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Lateinischer Zauberformel mit Erläuterung...für Fortgesch.!

Rumita von Istorien schrieb am 17. April 2002 um 14:14 Uhr (747x gelesen):

Wið sarum eagum.
Gegen Augenschmerzen:
2.Domine sancte pater omnipotens æterne deus
Heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott.
3.sana occulos hominis istuis .N.
Heile die Augen dieses Menschen N.,
4.sicut sanasti occulos filii tobi et multorum
so wie du die Augen des Sohnes von Tobiel und vieler
5.cecorum [quos domine tu es oculos cecorum]
manus aridorum pes claudorum sanitas
[anderer] Blinder [heiltest] [Herr, du bist das Auge der
Blinden,] die Hände der Armen, die Füsse der Hinkenden,
das Wohl
6.egrorum resurrectio mortuorum felicitas
der Kranken, die Auferstehung der Toten, die Freude
7.martirum et omnium sanctorum oro domine ut
der Märtyrer und aller Heiligen. Ich bete, Herr, dass
8.erigas & inluminas occulos famuli tui .N.
du erhebst und erleuchtest die Augen deines Dieners N.
9.in quacunque ualitudine constratum medelis
In welcher Verfassung er auch sei, mit himmlichen
Heilmitteln
10.celestibus sanare digneris tribue famulo tuo .N.
erachte ihn würdig, geheilt zu werden; gewähre deinem
Diener N.
11.ut armis iustitie muniatur diabolo resistat et
dass, versehen mit den Waffen der Gerechtigkeit, er dem
Teufel widerstehen mag und
12.regnum consequatur æternum .per.
er die ewige Herrlichkeit erlangt. Durch [den Herrn]

Erläuterung:

Der Spruch beginnt mit geläufigen liturgischen Formeln, die
Gott anrufen. Dann folgt die Bitte zur Heilung mit Verweis auf
Tobit (Sohn Tobiels) aus dem Buch Tobit 11:7-14.
Zeile 5 bis 7 ergeben in der vorliegenden verblosen Form
keinen Sinn. Glücklicherweise befindet sich ein identischer
Spruch in MS. Harley 585 (Lacnunga). Auf fol. 181a/b steht
unter der Überschrift contra oculorum dolor ein, im Wortlaut
nahezu identischer Spruch, der folgenden Einschub aufweist:

5. ...cecorum quos domine tu es oculos cecorum...

(...anderer Blinder. Herr, du bist das Auge der Blinden...)

Damit ist klar, dass es sich bei dem vorliegenden Spuch um
eine Abschrift handelt, wobei der Schreiber die beiden
cecorum im Original verwechselte und somit den Text
dazwischen übersah. Das Beispiel zeigt, dass Abschriften
nicht immer gewissenhaft erfolgten und dadurch, abgesehen
von Schreibfehlern, auch ganze Textpassagen verloren gingen.
In diesem Fall ist es möglich, den Text zu rekonstruieren,
doch stellt das bei der dürftigen Überlieferung eher einen
Sonderfall dar.

Dazu das Altenglische Rezept:


Altenglisches Rezept
1.Wið eahwærce,
Gegen Augenschmerzen:
2.genim læfre neoðowearde cnuwa 7
Nimm Schwertlilien, zerstosse den unteren Teil und
3.wring ðurh hærenne clað 7 do sealt to
presse [es] durch [einen] Stoff aus Haaren und tu Salz dazu,
4.wring þonne in þam eagan.
dann drück es in dem Auge aus.

Erläuterung:

Dass der Schreiber sich nicht alleine
auf die Heilkunst des Gebetes
verliess, mag dieses Rezept
eindringlich dokumentieren. Vom
Aufbau her folgt es, mit dem
einleitenden genim, den klassischen
Regeln der Rezeptur. Als Basis der
hier beschriebenen Applikation dient
die Wasser-Schwertlilie (Iris
Pseudacorus L.)., deren Wurzel
vielfach als heilwirksam angesehen
wird. Culpepper empfiehlt in seiner
Abhandlung The English physitian
(S.53) aus dem Jahr 1652 ein Destillat aus Blüte und Wurzel,
welches mit einem Schwamm oder einem Tuch aufgetragen
wird und gegen wässernde Augen helfen soll.

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