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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
Re: Einsamkeit Trauer Schmerz
Ulli schrieb am 23. Februar 2002 um 11:08 Uhr (740x gelesen):

Hallo morbidAngel,

ich möchte meinen Rat vom letzten mal wiederholen: suche einen Psychologen (einen Verhaltenstherapeuten) auf.

Ich habe auch Deine anderen Antworten gelesen und bin nun erst recht der Ansicht, dass es d r i n g e n d notwendig für Dich ist diesen Schritt zu tun. Es gibt gute Gründe dafür mit einer Therapie zu beginnen:

1.) Du spielst mit dem Gedanken an Selbstmord

2.) Du hast, aufgrund Deiner für Dich ungünstigen Einstellungen und Denkweisen, sehr negative Gefühle. Hier ein paar Deiner eigenen Äußerungen:

"ich bin öfters depri"

"Welle aus Schmerz...die mich tief runter zieht"

"extreme Angst vor der Dunkelheit und der Einsamkeit"

3.) Die negativen Gefühle führen bei Dir zu Symptomen:

"jede Nacht Alpträume"

Chronisch negative Gefühle können auch zu körperlichen Symptomen führen (z. B. Verspannungen, Asthma, psychosomatische Erkrankungen etc.)

4.) Ohne Hilfe kommst du nicht von Deinen "fest im Gehirn eingebrannten" negativen Einstellungen und Denkweisen los.

"mein Denken ist einfach krank"

"es hat sich einfach in mein Gedächtnis eingebrannt"

5.) Es ist wichtig, dass Du lernst von anderen Menschen emotional unabhängig zu leben. D. h. es wäre Dir dienlich, wenn Du Dir die Werturteile der anderen nicht so zu Herzen nehmen würdest.

"alles...eine reine Abhängigkeit"

Du brauchst Dich nicht zu scheuen oder Hemmungen haben, einen Psychologen aufzusuchen. Viele Menschen tun das. Der Terminkalender psychologischer Praxen ist immer bis oben hin gefüllt. Was andere darüber denken sollte Dir egal sein. Wichtig ist doch, wie Du Dich fühlst und wie es für Dich im Leben weitergehen soll.

Für´s Erste möchte ich Dir noch die zwei Regeln für gesundes Denken an die Hand geben:

1.) Gesundes Denken beruht auf Tatsachen
2.) Gesundes Denken hilft Dir Dich so zu fühlen und zu verhalten, wie Du möchtest

(Diese Regeln stammen aus einem psychologischen Ratgeber)

Wenn Du das nächste mal einen negativen Gedanken denkst, dann wende die zwei Regeln für gesundes Denken darauf an. Stelle Dir jedesmal folgende Fragen:

Beruht mein (negativer) Gedanke auf Tatsachen?

Wenn Du Dir diese Frage stellst, wirst Du häufig erkennen, dass Deine negativen Gedanken übertrieben und unrealistisch sind.

Hilft mir mein (negativer) Gedanke mich so zu fühlen und zu verhalten, wie ich möchte?

Natürlich tun negative Gedanken das nicht. Es gibt also einen guten Grund sie loszuwerden und durch positive Gedanken zu ersetzen.

Ich gebe Dir nun noch eine wichtige Information:

Du fühlst, wie Du denkst.

Ein Schlüssel zum Verständnis deiner Gefühle ist folgendes Schema (das ABC der Gefühle):

A) Situation: Was ist passiert?
B) Bewertung als positiv, neutral oder negativ
Was bedeutet die Situation für mich?
C) Gefühle und Verhalten
Wie fühle und verhalte ich mich?

Anhand dieses Schemas möchte ich den obigen Satz (Du fühlst, wie Du denkst) erläutern:

Mal angenommen, dein Chef bei der Arbeit, würde dich dafür rügen, dass Du zu spät gekommen bist: "Frau Müller, das ist heute das 4. Mal, daß Sie zu spät kommen. Ich dulde diese Schlamperei nicht. Sie haben, wie jeder andere auch, pünktlich zu sein, ob es Ihnen paßt oder nicht". Dann wäre A, die Situation folgende:

A Situation
Mein Chef kommt zu mir und sagt:"...."

Wie würdest du nun auf die Worte Deines Chefs reagieren. Wärst du eher deprimiert und ängstlich oder würden Dich die Worte Deines Chefs kaltlassen? Deine Reaktion hinge davon ab, wie Du die Worte deines Chefs bewerten würdest:

B Bewertung/Gedanken

Die Bewertung kann nun aber sehr unterschiedlich ausfallen. Du könntest es negativ bewerten und denken, dass Du wahrscheinlich schon bald entlassen wirst. Du könntest es aber auch neutral bewerten und denken, dass der Chef heute eben einfach nur schlechte Laune hat, die er nun an seinen Mitarbeitern auslässt.

