Re: Der letzte Schritt
Torweg schrieb am 23. Juni 2003 um 13:35 Uhr (692x gelesen):
Guten Tag, Britsch,
manchmal müssen wir Menschen gehen lassen, manchmal sind sie zu müde, zu schwach, um weiter zu kämpfen. Es ist ihre Wahl und diese müssen wir respektieren.
Ich habe auch keine Schwierigkeiten, Menschen gehen zu lassen, weil es nicht darauf ankommt, was mir diese Menschen geben, was ich brauche, denn das ist ja alles in mir und wartet nur darauf selbst gelebt zu werden. Es kommt darauf an, was diese Menschen brauchen, denn es ist ihr Leben. Es ist meine Trauer, mit der ich leben muß, die darf ich anderen aber nicht vorwerfen.
Auch meine Schwarzelbenfreundin wird eines Tages gehen, sie hat sich dafür entschieden und für mich ist das völlig in Ordnung, denn es ist ihr Leben und nicht meins.
Aber ich weiß auch, daß sie alle Optionen, die sich anboten, genutzt hat und da liegt für mich auch der Kern des Pudels begraben.
Manchmal sehen wir nicht die Wege, die sich uns bieten und dann ist es wichtig, daß andere uns achtsam machen, aber damit meine ich nicht anstoßen oder zwingen, sondern zeigen und den anderen selbst entscheiden lassen.
Wie aber soll sich jemand für das Leben entscheiden, wenn er gar nicht weiß, wie schön es sein kann? Da liegt es an uns, uns um den anderen zu kümmern, für ihn da zu sein, Trost zu spenden, Licht zu sein, Heil zu sein.
Natürlich kann hier nur Liebe helfen, die Liebe von Mensch zu Mensch, von Seele zu Seele, alles andere Belehrungen, Druck führen nur unweigerlich in den Schatten.
Vielleicht kannst du für sie da sein, ihr Optionen nah bringen. Gute Dinge für sie tun, mit ihr spazieren gehen, zuhören, da sein, sie einfach mal in den Arm nehmen, vielleicht eine Massage geben, oder ihr eine ganz tolle Aroma-Öl-Massage schenken. Ihr ein leeres Buch schenken, worin sie sich aufschreiben kann, damit sie sich wiederfindet, Farben kaufen und leere Blätter, damit sie darin ihre Sehnsüchte auf die Leinwand malen kann. Es gibt so viele Wege, gib sie nicht auf, bevor sie sich nicht aufgegeben hat, behalte sie lieb und zeig ihr auch deine Liebe, sei Mensch, sei da und sei nicht zu traurig, wenn sie sich doch für den Weg entscheidet, der doch nur scheinbar leichter ist. Alles wird so lange wiederkehren, bis es bis zum Ende durchlitten ist, wir können uns selbst nicht entkommen. Alles, was uns geschieht, ist immer eine Chance, ein Weg ins Paradies, wenn wir die Augen öffnen und Vertrauen haben. So sehe ich es jedenfalls, aber dies sind natürlich einzig meine Augen, meine Fenster der Seele, sie sind blind für die Wahrheiten und Wirklichkeiten anderer, bis diese mich sehend machen, Torweg

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: