Re: Hallihallo...
Jürgen schrieb am 8. November 2000 um 0:02 Uhr (476x gelesen):
Hey, Kritiker!
Woher weißt DU eigentlich was so abgeht? Da du ja offenbar Kritik übst an den hier aufgestellten Behauptungen, mußt du ja einen Maßstab haben für deine Abwertung. Welche Wahrheit kennst du wirklich?
Allerdings muß ich dir beipflichten, daß einige Beiträge in diesem Forum doch recht seltsam sind, so vom "gesunden", aus Erfahrung heraus nicht immer, aber meißtens nützlich (!) gewachsenem Menschenverstand betrachtet. Erkenntnistheoretisch ist dies allerdings kein hinreichendes Argument für etwaige Falsifikationen angeblicher paranormaler Effekte.
Nochmal was anderes:
Paranormale Effekte (und jetzt spielt es erst mal keine Rolle, ob es diese denn gibt), sind per Definitionem nicht aus einer Gesetzmäßigkeit heraus erklärbar, sonst wären sie normal. Und ich rede hier von "echten" Paranormalitäten, nicht bloß von noch nicht erklärbaren Phänomenen. Das heißt, daß diese sich grundsätzlich jeder naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethode entziehen, da diese anhand der Auswertung von (endlich vielen) Versuchsdurchgängen Theorien zu bestätigen vorgibt, was ja auch praktisch gesehen völlig legitim ist, da eine potentielle "Ungültigkeit" zum Beispiel der maxwellschen Gleichungen nach n positiven Versuchsdurchgängen in der Vergangenheit durch n!(oder beliebig viel mehr) negative Ergebnisse in der Zukunft gezeigt werden könnte - unendlich ist immer mehr als endlich, da kannse machen, waste willst.
Leider kennt man die Zukunft nicht, und damit auch nicht das Allgemeine, deswegen ist ein Induktionsbeweis, ein Entwurf von Wissen in die Zukunft zwar trotz seiner logischen Inkonsistenz das einzige, woran man sich klammern kann.
Im Falle paranormaler Effekte läßt sich eine solche statistische Methode grundsätzlich nicht anwenden, es sind eben Einzelfälle. Das heißt witzigerweise, daß die Erklärungsnot beim Skeptiker liegt: Beliebig viele nicht bestätigte paranormale Phänomene bedeuten einen Scheiß, ein tatsächliches paranormales Phänomen wäre die absolute Falsifikation der Annahme einer Nichtexistenz von derartigem. Bleibt bloß folgendes Problemchen: Da es ja "bloß" ein Einzelereignis ist, glaubts eh keiner. Und die Wissenschaft könnte es entweder als bloße Spinnerei, Haluzination, oder als gravierende statistische Abweichung abtun - was das sog. naturwissenschaftliche Weltbild in Anbetracht der Einzigartigkeit=Bedeutungslosigkeit des Ereignisses eher peripher tangiert.
Vom philosophischen Standpunkt betrachtet ist aber eine Kritik des Paranormalen recht haltlos...

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