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@Soultraveller und auch alle anderen!
Naktau schrieb am 12. März 2002 um 14:32 Uhr (390x gelesen):

Hallo Soultraveller,
ich habe gerade Dein Posting `Wer bin ich` durchgelesen und wollte Dir auch gerne etwas dazu schreiben. Vielleicht hilft es Dir ja. Erstmal zu Deinen Fähigkeiten:
Sie sind nichts besonderes, geschweige denn etwas unnatürliches. Jeder hat diese Fähigkeiten in sich. Bei dem Einen führen die Lebensumstände dazu, dass er von solchen übersinnlichen Phänomenen heimgesucht wird, andere finden diese Kräfte nie in sich. Damit will ich diese "Fähigkeiten" aber nicht gutheissen, insbesondere nicht, wenn man keine Ahnung von den Zusammenhängen, die dahinter stehen, hat. Gerade OBE ist typisch für unberechenbare Experimentierphasen einzelner, die nicht selten in die Hose gehen. Du musst es Dir so vorstellen, als wenn man als Windows Nutzer, ohne Ahnung von der zugrundeliegenden Programmierung, versucht, das Betriebssystem umzuschreiben. Vielleicht bekommt man Teilerfolge und nach und nach versteht man mehr, aber die Gefahr einen unberechenbaren Kollaps auszulösen, ist gross. Man experimentiert mit etwas, wovon man keine Ahnung hat und dementsprechend grosse Fehler kann man machen.
Du fragtest, woher diese Fähigkeiten kommen: Ich kann es Dir versuchen zu erklären. Wenn der Mensch geboren wird, ist sein Bewusstsein rein. Er ist mit dem kollektiven Bewusstsein (erkläre diesen Begriff gleich noch näher) verbunden, von dem soviele Philosophen, Gelehrte und Geistliche sprechen und sprachen. Durch unsere Erziehung jedoch, die insbesondere unsere Vorstellung des Ichs prägt, verlieren wir mit der Zeit diese natürliche Verbindung. Mit 3 Jahren, bei entsprechender Erziehung, fängt das Kleinkind an, sich als Ich, als festes Individuum zu erkennen, so wie es ihm suggestiert wird. Damit ist der erste Schritt der Trennung getan. Ab dem 3. Lebensjahr bis ca. 11.-13. festigt und prägt das Ich sich weiter, bis es in der Pubertät die Trennung vollends vollzieht.
Je nachdem, wie Ichgeprägt ein Mensch erzogen wird, so können, diese Erscheinungen und Fähigkeiten zu einem gewissen Teil vorhanden bleiben. Ich schätze mal, dass Du eine harmonievolle Kindheit hattest, in der Du viel Zeit für Dich hattest und nicht in den geistigen Fähigkeiten eingeschränkt warst, wodurch Du sie unbewusst halten konntest. Die Tür ist bei Dir quasi nicht verschlossen, wie es die Regel bei Erwachsenen ist. Nun geht es aber darum, diese Tür offenzuhalten, aber gleichzeitig nicht auf den Trug des Ichs hereinzufallen, welches dafür verantwortlich ist, dass Du die Fähigkeiten nicht kontrollierst, geschweige denn bestimmen kannst. Dies ist aber auch nicht Sinn der Sache, denn je tiefer und je fester Du Deine Fähigkeiten bewusst einsetzt um zu manipulieren, desto grösser wird die Gefahr.

Um dies zu verdeutlichen versuche ich verständlich zu machen, was das kollektive Bewusstsein ist. Der Dalai Lama nennt das kollektive Bewusstsein `Buddhaschaft`, der Zustand, in dem alles miteinander verbunden, eins, ist. Goethe sprach von `der Gewalt, die alles bindet`. Die Shamanen nennen es Traumwelt und so gibt es viele Bezeichnungen, die etwas unausprechbares zu erklären versuchen. Dementsprechend kann ich nur mit meinen Worten versuchen zu verdeutlichen: Das kollektive Bewusstsein ist alles und nichts zugleich. Seine Natur ist paradox, weshalb uns Logik alleine nicht weiterhilft. Im Gegenteil, Logik kann einem sehr grosse Steine auf dem Weg der Erkenntnis legen.
Den Zustand des Einsseins, kann jeder Mensch erreichen. Methodiken gibt es genug, angefangen bei meditativen Techniken über bewusstes Träumen bishin zu Fasten und Trance-Tänze.
