Re: sind wir alle doch nur Marionetten?
jörn schrieb am 25. Oktober 2001 um 22:10 Uhr (417x gelesen):
mein welt- und gottverständniss deckt sich stark mit dem von majestic. die welt ist ein theater, wir sind die schauspieler, jeder darf und muss sich eigenverantwortlich seine rolle selbst wählen. nur wer dies nicht tut und vor der verantwortung drückt, wird wahrlich zur marionette.
es war mein traum, ein haus am meer zu besitzen, bücher zu schreiben und bei der arbeit zur entspannung übers wasser zu schauen. bis zum meer sind es heute noch 3500 m und ich muss mich vom stuhl erheben, um am horizont das meer sehen zu können -aber ich habe noch nicht einmal die hälfte meines berufslebens hinter mir.
gott? für mich eine erfindung des menschen, also steckt er auch in uns menschen. wir selbst spielen auf der bühne diesr welt und es gibt feste regeln, nach denen gespielt wird.
gottes bücher? auch eine erfindung der menschen, da gott aber in ihnen steckt, sind es schon die bücher gottes. der zweck liegt in einer individuellen und kollektiven lebenshilfe. auf kollektiver ebene werden die spielregeln für das theater festgelegt. sie sind notwendig für ein sozialens miteinander und prägen die gesellschaftsordnung tief. unsere rechtsordnung ist letzten endes nur ein spiegelbild dieser gesellschaftlichen ordnung. ein christlich orientierter mensch unterlässt das töten nicht aus angst vor den rechtsfolgen. es gibt unterschiedliche vorstellungen über die formen des zusammenlebens, dementsprechend unterschiedliche bücher und unterschiedliche rechtssysteme. teilweise wird der glaube an einen gott und seine lehre auch dazu missbraucht, machtverhältnisse zu begründen oder zu legitimieren. das christentum, insbesondere der protestantische zweig geht genau den umgekehrten weg. nicht ein übergeordnetes irdisches oder überirdisches wesen steht an oberster stelle sondern du selbst und gott in dir. dies hat unseren staat so geprägt, dass jedem die freiheit offensteht, jede rolle einzunehmen. nur du selbst kannst stehst dir bei der verwirklichung deiner träume im wege stehen.
auf individueller ebene helfen die bücher und lehren dem menschen, mit dem unerklärlichen zurecht zu kommen. blitz und donner erklären wir heute nicht mehr mit dem zorn der götter, die wissenschaft half uns, eine erklärung zu finden. dennoch bleiben genug erklärungsbedürftige phänomene, wie beispielsweise der tod. dabei ist es nicht wichtig eine objektiv richtige antwort auf offene fragen zu erhalten sondern eine antwort, welche die bedrohliche leere füllt.
jörn

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