(BETA) Links zu Beiträgen, Artikeln, Ressorts und Webseiten, die zu diesem Beitrag passen könnten (Alle bisher vermerkten Stichwörter und URLs):
Feen:
Feen & Naturgeister
Feen:
Seltsame Erlebnisse (hp)
Handlesen:
Die Kunst des Handlesens (*)
Kino:
Kino (rubrik)
Kino:
Kleine Filmliste
Kino:
John Sinclair
Magie:
Magie-Ressort
Magie:
Ausbildung zum Zauberer (wiki)
Re: Realität
Framon schrieb am 15. März 2001 um 4:33 Uhr (413x gelesen):
> Ich möchte mich jetzt auch mal der Frage widmen, was Realität eigentlich ist. Da haben sich ja viele sogenannte große Philosophen den Kopf drüber zerbrochen, aber vielleicht kann ich ja auch einen kleinen Beitrag leisten.
> Ich hab längere Zeit darüber nachgedacht und das einzige, was ich rausgekriegt hab, war, dass Realität subjektiv ist. Wir können noch so oft sagen, ich bin objektiv, wir werden es nie sein. Schon das „Ich“ – Sagen verhindert die Objektivität, da „ich“ ja bedeutet: von meiner Sicht aus. „Ich“ habe das so gesehen, nicht „Du“. Jeder Mensch hat andere Erbanlagen, andere Augen, andere Sinne, also wie könnten wir glauben, etwas zu sagen oder zu schreiben oder sonst was, was für alle Menschen gleichermaßen gilt?
> Jetzt spinnen wir mal den Faden weiter: Wenn Realität subjektiv ist, dann ist für dich Realität alles das, von dem du denkst, dass es Realität ist. Ein Beispiel: Du sitzt mit deiner Freundin beim Essen. Dann hörst du ein leises Piepsen. Du fragst deine Freundin: hörst du das auch? Diese antwortet mit nein. Aber du hörst es! Für dich ist es Realität, zu deiner Realität gehört es, das Piepsen, weil du denkst, es ist da. Für deine Freundin gilt das allerdings nicht. Dann würde das ja bedeuten, dass alles, was du denkst, existiert! In der Tat, so ist es, oder kann es sein, wenn du es zulässt.
> Ich habe neulich einen interessanten Film über das Denken gesehen (auf Bayern 3). Das will ich mal hier kurz wiedergeben. Stell dir vor, mitten im Wald, keine Spur von Menschen, fällt ein Baum um. Gibt es ein Geräusch? Existiert ein Geräusch? Nein. Und warum nicht? Weil Geräusche dadurch entstehen, dass Schallwellen auf unser Trommelfell treffen, dieses in Schwingung versetzen und der Reiz an das Gehirn weitergeleitet wird, wo wir es dann als Geräusch hören. Das heißt, das Geräusche erst in unserem Gehirn entstehen. Wenn also niemand da ist, um das Geräusch zu hören, gibt es auch keins. Die Schallwellen gibt es natürlich trotzdem, aber sie versetzen halt kein Trommelfell in Schwingung. Das wäre dann der andere Aspekt: es gibt noch eine andere Realität außer deiner. Für dich und für alle anderen Menschen existiert dieser fallende Baum in ihrer Realität nicht, da ihn niemand gehört oder gesehen hat. Aber umfallen tut er trotzdem.....
> Ein anderes Beispiel: Die Wiese im Park gehört zu deiner Realität, weil du weißt, sie ist da, du hast sie gesehen, vielleicht auf ihr gelegen........aber gehören die Spinnennetze unter dem Busch auch zu deiner Realität? Wenn du sie zufällig entdeckst, ja. Wenn nicht, dann sind es für dich nur Büsche ohne Spinnennetze. Für dich existieren diese Spinnen einfach nicht. Für jemand anderen vielleicht schon. Aber für den existiert dann halt der Käfer nicht, der auf deiner Hand rumkrabbelt. Wenn Realität also so subjekt-bezogen ist, dann können wir keine allgemeingültige Aussage über Wesen, Religion oder sonst was machen. Auch nicht für eine größere Gruppe, es muss jeder seine eigene Religion(lat. religio="zurückverbinden")denken, also erschaffen.
