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Re: unter Verschluss
schnuffi der bär schrieb am 2. Mai 2003 um 16:34 Uhr (536x gelesen):

> hallo,
> entschuldige erstmal meinen etwas harschen beitrag vom letztenmal, ich fand die frage nur sehr merkwürdig.
naja, so merkwürdig finde ich es eigentlich nicht, auf die behauptung, die römisch-katholische kirche würde brisante dokumente zurückhalten, zu fragen, was denn darin stehen solle. dass sie in verschwörungstheoretischen und esoterischen kreisen (welche ja in der praxis nah beieinander zu liegen scheinen) gerne als einer der großen urheber des bösen in der welt betrachtet wird neben den evergreens illuminati und freimaurer, wobei diese auch gerne miteinander zu einer supermacht des bösen verwoben werden, halte ich schon für ein etwas merkwürdigeres fänomen.
ich vermute, dass man eine ursache in dem behauptungskampf der durch aufklärung und säkularisierung privaten religion, wie wir sie heutzutage oftmals anfinden, gegen die institutionalisierte religion, für welche in unseren breiten eben die römisch-katholische kirche das symbol ist.
> streiten brauchen wir uns ab jetzt ja nicht mehr drüber,
> hoffe ich.
> ich gebe dir jetzt mal ein paar antworten, damit du merkst,
> dass ich nicht nur hohle phrasen schwinge :
> die römisch-katholische kirche ist und wurde NUR aus diesem grunde gegründet, ein imperialistisches wirtschafts- und machtunternehmen.
> das wahre christentum wurde von der katholischen kirche zerschlagen, umgeändert, um sich möglichst global ausbreiten zu können.
> der gedanke der dahintersteht ist einfach: es ging um geld und macht.
> dem römischen reich war klar, dass sie niemals die welt erobern konnten, dafür schufen sie die kirche.
ohne dir zu nahe treten zu wollen, halte ich das doch für eine sehr naive sicht der geschichte. es ein großer fehler, der ebenso oft kritisiert wie auch gemacht wird, an die geschichte die gleichen maßstäbe anzulegen, wie man sie an die gegenwart legt. und besonders im bereich der genese einer religion ist es verheerend.
das sogenannte urchristentum war, wie zum beispiel schon albert schweitzer ausführte, eine eschatologische und zugleich messianische strömung innerhalb des judentums, in der bibel ausgeführt an der figur von johannes dem täufer und in folge dann von jesus. es findet eine ausrichtung statt hin zur figur des messias und dem jenseits, dem gottesreich. (übrigens ein grund, warum die unterstellungen, das urchristentum hätte eine reinkarnationslehre vertreten, völliger unsinn sind, da das verständnis vom wesen der zeit alles andere als zirkulär ist. gleichwohl weist z.b. heiler auf den christlichen theologen origines hin, welcher den grundstein für die griechische theologie legte und dessen lehre von der wiederherstellung aller dinge einfluß durch indische lehren vermuten lässt. ihn kann man nun aber wirklich nicht mehr zum urchristentum zählen.)
jedoch, um nicht zu weit abzuschweifen, muss festgehalten werden, dass die römisch-katholische kirche nicht einfach mal so durch die römer gegründet wurde. die anfänglich jüdische strömung breitete sich aus, sehr bekannt sind hier wohl die reisen von paulus in mittelmeerraum, es wurden 'zweigstellen' eröffnet, oftmals auch einfach bestehende tempel oder kultstätten in kirchen umgewandelt, wie auch der pantheon in rom schließlich zu einer christlichen kirche wurde, jedoch waren diese 'zweigstellen' relativ unabhängig voneinander. das christentum wurde im römischen reich einige zeit toleriert, so wie viele anderen kulte, doch da die christen jesus in der art verehrten, wie es der römische kaiser für sich in anspruch nahm, und sie ihm wiederum die verehrung verwehrten, kam es zur bekannten christenverfolgung, die schließlich durch kaiser konstantin ihr ende fand.
