Traum

Bei einem eidetischen Savasana (Tiefentspannung) – Abschalte Experiment befand ich mich nach dem Visualisieren einer Zeitung plötzlich auf einer Brücke. Hier war der Zustand des Visualisierens plötzlich zu Ende und ich befand mich in einem bewussten Traum, der allmählich zu einem gewöhnlichen Schlaftraum abglitt.

 

Bewusste Träume

Sehr oft befand ich mich im Augenblicke der Bewusstwerdung in Zügen, Autobussen, Autos etc. Dies sind alles Fahrzeuge, die in einen anderen Bereich führen. In diesem Fall nicht nur symbolisch, sondern auch tatsächlich, indem ich von meinen Helfern zu einer vorbestimmten Astralgegend gebracht wurde. Tatsächlich waren bei diesen Astralwanderungen die Begegnungen mit Bekannten, Besuche von Ashrams etc. weit häufiger als in willentlich herbeigeführten Projektionen.

 

Da die verschiedenen Schlafzustände natürliche Erscheinungen sind, gibt es bei diesen Schwellenträumen keinen Hüter der Schwelle. Das was für jeden Menschen natürlich ist und ihm offen steht, ist kein Tabubereich, der verteidigt wird.

 

Anders ist es bei konzentrativen, tranceartigen Zuständen. Hier gibt es indirekte Hüter der Schwelle. Indirekt deshalb, weil wir dann keinen beauftragten Wächtern begegnen, wohl aber einer ganzen Skala ungünstig gesinnter Wesenheiten, die noch nicht ferngehalten werden können da sich die Schutzstrahlung erst im Laufe der Zeit bildet. Diese Wesen, die uns gleich an der Schwelle begegnen und bedrängen, erscheinen nicht, wenn der jenseits verbundene Zustand nicht eigenmächtig, sondern unter dem Schutz der Helfer herbeigeführt wurde.

 

Einschlafschwellen

Traum von S.:

Früher war das Einschlafen immer durch sehr plastische und lebendige Bilder gekennzeichnet. Diese hatten die Aufgabe, vom Wachzustand in den Schlaf überzuführen:

Ich gehe auf einer langen, langen Strasse, setze einen Fuß vor den anderen, durch eine Landschaft, die ich nicht genau beachte. Ich gehe nur nach vorne mit einem Gefühl der Erwartung.

Ich bin am Anfang einer Brücke, die aufgetaucht ist, während ich langsam in den Halbschlafzustand gesunken bin. Das Tagesbewusstsein schaltet nun mehr und mehr ab und ich begebe mich immer weiter hinaus auf die Brücke. Ich überquere sie wie nebenbei.

Im Halbschlaf versunken ist es mir, als wäre ich unter Wasser, dennoch kann ich atmen. Doch alles um mich ist blau. Ich will auftauchen und schwebe so empor zur Oberfläche des Wassers. Ich durchstoße sie und komme in eine neue luftigere Welt. Doch auch hier steige ich weiter auf, es ist wieder, als erreichte ich eine Wasseroberfläche und ich durchstoße sie. Dieser Vorgang wiederholt sich immer und immer wieder in einer Reihe fort: Aufsteigen, Durchstoßen einer Oberfläche, Weitersteigen.......

Dieser Vorgang setzt sich so lange fort, bis ich endlich in den Schlaf versunken bin.

 

Der „Traumschacht“

Traum von C. 1979:

Ich machte am Morgen im Bett Traumübungen und zwar derart, dass man vollbewusst in den Traumzustand überwechselt. Da sprang auf einmal, wie wenn eine Klappe sich öffnete (bildlich gesprochen), vor meine Augen, ein dunkler vierkantiger Schacht, der vor mir in die Tiefe führte. Dazu kam gleichzeitig die Gewissheit, dass ich, wenn ich in diesen Schacht spränge, mit der Übung Erfolg hätte (gleichzeitig ein bewusster Traum). Ich aber war von diesem plötzlichen Vorgang so überrascht, dass ich aus dem Zustand fiel.