> Jetzt noch mal: Wenn du also an etwas nicht denkst, dann gibt es das für dich auch nicht. Oder, besser gesagt, wenn du nicht denkst (denken im Sinne von glauben), dass es etwas gibt, dann gibt es das für dich auch nicht. So simpel ist das. Ein Beispiel: Vielleicht glaubst du, dass Elfen und Feen „Humbug“ seien, und für dich gibt es sie nicht. Aber ich glaube vielleicht daran, nein, ich bin überzeugt, dass es sie gibt. Also existieren sie für mich. Das bedeutet, dass wir nur durch unsere Gedanken erschaffen können.
> Und irgendwo, in dieser „übergeordneten“ Realität, existieren alle unsere Gedanken, existieren aber auch alle anderen Dinge wie der fallende Baum. Oder auch eine sterbende Bakterie....ich nenne diese Realität mal ganz einfach UNIVERSUM.....(wohlgemerkt „ich“ sage es, nicht ihr...)
> Das ist doch mal ein schöner GEDANKE !
> Grüße, Lilly
Naja Lilly natürlich ist es so dass die Realität subjektiv wahrgenommen wird. Dennoch gibt es objektive Aussagen. Ich finde in Deinem Gedankengang liegt eine gewisse Gefahr, denn spinnst Du den Gedanken weiter bedeutet es auch, dass Du nicht von anderen lernen kannst, oder nur bedingt lernen kannst. Es gibt "objektive Wahrheiten" um das mal so zusagen. Weiterhin ist ein Geräusch da, ob Du es hörst oder nicht. Die Tatsache, dass ein Baum umgefallen ist ist sehr objektiv. Der Baum liegt, jeder kann sehen, dass er umgefallen ist, auch wenn er während dem Sturz nicht anwesend war. Daraus ergeben sich 2 weitere Folgen: Ich würde den begriff Realität wie Du ihn verwendest gerne in "erlebte Realität" umbenennen. Denn das ist was praktisch den Unterschied ausmacht. Denn die erlebte Realität ist rein subjektiv. Leichtes Beispiel: kleines Mädchen schlägt kleinen jungen. Der kleine Junge hat womöglich tatsächlich schmerzen. Schlägt die Kleine einen erwachsenen Mann so wird dieser kaum etwas merken davon. Daher ist das was wir objektiv erleben erst in Verbindung mit unseren Gefühlen Subjektiv. man könnte den schlag auf einen Schlag der Stärke von X Newton reduzieren. Das wäre objektiv. Erst durch die gleichzeitig aufkommenden Gefühle wird eine Situation subjektiv.Eine subjektiv gemacht Erfahrung wird dann als solche abgespeichert und immer wieder wenn die entsprechende Situation aufkommt kommen auch die Gefühle. Jeder kennt das von uns. Schnell aufkeimende Eifersucht in einem Moment in dem niemand versteht warum man so handelt. Und doch haben die Gefühle die bei der Wahrnehmung der Situation aufkamen uns Eifersüchtig gemacht.
Im Grunde sehe ich es eigentlich gerade andersrum wie Du. Für mich ist alles objektiv, es wird erst durch mich subjektiv. Und gerade um übernatürliche Dinge zu erleben und zu erforschen muss man manchemal sehr objektiv sein.
Wir können uns unser leben vorstellen wie eine Kugel aus Möglichkeiten. Alles ist möglich um uns herum. Ich hätte eine Frau werden können, ich könnte Politiker werden oder Arzt. Unser Leben ist wie eine Schnurr die man durch diese Kugel zieht. Sie durchzieht eine bstimmt Folge an Erlebnissen, die wir dann unser Leben nennen. Dennoch ist es genauso möglich, dass alles anders kommt. Dieser Gedanke, dass ich mir nur momentan eine der vielen möglichkeiten des Seins ausgewählt habe macht es mir auch möglich die anderen Möglichkeiten wahrzunehmen.
Und da hätten wir eines der Grundgesetze der Magie.
Liebe Grüsse
Natürlich kann man deshalb trotzdem keine allgemeingültigen Aussagen über ALLE Menschen machen oder auch nur grosse Gruppen.

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf:
- Realität ~ Lilly - 06.03.2001 17:05 (3)
- Re: Realität ~ Framon - 15.03.2001 04:33
- Re: Realität ~ Scipio - 06.03.2001 22:41
- Re: Realität ~ Schülerin - 06.03.2001 18:38