wie gesagt, das christentum war schon jahrhunderte im römischen reich vorhanden, bis es schließlich im vierten jahrhundert mit dem edikt von mailand der römischen religion gleichgestellt und unter kaiser theodosius endlich zur staatsreligion erhoben wurde.
die entwicklung hin zu einer zentralistischen weltkirche dauerte aber noch eine ganze weile, weshalb es widersinnig ist, davon auszugehen, dass die römisch-katholische kirche gegründet wurde, um die welt zu beherrschen, zumal sie, wie schon erwähnt, aus der stadtrömischen kirche hervorging und zunächst nur eine unter vielen provinz- und stammeskirchen war. wir haben es hier mit einem langen prozess des zusammenwachsens zu tun. die römische kirche wurde stark von griechischen und später der karthagischen kirche beeinflusst, mailand konkurrierte mit rom und ravenna, gallien und spanien machten auch ihr eigenes ding, weshalb es unsinnig ist, zu behaupten, die gründung der römisch-katholischen kirche und deren entwicklung zum zentrum der westkirche wäre ein gelenkter akt gewesen. bis die sich endlich einige waren, sind jahrhunderte vergangen, ganz zu schweigen vom anschließenden kampf gegen die häresie und die ganzen einzelnen sekten, die sich rom nicht beugten.

> es hat funktioniert:
> der grösste grossgrundbesitzer der welt ist die katholische kirche, über ihre finanzielle stärke hat sie NIEMALS! auskunft gegeben, dass es ebenfalls nicht wenig sein dürfte, ist wohl jedem klar.
wobei ich immer noch der meinung bin, dass das chinesische volk der größte großgrundbesitzer ist. aber dass auf den kirchenkonten eine menge schotter rumliegt und die einen haufen land besitzen, ist ja nichts neues. ist ja auch ein ziemlich großer verein.
> nach der gründung wurden in ganz europa die kämpfenden verfechter des ur-christentums als ketzer durch die heilige inquisition verfolgt, angeblich wegen ihrer schändlichen praktiken.
naja, das ist wie bei vielen sachen: das kann man so oder so sehen. tatsache ist, dass es wie schon erwähnt einen ganzen haufen von provinzkirchen gab, die jede ihre eigene theologie und liturgie besaßen. wie man zum beispiel auch bei der spaltung des buddhismus sehen kann, hielt sich da einfach jeder für den verfechter der wahren urlehre. dazu kommen dann noch die ganzen häretiker, die verschmelzungen der christlichen lehre mit den jeweiligen religionen der bekehrten völker und dem volksaberglauben und schließlich noch einige freaks, die ihren eigenen orden gründeten und stellenweise sogar so weit gingen, den papst als satansjünger darzustellen, was alles zu einer vielzahl von unterschiedlichen auslegungen der christlichen lehre führte.
das kann man heute auch noch gut beobachten, wenn man mal die franziskaner mit den dominikanern vergleicht oder brasilien mit italien.
es gab jedenfalls eine vielzahl konkurrierender systeme, über welche die römisch-katholische kirche obsiegte oder welche sie in sich aufnahm, zum teil auch ihre eigene lehre dabei ändernd oder erweiternd.
dass da eine bestimmte gruppe gerade als 'die verfechter des urchristentums' hervorstechen soll, ist meiner meinung nach ziemlich naiv, denn die hielten sich ja alle für die wahren christen und jede gruppe hatte ihre eigenen machtbestrebungen.
> zuvor waren sie bei den kreuzügen hoch angesehene mitstreiter. (templer)
ich denke mal, die ursache für den untergang bzw die bekämpfung und das verbot des templerordens ist nicht in deren verfechtung der wahren christlichen lehre zu suchen, was mir eher eine romantische verklärung darzustellen scheint, sondern dass sie sich von einem papsttreuen ritterorden zu einem machtfaktor entwickelten, der sich mit seinen eigenen machtbestrebungen gegen die kirche richtete. die templer traten ja nicht auf religiösem gebiet in konkurrenz zur kirche, sondern wurden weltlich einfach zu mächtig.