C. hat gut getan, dass sie nicht gesprungen ist (Tunnel nach unten).

 

Der Wagon

Traum von S. 1978:

Es ist der vierte Tag nach meiner Operation. Es ist ca. 4 Uhr morgens, ich bin gut ausgeschlafen und die Tatsache, dass ich keine Schmerzen verspüre, trägt zu meiner gehobenen Stimmung bei. Ich klappe mir den Kopfteil meines Bettes so weit in die Höhe, dass der Oberkörper etwas aufgerichtet ist und schließe nun die Augen, um etwas Mauna zu halten. Ich empfinde sehr bald eine gute Entspannung des ganzen Körpers.

Ich finde mich auf einer Zugstation wieder und habe gerade den Wagon verlassen. In dem selben Augenblick tritt der mir schon bekannte Zustand der Halbbewusstheit ein. Ich sehe die vielen Menschen an mir vorbei gleiten. Ich komme nicht so weit, mich zu orientieren, da mein Körper von einem Sog mitgerissen wird. Links von mir schwebe ich auf eine Person zu, von der ich weiß, dass es sich um Su. handelt, obwohl ich ihn noch nicht von vorn erkennen kann. Kurz bevor ich ihn erreiche werde ich durch ein von einem neben mir liegenden Patienten verursachtes Geräusch augenblicklich in den Wagon zurückgezogen. Ich erwache und erst nach einiger Zeit erlange ich wieder die volle Kontrolle über meinen physischen Körper.

 

Schwellen im Jenseits

Diese ähneln sehr stark den Schwellen, welche in Träumen auftreten, jedenfalls in allen archetypischen Elementen.

...ich stand vor einer Tür. Ich wusste, wenn ich hindurchginge, würde ich wieder dort sein, wo ich hergekommen war. Ich beschloss, mich nicht von der Stelle zu bewegen. Wie ein bockiges Kind stemmte ich meine Füße gegen den Türrahmen und schlug wild um mich. Plötzlich fühlte ich, wie ich durch leeren Raum stürzte. Ich öffnete die Augen und blickte in das Gesicht einer Krankenschwester. Ich hatte mehr als zwei Wochen im Koma gelegen.

 

Arthur Ford: „Bericht vom Leben nach dem Tode“ S. 218

Die Grenze oder Schranke

In einigen Fällen ist mir von den Beteiligten geschildert worden, wie sie sich im Laufe ihres Erlebnisses der Todesnähe irgendwann einer Stelle näherten, die man wohl als eine Art „Grenze“ oder „Scheidelinie“ bezeichnen könnte. In verschiedenen Zeugnissen erscheint sie jeweils als „Gewässer“, „grauer Nebel“, „Tür“, „durch ein Feld laufender Zaun“ oder schlicht als „Linie“. Daran ließe sich die – freilich höchst spekulative – Frage anschließen, ob dem allem möglicherweise nicht eine einheitliche Erfahrung oder Vorstellung zugrunde liegt. Sollte das zutreffen, dann wären in den einzelnen Versionen nur individuell unterschiedliche Versuche zu sehen, die Grunderfahrung zu deuten, in Worte zu fassen und sie sich ins Gedächtnis zurückzurufen. Wenden wir uns nun einer Reihe von Berichten zu, in denen die Vorstellung einer Grenze oder Scheidelinie deutlich zum Ausdruck kommt:

„Ich „starb“ durch einen Herzstillstand. Als ich im Sterben lag, fand ich mich auf einmal in einem wogenden Kornfeld wieder. Es war wunderschön, alles war leuchtend grün – von einer Farbe, wie es sie hier auf Erden nicht gibt. Vor mir auf dem Feld erblickte ich einen Zaun und schickte mich an, auf ihn zuzugehen. Da sah ich einen Mann sich von der anderen Seite her ebenfalls dem Zaun nähern, als ob er mir entgegen käme. Ich wollte zu ihm hingehen, doch merkte ich auf einmal, wie ich unaufhaltsam zurückgezogen wurde. Gleichzeitig mit mir sah ich auch ihn umkehren und sich vom Zaun weg in die andere Richtung bewegen.

