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Re: Ausreden,AusredenAusreden,
Anath schrieb am 20. November 2003 um 15:58 Uhr (600x gelesen):
Magie kann man weder beweisen, noch widerlegen, deshalb ist eine solche Fragestellung aufgrund naturwissenschaftlicher (rationalistischer / positivistischer) Ansätze sinnlos. Man kann aber versuchen, sie nach hermeneutischen Gesichtspunkten zu VERSTEHEN.
Ich füge dir dazu noch eine kleine Erklärung unten an, ist aus dem net, findest du, wenn du in google Positivismus und Rationalismus eingibst.
Anath
Beim naturwissenschaftlichen Paradigma handelt es sich um eine Wissenschaftsauffassung, die ihren Ursprung in den Naturwissenschaften hat, wie der Name schon sagt. Dieses Paradigma ist durch eine positivistische (1) Wissenschaftsauffassung gekennzeichnet und geht davon aus, dass es zentrale Aufgabe der Wissenschaft ist, erklärende und prognostizierende Gesetze (Theorien) für das Gegebene zu finden, die unabhängig von räumlichen und zeitlichen Einflüssen Gültigkeit haben (ahistorisch). Die Deduktion gilt als vorherrschende Methode der Theoriebildung, wobei POPPER (2) sogar soweit geht, dass er von der einzig wissenschaftlichen Methode spricht. Weitere typische Merkmale sind ein antiholistischer partikularischer und objektiver Denk- und Erkenntnisstil, der dem Individuellen und Einzigartigen wenig Beachtung schenkt. Typisch ist auch die starke Orientierung an quantitativen Methoden.
Im Gegensatz dazu orientiert sich das geisteswissenschaftliches Paradigma stark am hermeneutischen (3) Wissenschaftsverständnis. Dementsprechend steht dieses Erkenntnisprinzip für ein idiographisch holistisches Vorgehen, das sehr wohl Rücksicht auf subjektive Faktoren nimmt und daher die Induktion als das wichtigste Mittel der Theoriebildung ansieht. Ebenso überwiegen die qualitativen Forschungsmethoden.
1: Unter Posititivmus versteht man einen Denk- und Erkenntnisstil, der von der fundamentalen Vorrangigkeit des unmittelbar Gegebenen, des Beobachtbaren, ausgeht. Erkenntnis ist identisch mit Erfahrungserkenntnis, und diese beruht auf der ständigen Unterordnung der Einbildungskraft unter die Beobachtung. Der Positivismus beschränkt sich also auf Erkenntnisse, denen Beobachtungen zu Grunde liegen. Ziel ist es also, zu beobachten statt zu argumentieren. Damit diese Beobachtungen nicht in zahllose unzusammenhängende Einzelerkenntnisse ausarten, gilt es die beobachteten Erscheinungen mit Hilfe von Gesetzen zu ordnen. Damit kann das Ziel wissenschaftlicher Tätigkeit im Sinne des Positivismus festgelegt werden: Ziel positivistischer Wissenschaftsauslegung ist es, erklärende und prognostizierende Gesetze zu entdecken und diese an der Realität erneut zu überprüfen.
2: Der kritische Rationalismus wurde von Karl POPPER begründet und ist eine wissenschaftstheoretische Position, die von einer grundlegenden Skepsis gegenüber als absolut behaupteten Wahrheiten (wie z.B. religiösen Heilslehren oder politischen Doktrinen) ausgeht. Sie erkennt Aussagen über die Realität nur dann als sinnvoll an, wenn diese so formuliert sind, dass sie prinzipiell durch die Erfahrung widerlegt werden können, was die Forderung nach intersubjektiver Überprüfbarkeit und Wertfreiheit einschließt. Der kritische Rationalismus ist eine Weiterentwicklung des klassischen Rationalismus.
Der kritische Rationalismus geht davon aus, dass deduktiv gewonnene Aussagen über die Realität (Hypothesen) einer empirisch-kritischen Prüfung an der Realität als oberste Prüfinstanz zu folgen hat. Hält die Hypothese dieser Überprüfung nicht stand, so gilt sie als falsifiziert. Im anderen Fall gelten die Aussagen als vorläufig bestätigt, eine endgültige Bestätigung (Verifikation) ist jedoch nicht möglich.
3: Die Hermeneutik ist eine Lehre zur Interpretation von Kommunikationsinhalten. Im Gegensatz zur positivistischen Methodologie geht es der Hermeneutik um die Erfassung des gemeinten Sinnes (Interpretation von Inhalten) nach den Intentionen des Kommunikators. Die Hermeneutik versucht insbesondere, einen Text und seine Bedeutung auf der Basis der Zeit, in der dieser Text entstanden ist, zu verstehen. Damit werden die Situation des Entstehens, die Motivation und Interpretation des Verfassers in die Analyse miteinbezogen. Durch systematisch-wissenschaftliches Vorgehen geht die Hermeneutik allerdings über das alltägliche, intuitive Sprachverstehen hinaus.

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