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Der Geruch des Todes

Torsten schrieb am 13. Februar 2003 um 19:17 Uhr (471x gelesen):

Liebe Leute,
das mag seltsam klingen, aber seit etwa einem halben Jahr nehme ich zunehmend den Geruch des (menschlichen und tierischen) Todes wahr, vorwiegend in der Nähe von großen Wohngebieten. Ich kenne ihn aus dem anatomischen Institut der Charité und pathologischen Instituten. Es ist kein Verwesungsgestank und ich hielt ihn immer für die Wahrnehmung chemischer Verbindungen, die bei der Konservierung von Leichen entstehen.
Aber die Wahrnehmung wird immer verbreiteter und intensiver. Sie erzeugt ein Gefühl, daß man sich an solchen Orten besser nicht aufhält. Sie ist nicht belästigend, aber deutlich. Sie hat auch keinen benennbaren Ursprung, da Vorhandensein und Richtung von Wind keine Rolle zu spielen scheinen.
Auch tierischen Todes deshalb, weil ich ihn besonders deutlich in der Nähe eines längst stillgelegten Schlachthofes riechen konnte.
Wie soll man ihn beschreiben? Süßlich-aromatisch, mit keinem mir bekannten Geruch vergleichbar, alles Andere überdeckend und sich in der Wahrnehmung sofort in den Vordergrund drängend.
Vielleicht ist es ja nur ein neues Lösungsmittel, welches zunehmende Verbreitung findet und so ähnlich riecht wie Anatomie, Pathologie und alter Schlachthof.
Viele Grüße
Torsten

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