Dr. Raymond A. Moody: “Leben nach dem Tod” S. 81

 

Gebirge – Abgrund

Das Gebirge stellt eine Abgrenzung dar die zwar scheinbar unüberwindlich hoch aber durch Mühen und geistiges Wachstum doch überwunden werden kann. Jedenfalls macht das Gebirge oder die Gebirgswand den Eindruck, dass das dahinter liegende Land, nach geistigen Aufstiegswerten gemessen, höher liegt. Die Steil – Schlucht ist gleichsam das Gegenteil. Sie stellt ein klares Verbot dar. Das gegenüberliegende Land darf nicht betreten werden, versucht es der Unbefugte trotzdem, so droht ihm Vernichtung, der Sturz in die geistige Tiefe.

 

Der Besuch bei...

S., wiederholt: Ich bewege mich durch eine weite, ebene Landschaft, die zunehmend heller wird. Eine unvorstellbar hohe, steile Felswand ragt in weiter Ferne auf. Indem ich näher komme, erkenne ich immer deutlicher, die senkrecht emporstrebenden Kaskaden des sandgelben Felsens. Ich gehe nicht alleine, obwohl ich niemanden sehe. Doch der in mir wachsende Zweifel, hier hinaufzukommen, der zur Mutlosigkeit wird, wird durch sanfte Worte geglättet. Ganz oben wachsten Bäume bis an die Kante, sie heben sich gegen helles Licht ab... Plötzlich tut sich vor uns ein kleiner Steig auf, der den Augen jedes nicht Befugten verborgen bliebe. Diesen Pfad steigen wir empor; Jedes Mal, wenn ich mich auch viel später dieser ungeheuren Wand aus Fels näherte erfasste mich von neuem Staunen, wie es möglich sein sollte, diese titanischen Steinkaskaden hinaufsteigen zu können, bis ich dann den kleinen, geheimen Pfad erreichte, der mich unwiderstehlich emporzog. Und oben, welches Land tat sich da auf! Ein lichtdurchtränktes, klares, weites Bergland, das sich in unendlichen Weiten, immer steigend, verlor. Zu meiner Linken, ein fruchtbares Tal; zu meiner Rechten, felsige Hänge; ein Panorama von sich immer abwechselnden Bergrücken und Höhen, mit lichtem Wald besetzt. Ein wenig, ganz wenig, erinnerte es an ganz bestimmte Gegenden Griechenlands – das, was die griechische Bergwelt ahnen lässt, wünschen lässt, hier war es verwirklicht. Mein Weg, eine friedliche Sandstrasse, führt weit, weit über die Kämme, schlängelt sich dahin, von einem Berghang zum anderen. Mein Weg ist so weit, dass sich sein Ziel, trotz der klaren Luft in der Ferne verliert. Obwohl ich rasch dahin eile – man müsste sagen, schwebe – so würde ich schätzen, dass die Reise einen Tag wohl oder mehr gedauert hätte. Es wunderte mich, dass das Licht – Sonne als seine Quelle, die so auch Quelle des Schattens wäre, sah ich keine – dass das Licht ganz unvermindert zu bleiben schien. Ich meinte, hier herrsche wohl ein Titanentag, denn wirklich hier war alles titanisch. Lange, lange Zeit war vergangen, als ich auf einer leicht bewaldeten Bergkuppel, noch immer fern von mir, ein schöne, helles Haus, ähnlich einem kleinen Landschloss sah. Ich beschleunigte meinen Schritt. Dann stieg ich schon die kiesbestreute Strasse, die sich im weiten Bogen vom Fuß des Berges hoch zog, hinan, bis in tiefromantisch – lebensvoller Weise, das Haus vor mir stand; es schien alles voll von künstlerischer Inspirationskraft zu sein. Doch bevor ich das Haus betreten sollte, war es noch angebracht, sich ein wenig auszuruhen. So ließ ich mich in der Mitte der Tannen nieder, die vor dem Haus standen, die eine so wohlige Atmosphäre der Ruhe ausstrahlten. Von hier konnte auch der Blick über das weite helle Land streifen, während ich mit den so eigenartig altbekannten Tannen sprach......

 

Fluß

Der Fluss ist eine Grenze oder, wenn man will ein Hindernis zum anderen Ufer, das es zu bewältigen gilt. Während Abgrund und Gebirge in ihrer Vertikalbetonung geistige (spirituelle) Hindernisse sind, ist der Fluss in seiner Betonung der Horizontalen, in seiner Bewegtheit ein Hindernis des Lebens. Man könnte den Fluss fast als karmisches Hindernis betrachten. Man kann den Fluss auf verschiedene Art überqueren:

Durchwaten: hier müssen die Schwierigkeiten des Lebens in ihrer ganzen Tiefe bewältigt werden. Die Füße ruhen jedoch auf festem Grund, es ist keine Gefahr vorhanden, nur viel Mühe.

Durchschwimmen: Das Schwimmen ist von weniger Erdenschwere geprägt, jedoch auch gefahrvoller als das Durchwaten.

Fähre: Das Überqueren mit einem Boot oder einer Fähre beinhaltet eine dargebotene Hilfe, einen Lotsen.

Brücke: Hier ist der Fluss kein echtes Hindernis mehr. Der Mensch steht über den Dingen (dem Fluss). Die Brücke gehört zum Geistigen (der Luft) und vom geistigen her bietet sich auch die Bewältigung des Problems an.

 

Das Symbol des Grenzflusses

 

In Folge seiner Unzugänglichkeit bildet der Fluss eine Grenze zwischen zwei Bereichen, dem Bekannten und dem Unbekannten. Das Überqueren des Flusses bedeutet eine wichtige Entscheidung für den Beginn einer neuen Daseinsform, für die Erforschung eines neuen Bereiches; es bedeutet zugleich eine Wandlung und Neugeburt, d.h. die Aufgabe einer alten Lebensform. In vielen Mythen und Märchen bildet ein Fluss die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits. Nicht nur die Grenze zur Transzendenz kann sich als Fluss in Träumen kundtun, sondern vor allem kann er zwei psychische Bereiche voneinander trennen. Je nach der Größe der psychischen Schranke werden dabei die beiden Ufer auseinander liegen. Über den Fluss können wir nur gelangen, wenn wir unsere hemmende Einstellung überwinden.

 

Traum aus Erich Fromm: „Märchen, Mythen, Träume“ S. 168

Ich soll einen Fluss überqueren. Ich suche eine Brücke, doch ist keine da. Ich bin klein, etwa fünf Jahre alt. Ich kann nicht schwimmen. Da erblicke ich einen großen dunklen Mann, der ein Zeichen macht, dass er mich auf den Armen hinübertragen könne. Im ersten Augenblick bin ich froh und lasse mich von ihm aufheben, doch dann werde ich plötzlich von Angst gepackt. Ich weiß, wenn ich mich nicht davon mache, werde ich sterben. Wir sind schon am Fluss, da nehme ich all meinen Mut zusammen und springe aus den Armen des Mannes ins Wasser. Zuerst glaube ich zu ertrinken, doch dann beginne ich zu schwimmen und erreiche bald das andere Ufer. Der Mann ist verschwunden.

 

Dieser Traum zeigte dem Träumer, dass er den Entschluss fassen muss, um vom Ufer der Kindheit zu dem der Reife zu gelangen. Der Mann, der ihn hinübertragen will, stellt symbolisch sein bisheriges Getragenwerden durch den Vater, die Lehrer etc. dar.

