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Mandrake schrieb am 11. Oktober 2002 um 9:04 Uhr (490x gelesen):
hallo nepoznata und lchiria,
ich halte es fuer einen fehler, die seelische bildung nur der institution zu ueberlassen, die das kind besucht/besuchen muß.
wir eltern haben sehr wohl auch selbst in der hand, die meinung unserer kinder zu mitzupraegen.
es muß nicht gleich so aussehen, daß wir die bestehenden schulen/kindergaerten "bestreiken" - in meinen augen macht es langfristig mehr sinn, den kindern einfach beizubringen, daß das christentum nicht die einzig wahre religion ist.
und was diese eltern angeht, die ihre kinder nicht mehr zur schule schickten - nun ja, meckern ist einfach.
bessere alternativen bieten ist schon viel schwieriger. aber das waer ja auch arbeit, nicht wahr, und anstrengen mag sich offenbar nicht jeder.
kinder haben das recht auf eine eigene meinung, was man auch nicht vergessen sollte. wir sollten nicht die meinung unserer kinder alleine festsetzen. es ist hilfreicher, den geist unserer kinder einfach allgemein zu oeffnen - dann kann man sich naemlich sehr wohl auch auf freundlicher basis mit den vorhandenen religioesen einrichtungen auseinandersetzen!
ich bin mit meinem sohn aus bayern weg- und hierher nach nrw gezogen - in bayern war der staedtische kindergarten geistig engstirniger als der katholische hier...
da fragen nichts schadet, ging ich (im katholischen kindergarten hier, der nun mal der einzige war, der einer mutter mit seinen oeffnungszeiten das arbeiten ermoeglichte) in die "konfrontation" und erklaerte von vornherein, mein sohn sei nicht getauft (was kein problem darstellte) und ich wuerde auch nicht wollen, daß er lernt, außer dem katholizismus gaebe es keine gueltige religioese einstellung.
nun. in diesem kindergarten gibt es auch muslimische kinder, und mehrere ungetaufte kinder, und die kindergaertnerinnen hatten nicht einmal ein problem damit, daß ich ihnen erklaerte, ich haette meinen sohn gelehrt, daß es "dem da oben" ziemlich egal sei, mit welchem namen man es anspricht - hauptsache sei, es ueberhaupt anzusprechen!
man fragte mich, ob ich ein problem damit haette, daß gebetet wird - ich sagte nein, und die sache war gegessen.
mein sohn liebt kindergottesdienste und darf hingehen, mein sohn geht auch mit mir in den wald und glaubt an elfen, er weiß, daß ich die gottheit als frau anspreche, und er hat sogar verstanden, daß die gottheit, da sie ja keinen koerper hat, sowieso nicht eindeutig als maennlich oder weiblich klassifiziert werden kann, sondern hoechstens BEIDES ist.
seine kindliche logik, an der sich ein paar extremkatholiken ein beispiel nehmen sollten: wenn gott maenner UND frauen gemacht hat, muß gott ja selber mann UND frau sein.
natuerlich waere es schoen, wenn es auch, sagen wir mal, esoterischere schulen gaebe... aber man muß nicht immer von oben nach unten kaempfen... wenn wir unserer kinder passend erziehen, wird sich das ganze problem langfristig von selbst loesen.
um einen platten koerperlichen vergleich anzustellen: die gesellschaft und die meisten eltern propagieren heterosexualitaet als das einzig wahre und "normale". trotzdem werden auch kinder von verheirateten, heterosexuellen eltern, die ganz gewoehnliche schulen besucht haben, schwul, lesbisch oder bi...
ich selber war auch auf einer katholischen maedchenschule... und bin ich nun eine fanatische katholikin? nein.
ich war als evangelisches maedchen auf einer katholischen schule, wo man uns nur als "protestantische" mitschuelerinnen ansprach, natuerlich im entsprechend mißbilligenden unterton, und wo man uns benachteiligt hat, wo es nur ging - bis ins letzte jahr hatten wir nicht einmal einen festen klassenraum fuer den religionsunterricht und haben die haelfte der stunden mit suchen nach freien zimmern verschwendet, waehrend die wohlangesehenen katholikinnen einfach auf ihrem platz sitzenblieben.
wir haben im religionsunterricht themen wie abtreibung, drogen und todesstrafe diskutiert, waehrend die katholikinnen nichts anderes vorgesetzt bekamen als bibel, bibel und nochmal bibel...
ich und viele andere "protestantische" mitschuelerinnen haben uns bereits damals gefragt, was das fuer eine religion sein soll, in der sogar INNERHALB DES GLEICHEN GLAUBENS gekaempft wird... und viele von uns haben sich anderem zugewandt. einem offeneren weltbild. weil wir einfach anfingen, uns fragen zu stellen.
unterschaetzt nicht das entwicklungspotential eurer kinder. unterschaetzt vor allem nicht eure eigene "erzieherische" macht ueber das enstehende weltbild unserer kinder.
das verteufeln des katholikentums ist genau dieselbe intoleranz - nur die positionen, die christentum und "heidentum" einnehmen, sind anders.
kein fortschritt, oder?
lieben gruß
mandrake
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