Re: frühere Leben
myrrhe schrieb am 13. Februar 2004 um 7:48 Uhr (559x gelesen):
Hallo Catser,
nein, ich glaube, Du siehst es nicht ganz richtig ... die Zahl jener Menschen,
die in ihren früheren Leben unbedeutende Personen, Bauern, Handwerker
oder auch mal unwichtige Kleinadlige waren, überwiegen doch bei weitem
jene, die sich für Reinkarnationen historisch bedeutender Personen halten.
Die Literatur rund um Dethlefsen und Moody beschreibt das eigentlich sehr
deutlich. Der Trugschluß ist der, daß wir nur von den wenigen hören, die mal
Napoleon etc. waren ... weil das für die Medien interessant ist. Von den vielen
anderen Menschen, die sich der Reinkarnation widmen, aus was für Gründen
auch immer, hören wir ja gar nichts, höchstens repräsentativ in einigen
Büchern.
Möglich, daß der eine oder andere, von dem wir erfahren, wirklich mal eine
historische Persönlichkeit war. Sicher hast Du aber recht mit dem, daß die
meisten, die das von sich behaupten, profilneurotische Züge tragen.
Ich würde nicht ein früheres Leben mit dem Anzapfen des kollektiven
Unbewußten vergleichen. Denn bei einer Rückführung geht es um ganz
konkrete Dinge, nämlich im allgemeinen um Gefühle oder um Situationen, die
wir hier erleben, und an denen wir uns "zurückhangeln", um schließlich in der
Szene eines früheren Lebens hängenzubleiben. Auch personelle
Verflechtungen spielen dabei eine Rolle. Dabei ist gar nicht das ganze Leben
wichtig, sondern einzelne Szenen daraus. Sie dienen dazu, die Probleme, die
wir in diesem Leben haben, auflösen zu können, indem wir zum Kern
zurückgehen.
Auch These 2 ist für mich nicht schlüssig. Denn Seelen werden nicht neu
geschaffen - sie sind ewig, weil sie im Sein sind. Und sie werden auch nicht in
einen Topf geworfen: das Selbst, jener Teil der Seele, der sich in der Dynamik
des Lebens Ausdruck verschafft, entwickelt seine eigene Persönlichkeit - und
diese ist und bleibt Teil der Seele.

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