 

Traum von A.:

Ich kam in ein Tal an einen Fluss. Am anderen Ufer stand eine Frau, die mir drei Wünsche erfüllen wollte. Da blickte ich mich um, sah hinter mir ein kleines Mädchen und fragte es, wonach es suche. Und mein erster Wunsch war, dass der Wunsch dieses Mädchens in Erfüllung gehen sollte. Der zweite Wunsch war ähnlich, nur bezog er sich nun auf eine ganze Menschengruppe. Nur der dritte Wunsch bezog sich auf mich, aber so, dass ich mir wünschte, anderen in Zukunft besser helfen zu können.

 

Die Mauer

 

Die Mauer ist ein festes, erdhaftes Hindernis. Um in den anderen Bereich zu gelangen, bedarf man des Weges, der Lösung der Schwierigkeit (Tor), oder eine Überwindung der Schwere, die uns an das Irdische, Materielle bindet, um die Mauer zu überklettern, überfliegen etc.

 

Die Brücke

 

Die Brücke stellt die Verbindung zweier unterschiedlicher Bereiche her, dabei „überbrückt“ sie jene unzugängliche Grenze, welche die beiden Bereiche voneinander trennt. Die Brücke ist dabei auch ein Ort, wo Inhalte beider Bereiche aufeinander treffen können und auch ein Ort der Wandlung und Neugeburt, das heißt der Aufgabe einer alten Lebensform.

 

Die Brücke zur Transzendenz

Häufig finden wir in Märchen und Mythen eine Brücke, als Ort, wo sich Diesseits und Jenseits direkt berühren und über welche der Übergang zum anderen Bereich möglich ist. Es kann eine Brücke über den Fluss der Unterwelt, oder über den unzugänglichen Abgrund zwischen Diesseits und Jenseits sein. Zumeist besteht die Brücke aus transparentem bzw. leuchtendem Material, vor allem wenn sie in lichte jenseitige Bereiche führt. So finden wir als Ausdruck ihrer transzendenten Natur, Brücken aus Gold, Silber, Kristall und auch als Regenbogen ausgebildet.

 

Während eines Ausflugs in die Berge mit seinem Lehrer Don Juan hatte Carlos Castaneda folgendes Erlebnis mit einer Brücke zur Transzendenz:

Don Juan befahl mir, mich auf jenes schwache grüne Leuchten, das ich inmitten der Nebelbank, die vom Gipfel des Berges zu uns herabschwebte, entdeckt hatte, zu konzentrieren. Ich starrte hin. Ein von oben herabgesunkener Nebelstreifen hing dort wie ein Stück fester Materie. Er befand sich genau dort, wo ich die grüne Tönung bemerkt hatte. Als meine Augen wieder ermüdeten, und ich blinzeln musste, sah ich zuerst, dass dieser Nebelstreifen die Nebelbank überlagerte, und dann sah ich dazwischen ein schmales Nebelband, das wie eine schmale, frei schwebende Konstruktion aussah, wie eine Brücke, die den Berg über mir mit der Nebelbank vor mir verband. Einen Augenblick meinte ich zu sehen, wie der durchsichtige Nebel, der vom Gipfel des Berges herabgeweht wurde, über die Brücke hinzog, ohne sie aufzulösen. Es war, als sei die Brücke tatsächlich aus solidem Material. Einen Augenblick schien es sogar, als ob ich die dunklere Färbung an der Unterseite der Brücke von der hellen Sandsteinfarbe ihrer Seitenwand zu unterscheiden vermöchte. Verblüfft starrte ich die Brücke an. Entweder erhob ich mich dann auf ihr Niveau, oder die Brücke sank zu mir herab. Plötzlich erblickte ich vor mir einen waagerechten Steg. Es war ein ungemein lange, fester Steg, schmal und ohne Geländer, aber breit genug, um darauf zu gehen. Doch nun schüttelte Don Juan heftig meinen Arm, bis ich wieder die Augen öffnete. (C. Castaneda „Reise nach Ixtlan)

