re[3]: ;-)
kofski * schrieb am
5. Januar 2007 um 23:14 Uhr (645x gelesen):
Hallo Yello,
Es ist so, dass das Ritual eine Art Konzentrationshilfe ist. Wenn man z.B. morgens immer alles in derselben Reihenfolge tut, ist es unwahrschlich, dass man vergisst, die Kaffeemaschine auszuschalten.
Die meisten Liebeszauber ähneln sich auch sehr (einige fallen komplett raus), es scheint im Prinzip egal, ob man eine Kerze anzündet oder ein Räuchestäbchen, es geht darum, dass man seine Kräfte lenkt. Es ist auch egal, was man sagt, der Zauberspruch bewirkt nichts. Die Gedankenkraft desjenigen, der ihn ausspricht, und dabei natürlich Assoziationen im Hinterkopf hat, bewirkt etwas.
Sonst müsste jedesmal, wenn "Faust" gegeben wird der echte Teufel erscheinen. Es gibt aber keinen einzigen Fall, wo das geschah.
Der Schauspieler denkt wahrscheinlich an ganz andere Sachen, nämlich an seinen Text und seine Bühnenpräsenz.
Das Ritual ist also so etwas wie eine Krücke. Theoretisch kann man das alles auch nur mit seiner Gedankenkraft. Dazu reicht es aber nicht, wenn man drei Jahre Liebeskummer hat, das ist keine Gedankenkraft. Und meine eigene reicht auch nicht, um immer alles so zu lenken, wie ich es gerne hätte.
Das kann auch nicht der Sinn meines Lebens sein. Dann würde ich mich nicht entwickeln.
Liebe Grüße, Kofski

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