> einer der päpste (seinen namen weiss ich jetzt nicht, sorry bin zu faul nachzuschauen) hatte umstrukturierungen der kirche angekündigt, genau aus dem grunde, da ihm die ausbeutung der menschen durch die kirche zu viel war.
> er wurde angeblich ermordet, es war so weit ich weiss die kürzeste amtszeit eines papstes.
du meinst wahrscheinlich papst johannes paul i., um den sich die legende rankt, dass er einen großen skandal innerhalb der vatikanbank aufdecken wollte und deshalb schon nach 33 tagen als pontifex maximus das zeitliche segnen musste. das hat mit der ausbeutung der menschen durch die römisch-katholische kirche eigentlich herzlich wenig zu tun, denn das war im jahre 1978, und einen martin luther, der ein paar jahrhunderte vorher wirklich gegen die ausbeutung vorging hat man komischerweise am leben gelassen.
die geschichte von johannes paul i. ist eher für diejenigen interessant, die sich mit mythenbildung beschäftigen, denn im grunde geht die ganze geschichte auf eine fantasiebegabte person zurück, die mit einem dollen 'aufklärungsbuch' einen verdammt gutes geschäft gemacht hat. aber das kennt man ja schon.
dass die vatikanbank sich unlauterer methoden bediente, ist nicht unbekannt, doch wird das in der verschwörungstheoretischen szene gerne derart aufgebauscht, dass am ende der papst ein mafiosi oder gar satan selbst ist. letzteres ist in der geschichte ja von abtrünnigen gläubigen immer wieder gerne behauptet worden, um den eigenen anspruch, die wahren vertreter der lehre jesus christus zu sein, zu begründen.
> in den hohen kreisen des vatikan bewegen sich kriminelle
> elemente, die geldwäscherei und anderen illegalen aktivitäten nachgehen.
> dies wurde von der französischen zeitung "le monde" aufgegriffen, es wurde nachgewiesen, dass ein an einer brücke aufgehängter mann, mit illegalen geschäften zu tun hatte. es war eine symbolische hinrichtung, er war ein vertrauter des papstes. (artikel habe ich noch)
> um das thema gab es grosses schweigen. natürlich nur ein einzelfall...
ja gut, dass in einem derart großen und allein schon durch die lange entwicklung bedingt undurchschaubaren sowie von außen vielfach unkontrollierten wirtschaftsunternehmen auch einige windige geschäftemacher am werk sind, ist irgendwie einleuchtend, nur glaube ich nicht, dass der eröffner dieses threads mit den geheimen dokumenten informationen über das geschäftsgebahren und die finanziellen machenschaften der vatikanbank meinte.
> übrigens schützt heute die schweizer garde den vatikan.
> wofür die schweiz steht und stand sollte auch jedem klar sein.
oh oh oh, dir ist schon klar, dass das ein ziemlich haltloser schluß ist, der sein fundament eigentlich nur in einer naiven form von rassismus findet. weil die schweiz für steuerflüchtlinge und geldwäscher einstmals ein paradies darstellte und die leibgarde des papstes aus schweizern besteht, ist der papst das oberhaupt einen mafia-unternehmens oder wie? das ist ungefähr so sinnvoll wie die behauptung, dass ich ein kommunist wäre, weil die tastatur meines computers in china gefertigt wurde.
> natürlich brauchst du nichts davon glauben, oder es so annehmen wie ich es hier schildere, für mich sieht das allerdings mehr als verdächtig aus und ich denke das es eine menge geheime aktivitäten der kirche gab und gibt, die besser nicht ans tageslicht rücken sollten.
wirtschaftskriminalität kommt in den besten familien vor und in großen unternehmen ist sie nun wahrlich keine besonderheit, aber wie gesagt: ich glaube, da war etwas anderes gemeint mit den geheimen dokumenten.
> du hast da sicherlich eine andere meinung, dass ist ok,
> ich will dich nicht überzeugen, eher einen wink geben.
> so, hoffentlich griemen wir uns nicht weiter an ;-)
> alles gute, optimus
sehr wohl.
untertänigst
schnuffi der bär


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