 

Die Brücke bildet vielfach auch jenen Ort, wo sich der Mensch der Führung eines aus dem Jenseits auftauchenden Helfers durch jene Regionen überlässt:

„Der Herr vom Berg und Johannes Blessom“ (Norwegen)

Der Held wünscht sich am Weihnachtsabend sehnsüchtig in seine Heimat und wird von einem großen unbekannten Mann in dessen Schlitten eingeladen. Dieser fährt geisterhaft schnell, „es ging durch Wetter und Wind, und er konnte weder Himmel noch Erde sehen“. Er beginnt zu frieren. An der Brücke zu Hause lädt ihn der Unbekannte ab, und verbietet ihm, sich umzusehen. Wie er aber ein Brausen hört und einen übernatürlich hellen Lichtschein sieht, schaut er sich doch um und sieht „die Riesenpforte im Jutulsberg weit offen, und es schien und leuchtete heraus wie von tausend Lichtern. Mitten darin stand der Riese, und das war der Mann mit dem er gefahren war.“ (Hedwig Beit, Symbolik des Märchens)

 

Die Brücke als Verbindung unterschiedlicher transzendenter Bereiche

Nicht nur Diesseits und Jenseits wird häufig durch eine Brücke verbunden, sondern auch unterschiedliche transzendente Bereiche. Die Brücke bildet dabei zugleich den Hüter der Schwelle, und lässt nur jene Wesenheit den unzugänglichen Abgrund überschreiten, die reif für den höheren Bereich ist, ansonsten bleibt sie unsichtbar bzw. unzugänglich.

 

 „Reise in die Unsterblichkeit“ II / 2, R. James Lees

Das Vorgelände des Tores in den neuen Bereich steht allen zur Verfügung, die Hilfe und Anleitung suchen, um es zu erreichen. Aber es gibt eine Grenze, über die keiner gelangen kann, der nicht gänzlich dafür gerüstet ist. Da sah ich, zwischen uns und dem Tor lag ein furchtbarer, gähnender Abgrund! Seine Ränder waren glatt wie eine Mauer, seine Tiefe verlor sich unergründlich in schwarzer Finsternis. Er mochte etwa hundert Meter breit sein – nach irdischem Maß gemessen – und nirgends konnte ich eine Brücke oder ein anderes Mittel zum Hinübergelangen erblicken. „Wir stehen hier am äußeren Rande einer Welt, die durch den Abgrund vor uns von der nächsten Welt getrennt ist. Wer das Tor erreichen will, muss den Abgrund aus eigener Kraft überqueren.“ Sagte mein Helfer. „Die Brücke von einer Welt zur anderen ist jetzt schon da, aber vor deinen Augen liegt ein Schleier, so dass du sie nicht sehen kannst. Dies ist ein Ausdruck dafür, dass du noch nicht gerüstet bist. Doch vielleicht kann ich dir helfen wenigstens einen schwachen Eindruck davon zu gewinnen. „ Damit legte er für einen Augenblick seine Hände über meine Augen. Als er sie fortnahm, konnte ich die schattenhaften Umrisse einer Brücke ausmachen – so zart und schwach, als wäre sie aus den winzigen Kristallen eines Rauhreifs gebaut. Der Weg darüber schien mir sehr gefährlich, doch von der anderen Seite kamen gerade Freunde auf uns zu. Sie zeigten keine Furcht, ja sie schenkten der Brücke gar keine Aufmerksamkeit und sind ganz im fröhlichen Gespräch befangen. Da bat ich meinen Begleiter mir zu sagen, was es ist, das jene dort mir so sehr voraus haben. Er antwortete: „Sehr einfach, die Zuversicht, den in Liebe verankerten Glauben. Die Überquerung dieses Abgrundes ist die große Probe auf den Glauben. Hier muss die letzte Faser irdischen Einflusses abgeworfen werden.“

 

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