Das Problem steckt im Erkennen: Durch die verschiedenen Praktiken des Insichgekehrtseins werden bestimmte Körpereigene Substanzen freigesetzt, die das Bewusstsein erweitern. Diesen Substanzen bedienen sich auch die OBE´s, wenn auch meist unbewusst. (Genauso werden diese Substanzen auch ohne direkte Stimulierung ausgeschüttet, wenn z.B. Traumatas oder andere psychischen Extreme vorhanden sind oder halt das Ich nicht so tief geprägt ist, wie es üblich ist.)
Wenn der Körper diese Substanzen ausschüttet, gerät man erstmal in einen Bewusstseinszustand des Chaos, welches das Ich versucht zu lenken. Am besten kann man es mit einem Glas Wasser erklären:
Stell Dir ein Glas voll Wasser vor, durch das Du klar hindurchsehen kannst. Nimm dann einen Löffel Erde, kipp es in das Glas und rühr um. Wie Du dann sehen kannst, kann man nicht mehr durch das Glas blicken. Man sieht nur die herumwirbelnden Erdpartikelchen. Diese Erdpartikelchen, sind wie unsere Ich-Gedanken, die in unseren Köpfen umherschwirren. In dem erweiterten Bewusstseinszustand wird man in erster Instanz in diesen Gedankenwirbel geworfen. Das führt dazu, dass man eine individuelle (je nach Erfahrungen) Sicht dieses Bewusstseinszustandes bekommt. In diesem Bewusstseinszustand herrschen andere Gesetze, die jenseits des logischen Verständnisses liegen. So sprechen viele Menschen von der Welt der Gedanken, in der jeder Gedanke zu Gestalt werden kann. Der Eine sieht Jesus, ein anderer Buddha, wieder ein anderer einen Verstorbenen Verwandten und noch ein anderer sieht schwingende Energie usw.! So individuell unsere Erfahrungen sind, so individuell ist auch unsere Sicht dessen, was in unserem Bewusstsein steckt. Versucht man nun bewusst zu lenken, bestimmte Visionen oder Begegnungen zu erstreben, oder gar Macht zu erlangen, was alles möglich ist, dann bringt man sich in eine gefährliche Abhängigkeit. Das Problem ist, dass die Erscheinungen und Erfahrungen oft realer empfunden werden, als die Alltagsrealität, was den Glauben an diese Erfahrungen vertieft. Ohne das Wissen, dass diese Visionen aus eigenen Gedanken, die einem im Leben auferlegt wurden, entstehen, läuft man Gefahr, sich von einer selbstgeschaffenen Illusion führen zu lassen. Ich möchte nicht auf die dauerhaften und extremen Problemen, die dadurch entstehen können eingehen, aber ich möchte verdeutlichen, dass man so einem grösseren und gefährlicheren Trug unterliegt als jenem, den wir schon im Alltagsleben unterliegen.
Aber zurück zum Glas: Man ist umgeben von Gedanken die umherschwirren und sieht die Klarheit nicht. Lässt man die Gedanken los und folgt ihnen nicht, fallen die Erdpartickelchen zu Boden und die trübe Sicht klärt sich, sodass man die Wahrheit hinter den eigenen Vorstellungen erkennt.
Leider versuchen die meisten Esoteriker und Selbsternannte nicht, die Trübung zu klären. Anstattdessen verankern sie sich in dieser. So gibt es Leute, die Botschaften von Ausserirdischen, Engeln und was weiss ich bekommen. Ich erkenne ihre Aussagen als wahr an, weil sie wahr sind, sie haben es erlebt. Aber dennoch war und ist es eine Illusion, die sie letztendlich von dem Kern dahinter ablenken, damit der Mensch nicht versteht und weiter Sklave seiner Vorstellungen bleibt.
Du schriebst an einigen Stellen, dass Du Fähigkeiten in Konzentration und Lernen usw. bekommen hast. Auch las man einen Teil Stolz aus Deinen Zeilen, was ich für sehr gefährlich halte, da Stolz eines der stärksten Eigenschaften des Egos ist, auf welchen die Illusionen weiter aufbauen.
