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man lernt durch Schmerzen, nicht durch den Geist

Amsel schrieb am 10. Januar 2000 um 20:56 Uhr (328x gelesen):

Lieber 667,

ich weiß ja nicht, was Du denkst, wieso ich das alles mache - natürlich ist es Liebe, das ist gar keine Frage!
Ich folge immer meinem Herzen - das schließt doch nicht ein, daß man völlig blind gegen eine Mauer rennen muß. Der Unterschied zwischen mir und denen, die glauben, ihren Gefühlen zu folgen: Der Verstand ist bei mir lediglich ein Instrument, das ich zwischen dem ersten und dem letzten Moment eines Prozesses benutze. Ich benutze ihn, aber nicht, um eine Entscheidung zu fällen, sondern um eine von meinen Gefühlen getroffene Entscheidung zu verwirklichen. Ich liebe diese Frau, also versuche ich (z.B. mit dieser Aktion), sie etwas besser zu verstehen. Wenn ich dabei schmerzhaft gegen eine Wand prallen sollte, werde ich das dann schon merken. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Unterwerfung zu tun.
Allerdings spielt dieses "Auserwähltsein" in unserem momentanen Beziehungsding sowieso keine große Rolle mehr. Deswegen ist Fragen doch trotzdem eraubt, zumal sie sich da öfter in kryptischen Andeutungen ergossen hat - das muß doch in jedem die Neugier wecken. Daß ich nicht am Boden zerstört bin, nur, weil es sich bei oben genannter Phrase wohl mehr um eine nette Spielerei gehandelt haben muß, spricht doch für die Harmlosigkeit der Sache.
Man gibt halt nicht gerne auf, was man liebt, so einfach ist das. Ich stimme Dir aber zu, daß, wenn die Liebe zweier Menschen einem Wesen vergleichbar ist, auf dieser Welt dann erstaunlich viele Zombies herumwandeln... Vielleicht sollte ich den Exitus akzeptieren und die Wiederbelebungsversuhe einstellen. Vielleicht aber auch nicht, wer weiß das schon...?

Gruß,

Amsel

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