Ich bin der Sache weiter auf den Grund gegangen und habe eine, wie ich finde, schlüssige Lösung gefunden:
Das paradoxe Phänomen heißt Déjà-vu, ist weit verbreitet und kein Grund zur Beunruhigung.
Die Wissenschaft hat das faszinierende Verwirrspiel unserer Psyche schon längst ins Visier genommen.
Hinter dem Phänomen verbirgt sich eine paradoxe Fehlleistung des Gedächtnisses: Etwas wird wiedererkannt, obwohl es – vermeintlich – nicht im Gedächtnis gespeichert ist.
So schwören beispielsweise Betroffene, denen ein Gebäude sehr bekannt vorkommt, es zum ersten Mal zu sehen – obwohl das gar nicht stimmt. In Wirklichkeit waren sie vielleicht vor Jahren schon davor gestanden, haben es im Fernsehen gesehen oder im Fotoalbum bei Freunden. Doch das haben sie vergessen.
Man nennt das Quellenamnesie, soll heißen: Wir vergessen mit der Zeit, woher wir eine Information – und damit die Erinnerung daran – haben. Wir erinnern uns sowieso immer nur an die letzte Erinnerung von einer Erinnerung, sagen Psychologen.
Déjà vu-Erlebnisse sind provozierbar
Nicht zuletzt fließen medizinische Aspekte in die Déjà-vu-Erklärungsversuche ein. Da wird von möglichen Zusammenhängen mit Psychosen und Schizophrenien berichtet oder Verbindungen zu Temporal-Epilepsien. Werden die Temporallappen (Schläfenhirn) von Patienten bei neurochirurgischen Eingriffen elektrisch gereizt, so können dadurch Déjà-vu-Erlebnisse erzeugt werden.
Diesen Artikel haben Sie doch schon mal gelesen...?
Wer mit Déjà-vu-Erlebnissen nicht zurechtkommt oder weitere Infos möchte, dem bieten sich drei Anlaufstellen:
Dipl.-Psych. Dr. Uwe Wolfradt
Institut für Psychologie
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
06099 Halle/Saale.
E-Mail:
u.wolfradt@psych.uni-halle.de