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Das Okkulte (Colin Wilson)
Lichtbringer * schrieb am 19. September 2006 um 0:14 Uhr (910x gelesen):

Das Okkulte – Colin Wilson

Colin Wilson, „Das Okkulte“, Parkland-Verlag, 2006, 858 Seiten, geb. 4,95 Euro, ISBN 3-89340-062-1

Dieses Werk, welches sich spannend wie ein Roman lesen läßt und leicht verständlich ist, ist in drei Teile mit verschiedenen Unterkapiteln gegliedert. Ausgehend von der These, daß der Mensch ein nur noch latent vorhandenes Bewußtsein für das Übersinnliche hat, beginnt Colin Wilson einen Streifzug durch die Geschichte des Okkultismus und der Magie. Dieses Bewußtsein nennt er ‚Faculty X’.
Vergessen hat es der Mensch, weil es zum Überleben nicht mehr zwingend notwendig ist. Nun sollte der Mensch dieses Bewusstsein wieder entdecken und seine Sinne nach innen erweitern, wie es dem primitiven Menschen selbstverständlich war. Dazu gehört es dieses Bewußtsein zu akzeptieren wie etwas das Vorhandensein von Atomkraft.
„Sie ist die Fähigkeit, die Wirklichkeit zu begreifen, und sie vereinigt die beiden Hälften des menschlichen Geistes, die bewußte und die unbewußte, zu einem Ganzen“, schreibt er auf Seite 76.
Dient der erste Teil dazu „einen Überblick über das Thema“ zu geben, so steigt er im zweiten Teil in die Geschichte der Magie ein. Über die Evolution des Menschen kommt er auf verschiedenen Formen der Magie, die der ‚Primitiven’, der Adepten und Kabbalisten zu sprechen. Zahlenmagie und Astrologie werden ebenso abgehandelt wie das Tarot und das I-Ging.
Dieses Buch hat einen beschreibenden Charakter, dient der Übersicht und eignet sich nicht um die einzelnen Themen zu vertiefen. Dazu sind jedoch im Text und im Anhang genügend Werke genannt.
Anhand von Epochen und Einzelpersonen wird das magische Bewußtsein mit sehr vielen, schön erzählten Beispielen gut erläutert. Die okkulte Literatur der Romantik (E.T.A. Hoffmann, Conan Doyle, W.B. Yeats) wird mit dem Spiritismus und magischen Logen (z.B. Golden Dawn) verbunden. Einzeldarstellungen von Aleister Crowley, Rasputin und Gurdjieff, u.a. sind schön herausgearbeitet und stellen Person und Lehre gut dar.
Im dritten teil kommt Colin Wilson auf die latenten Kräfte des Menschen zu sprechen, sofern nicht schon zuvor an Beispielen (Klopfgeisterphänomene, Levitation) erläutert.
Hier stehen jetzt Hexerei und Lykanthropie sowie der Vampirismus im Vordergrund. Wer sich vor solchen Wesen fürchtet, nehme dies als einfache Erklärung: „Das erklärt klar die Psychologie des Vampirismus. Es ist eine frustrierte, in Aggression umgeschlagene Sexualität“ (S. 643). Dies heißt aber keineswegs, daß all diese Phänomene nur rational erklärt werden.
Neben den Mythologien geht Wilson auf tatsächliche Begebenheiten ein. Nach einem Ausflug in das Reich der Geister, Erzählungen über derartiges in der Literatur, Erlebnisse von Medien und Gespensterclubs, gibt der Autor einen Ausblick in die Zukunft. Hier wird er höchst wissenschaftlich, denn es gilt die beschriebenen Phänomene zu erklären. Dazu bringt er verschiedene Thesen und Theorien psychologischer, chemischer und biologischer Art, etc.
Sein Ergebnis ist: „Damit kommen wir zur Ausgangsthese zurück: Die Zukunft des Menschen liegt in der Entwicklung der ‚Faculty X’“ (S. 850).
Was leistet nun dieses Buch? Neben einer spannenden Unterhaltung vermittelt es zwar keine tieferen Erkenntnisse, jedoch gibt es dem an dieser Thematik Interessierten einen historischen Überblick. Einen Überblick in dem Geschichte, Literatur und teils auch Philosophie mit einbezogen wird. Es vermittelt keineswegs Gespensterglaube oder verführt zu okkulten oder spiritistischen Praktiken, sondern sagt: Der Mensch steht mit der Natur im Mittelpunkt der Schöpfung; und trotz Technik und Zivilisation hat sich der Mensch geistig kaum weiterentwickelt. Durch die Jahrhunderte ist ihm ein Bewußtsein (die ‚Faculy X’) verloren gegangen, welches bei den Primitiven noch hoch entwickelt war.
Nur meine ich, der Rezensent, daß dieses Bewußtsein heute weit wichtiger ist, weil der Mensch nicht mehr nur wilden Tieren, Naturgewalten und dem Gutdünken von Herrschern ausgesetzt ist, sondern zusätzlich allem was die Zivilisation hervorgebracht hat.
Alles in allem ist dieser Klassiker, der Anfang der 70er des letzten Jahrhunderts erstmals erschien und zahlreiche Auflagen in verschiedenen Verlagen erlebte (u.a. bei März-Verlag, Melzer, Fourier) trotz des dünnen Papiers sein Geld wert.


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