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Der Nocebo-Effekt
Nobby * schrieb am 4. Juni 2009 um 17:35 Uhr (1313x gelesen):

Hi,

ich habe gerade etwas interessantes gelesen:
Anhänger des Voodoo schwören auf die tatsächliche Wirkung von Flüchen und Zaubersprüchen und tatsächlich gibt es dokumentierte Fälle, in welchen eine zuvor verfluchte Personen unmittelbar darauf verstarben. Woran die Betroffenen tatsächlich verstorben sind, ist hingegen in den seltensten dieser Fälle nachzuweisen. Der Effekt, da sind sich Forscher indes sicher, funktioniert allerdings auch ohne Voodoo-Zauber und sprechen hierbei vom "bösen Zwillings des Placebo", dem so genannten Nocebo-Effekt.

Geht es um Voodoo, so genügt bei Gläubigen oft schon der in Anwesenheit des Opfers ausgesprochene Fluch, um diesen wahr werden zu lassen. Doch auch ohne direkten Zauberfluch kam es zu mysteriösen Todesfällen.

Der Fall eines Lagerarbeiters in den 80´ziger Jahren zeigt zu welchen
Fehlleistungen unser Gehirn fähig ist, nur weil es an etwas ganz fest glaubt.
Der arme Mann wurde versehendlich in einem Kühl-Container eingeschlossen.
Als man ihn 12 Stunden später fand, war der Mann stocksteif und augenscheinlich erfroren, was sich auf den ersten Blick nicht verwunderlich anhört.
Dennoch konnte sich keiner erklären warum, denn der Kühl-Container war nicht angeschlossen und es herrschte zwar eine etwas kühlere Temperatur im Container, aber bei weitem keine so niedrige, welche ein Erfrieren erklären würde.

Alleine der Glaube des Mannes, dass er erfrieren müsse, weil er ja in einem Kühl-Container eingeschlossen war, in dem im Normalfall Temperaturen weit unter Null herrschten, genügte um genau diesen Tod herbeizuführen.

Fälle wie dieser sind Extremfälle eines weit verbreiteten Phänomens, wenn viele Patienten beispielsweise wahrscheinlich nur an schweren Nebenwirkungen von Medikamenten und Behandlungsmethoden leiden, weil ihnen zuvor von deren Möglichkeit berichtet wurde. Auch seien Personen, die davon überzeugt sind einer bestimmten Risikogruppe anzugehören, eher anfällig genau an diesen Risiken zu erkranken, wie weniger hypochondrisch Veranlagte.

Anhand umfangreicher Studien dieser Effekt, der als "Nocebo" (von lat. nocere „schaden“, nocebo „ich werde schaden“) bezeichnet wird, mittlerweile ebenso belegt werden, wie der vielfach beschworenen Placebo („ich werde gefallen“), der alleine durch die Behauptung der positiven Wirkung etwa eines Medikaments, diese tatsächlich herbeiführt und nicht nur psychologische sondern auch messbare physiologische Ergebnisse erbringen kann. Ebenso wie Placebo-Pillen mit einem angeblich positiven Effekt, können Nocebo-Pillen die ihnen angedichteten negativen Auswirkungen hervorrufen.

Welche Personengruppen jedoch besonders anfällig für den Nocebo-Effekt sind, wird derzeit noch kontrovers diskutiert. Viele Forscher sind sich bislang jedoch einig, dass die persönliche Geisteshaltung - ob grundsätzlich positiv oder negativ eingestellt - etwas mit dieser Frage zu hat. Zudem, dies zeigen neurophysiologische Untersuchungen, haben die psychologischen Aspekte des Nocebo auch direkte physiologische Auswirkungen. Im Unterschied zu Placebos zeigte die Einnahme von Nocebos einen Einfluss auf die Ausschüttung des so genannten Glückshormons Dopamin und von Schmerz stillenden Opioiden, was für die Forscher erklärt, warum Nocebos Schmerzen verstärken und Placebos Schmerzen lindern können.

Der ultimative Auslöser des Nocebo liege jedoch nicht in der Neurochemie, sondern im Glauben selbst. Aus diesem Grund gilt auch schon die alleinige Angst einem Herzinfarkt zu erliegen unter zahlreichen Medizinern als Risikofaktor, wenn beispielsweise derartig veranlagte Patientinnen ein um das Vierfache gesteigerte Wahrscheinlichkeit aufweisen tatsächlich an einer Herzerkrankung zu sterben als Frauen, mit den sonst gleichen Risikofaktoren, jedoch ohne die Angst vor den Attacken.

Die meisten Menschen würden heutzutage sicherlich darüber schmunzeln, wenn sie von einem Voodoo-Priester verflucht werden. Doch wie sähe die Reaktion wohl aus, wenn ein in Weiß gekleideter 'Priester' der modernen Medizin morgen vorhersagt, dass sie nur noch drei Monate zu leben haben?" Der soziale und kulturelle Hintergrund spielt eine wesentliche Rolle im Verständnis des Nocebo-Effekts, sind sich die Forscher einig. Ein mächtiger Arzt könne also durchaus auch einen "Todesfluch" aussprechen, wenn die Diagnose von dem Patienten und seinem sozialen Umfeld entsprechend aufgenommen und blindgläubig akzeptiert und nicht hinterfragt werde.
Schlechte Nachrichten fördern schlechte physiologische Auswirkungen.

Ist es also theoretisch möglich einen anderen Menschen davon zu überzeugen, dass er bald sterben werde und er dann auch tatsächlich stirbt ?

Hätte dieses dann letztendlich etwas mit Mystik, Hexerei, oder anderen Kräften zu tun, oder ist es nur die Überzeugungskraft der Worte die eine bestimmte negative Vorstellung in dem Betroffenen hervorruft, die dann tatsächlich zur Realität wird.
Oder läßt, wie in dem geschilderten Fall des Lagerarbeiters, alleine der Glaube daran, dass etwas passieren muss, Vorstellung zur Realität werden ?

Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

Grüße vom



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