Deine Gedanken/deine Bewertung haben schließlich C Einfluss auf Deine Gefühle:

C Gefühle und Verhalten

Wenn du denkst, dass du entlassen wirst fühlst du Dich ängstlich und deprimiert. Wenn du aber denkst, Dein Chef habe lediglich schlechte Laune, dann bleibst du ruhig und vergisst den Vorfall rasch.

Quintessenz: Wenn Du negativ denkst und die negativen Gedanken, Deine Gefühle und Dein Verhalten ungünstig beeinflussen, wende die zwei Regeln für gesundes Denken an. Denke neu. Ersetze jeden negativen, durch einen positiven Gedanken. Wichtig: Es reicht nicht, wenn Du es nur einmal tust. Es muss dir zur Gewohnheit werden, Dir in Fleisch und Blut übergehen.

Zum Schluss möchte ich noch einmal auf einige Aspekte Deines Briefes eingehen.

Du sagt, dass die meisten Leute irgendwann anfangen ihr "wahres Gesicht" zu zeigen. Ich glaube, dass der Mensch in seinem Wesenskern gut ist und diese Einstellung wäre Dir auch dienlich. Denn denke daran:

So wie Du Dich anderen gegenüber verhälst, so verhalten sie sich Dir gegenüber. Wenn Du die anderen für bösartig hälst, dann drückst Du das auch nach aussen hin aus. Die Folge ist, dass die anderen sich nun ungerecht oder wenig liebevoll behandelt fühlen und es Dir dann "heimzahlen". Nun fühlst Du Dich in Deiner Meinung über ihre Bösartigkeit bestätigt und sagt dann, sie würden ihr "wahres Gesicht zeigen". (Teufelskreis, Selbsterfüllende Prophezeiung)

Wie Du sich lieben sollst?

Zunächst einmal: Wahre Liebe ist immer b e d i n g u n g s l o s.

Du kannst Dich lieben, einfach, weil Du da bist. Äußerlichkeiten spielen dabei keine Rolle. Ich meine damit, dass du Dich lieben kannst, völlig unabhängig davon, wer Du bist, was du bisher getan und wie Du dich verhalten hast, was Dir im Leben passiert ist und wie andere über Dich Denken.

Das Problem ist, dass Du die Werturteile der anderen (Du bist "dumm", "krank", "verlogen") über Dich verinnerlicht hast. Wenn du Dich besserfühlen möchtest und wenn Du dich wieder lieben können möchtest, musst Du an Deinem Selbstbild (deiner Meinung über Dich)arbeiten. Auch bei dieser Aufgabe, kann dir ein Psychologe hervorragend helfen.

In einer Deiner Antworten, hast Du geschrieben, dass du die Verbindung zu Gott suchst.

Ich sage dazu: Warum eigentlich nicht?

Selbst wenn Gott nicht existieren würde (ich persönlich glaube schon, dass er existiert), so kann der Glaube an ihn sich positiv auf die seelische und körperliche Gesundheit auswirken. Insbesondere dann, wenn man sich seine eigenen Gedanken über Gott macht und dabei kritische Fragen stellt (und nicht einfach irgend einen religiösen Dogmatismus übernimmt).

Der Glaube kann im wahrsten Sinne des Wortes "Berge versetzen". Wenn man z. B. fest daran glaubt gesund zu werden, dann kann das erstaunliche Heilwirkungen haben. Demletzt las ich von einem Patienten, der krebskrank war und an dem ein neues Medikament ausprobiert werden sollte. Das Medikament hatte nicht die versprochene Wirkung aber der Patient glaubte an seine Wirkung. Innerhalb weniger Tage verschwanden sämtliche Tumore aus seinem Körper.

Dann möchte ich Dir noch einige Buchempfehlungen geben:

- die Selbsthilfebücher von Dr. Rolf Merkle (pal-Verlag),
zum Beispiel:

"Wenn das Leben zur Last wird" (hier geht es um Depressionen)
"So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen"

- "Sorge Dich nicht - lebe!" von Dale Carnegie
(Knaur Verlag)

- Gespräche mit Gott Band 1 - 3 von Neale Donald Walsh (Arkana/Goldmann)

OK - ich habe nun vorerst genug gesagt und Dir damit Hilfe zur Selbsthilfe gegeben. Was du davon nutzt, musst Du nun selbst entscheiden.

Solltest Du noch Fragen haben, dann stelle sie.

Ich wünsche Dir viel Glück, auf Deinem weiteren Lebensweg.

Liebe Grüsse,

Ulli

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