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Re: mein denken

Torweg schrieb am 10. Juli 2003 um 14:04 Uhr (486x gelesen):

Hallo liebe Bo,
interessierst du dich auch so für afrikanische Kultur oder warum beziehst du dich auf Negerstämme? Warst du schon in Afrika, steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste, suche ja noch eine Begleitung, hättest du nicht Lust?
Ja, Gott, was ist Gott, ist Gott nötig. Ich weiß es nicht.
Für mich gibt es da dieses etwas, das in allem ist, und eben alles, das in diesem Etwas ist. Für die Menschen spezifisch nenne ich es den Goldenen Pfad, so nenne ich den Weg auf dem sich die Menschheit bewegt und entwickelt, mit jeder Entscheidung der Gesamtmenschheit, schließt sie bestimmte Optionen, also Richtungen aus und folgt einer bestimmten anderen Richtung oder bleibt auf der, auf der sie jetzt ist.
Gott ist für mich, dieses unnennbar, unbeschreibbare und unermessliche Etwas das alles ist und wovon die Menschheit nur ein kleines Pfädchen ist. Weil ich als Mensch so ein kleines Angsthaserl bin und der Mensch an sich den wahnwitzigen Trieb hat, alles benennen und erklären zu müssen und ich vielmehr Angst habe vor etwas, das ich nicht kenne und von dem ich nichts weiß, habe ich beschlossen diesem Etwas, das Antlitz meiner keltischen Götter zu geben. Ihnen vertraue ich und ihre Gedankenwelt und Werte kenne ich, ihnen füge ich mich und sie fühle ich auch bei mir, um mich. Sie sind, weil ich glaube, ich glaube, weil sie sind. In diesem Sinne brauchte ich keine Götter, denn wenn Gott in mir ist und ich in Gott bin, kann ich auch ein Selbstgespräch führen anstatt zu den keltischen Göttern zu beten. Aber ihnen gehört mein Herz, sie haben mich in den Arm genommen, seit meinem zwölften Lebensjahr und sie sind da für mich, halten mich, helfen mir, geben mir Kraft und stützen mich. Es ist für mich leichter, mich mit meiner Göttin zu unterhalten und ihrer Weisheit zu lauschen, als mich in meinen eigenen kleinen eitlen Menschengedanken zu verfangen. Sie ist ja auch viel älter als ich, hat mehr erlebt und betrachtet die Welt und die Menschen eher langfristig, was für mich sehr wohltuend ist in einer so schnellen und kurzlebigen Zeit.
Tja und Tiere, wer weiß, vielleicht denken sie, daß die Menschen ihre Götter sind oder ihre Hölle, erinnere dich daran, als du Tier warst, dann weißt du es.
Jetzt weißt du, warum ich mich für meine Götter entschieden habe, denn der freie Wille ist das höchste Gut meines Glaubens, aber ich bin auch nur ein Mini-Zahnrad in einer Riesen-Maschine und eines Tages Staub. Ich glaube, wir werden nie eine Antwort auf diese Fragen erhalten und selbst wenn, wozu sollte sie dienlich sein?
Ich finde, wir müssen nicht alles wissen und wir müssen auch nicht alles erklären, zu wissen, wie ein Regenbogen entsteht, macht ihn nicht hübscher oder häßlicher. Ein Regenbogen ist und mehr muß er nicht sein, so wie du und ich auch.
Ich wünsche dir noch einen schönen, wilden, freien Tag, Torweg

Der Großen Mächtigen Morrhígan
Ganz hat Deine schwere Hand
mein Herz ergriffen
und mich mit Licht gefüllt,
zur Freude derer, die voll Leid.
Ich bin Dein Lied und
Deine Liebe trag‘ ich in die Welt.
Die stillen Geister, die mich riefen,
allein in Weisheit eingehüllt,
sie nahmen meine Traurigkeit,
und gaben Liebe und Zufriedenheit,
und dies geb‘ ich nun weiter,
mit einem Lachen, warm und heiter.
Und ist so finster noch die Nacht,
der Morgen wird uns Hoffnung bringen,
allein, weil ich weiß, daß Du bist,
wird meine Seele ewig singen.
Ich frage nicht nach Wahrheit, Sinn,
ich bin Deine Dienerin.

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