Du musst Dir klar werden, dass unsere Vorstellung des Ichs krank ist und diese krankhafte Vorstellung wirkt sich auch in der Tiefe aus. Das Ich will Macht, Kraft usw., wodurch es sich weiter von dem kollektiven Bewusstein abtrennen kann. Die ersten Schritte macht es, in dem es sich illusioniert, dass es etwas besonderes kann. Das ist auf Deine Fähigkeiten zu beziehen, als auch den ausserkörperlichen Erfahrungen. Damit hat es schon den ersten Punkt geholt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Kaum einer kennt sein Psyche und das haltlose Experimentieren birgt grosse Gefahren. Dieser kann man nur aus dem Weg gehen, wenn man seinen Geist klärt, auf welche Weise auch immer. Wie erwähnt gibt es viele Methoden zu üben, den Geist zu klären. Ich habe damals mit Visualisierungsmeditationen angefangen. Erst schaute ich mir etwas an und danach konzentrierte ich mich um das Bild in meinem Geist zu sehen. Nachdem ich diese begrenzte Kontrolle erlernte ging ich den zweiten Schritt und medierte, um meine Gedanken loszulassen. Zur Erläuterung: Mit der Visualisierung versuchte ich zu lernen, mich nur auf eine Sache zu konzentrieren und andere Gedanken nicht kommen zu lassen. Die Meditation, in der ich versuchte keine Gedanken mehr aufkommen zu lassen, war dann die eigentliche Übung. Ich bin den Weg der Visualisierung gegangen, weil es mir schwerfiel, nichts zu denken. Also versuchte ich erstmal nur an eines zu denken um aus diesen Erfahrungen den zweiten Schritt zu tun, in dem ich lernte alles loszulassen.
Das funktioniert natürlich nicht von heut auf morgen, denn der Weg ist das Ziel, aber mit jedem mal wird es leichter und klarer.
Ein solcher Weg, wie auch viele andere, könnte Dir auch helfen, Deine Visionen und Fähigkeiten als das zu erkennen was sie sind und sie im richtigen Kontext zu nutzen. Mit richtigem Kontext meine ich, ohne ichbedürfnis, sondern aus der Klarheit heraus (kollektives Handeln anstatt individuelles). Je mehr Du nämlich die Fähigkeiten mit dem Ich bewertest, erhoffst oder wie auch immer, werden sie die Macht über Dich haben. Der Schlüssel ist KEINE Macht, weder seitens von Dir, als auch seitens des kollektiven Bewusstseins. Und damit hättest Du die absolute Macht....klingt paradox, aber ist so. hat aber nichts damit zu tun, dass Du dann alle manipulieren kannst. Macht ist in diesem Sinne Weisheit und Verständnis und nicht egobezogen um einen Vorteil zu gewinnen.
Die Frage ist nun: Folgst Du den Verlockungen des Ichs oder durchschaust Du es. Als Literatur Tip kann ich Dir folgende Bücher empfehlen: Carlos Castaneda (eine Buchreihe, empfehlenswert), Psychdelische Erfahrungen (Das tibetanische Totenbuch), von T.Leary und R.Alpert.

Fazit: Immer mehr Menschen wachen auf und erkennen, dass da mehr ist, doch die wenigsten machen sich die Mühe, von den Erfahrungen anderer zu profetieren. Damit meine ich nicht Erfahrungen von anderen Leuten die haltlos herumexperimentieren. Man muss nur mal aufmerksamer durch die Literatur gehen, wo seit ungenannter Zeit diese Unterschiede zwischen Be- und Unterbewusstsein geklärt werden. Insbesondere in der Philosophie und dem Shamanismus findet man sehr deutliche Worte, aber auch wissenschaftlich gesehen tut sich viel, wie z.B. auf dem vergangenen Bewusstseinskongress, in dem verdeutlicht wurde, dass das Ich und seine Vorstellungen eine Illusion ist. Demenstprechend sind die inneren Erfahrungen bei erweiterten Bewusstseinzuständen auch Illision, da sie einer Illusion zu Grunde liegen. Es hört sich natürlich krass an, wenn man sagt, das Ich existiert nicht, bzw. ist nur eine relative Vorstellung, die wir ohne zu hinterfragen angenommen haben. Dadurch ergibt sich auch das Problem, da diese neuen Erkenntniss unsere Weltsicht mehr als umwerfen. Auf jenem erwähnten Kongress wurde nicht mehr darüber diskustiert ob es stimmt oder nicht, sondern vielmehr, wie man diese Erkenntnisse dem `kleinen Mann` wieder näherbringen kann. Das Resultat der Unterredung war, dass es sanft und langsam passieren muss, da sonst eine heillose Orientierungslosigkeit herrschen würde. Die Essenz ist einfach zu totalitär. Menschen wie Du, oder Synästhetiker und experimentierfreudige tragen dazu bei, dass dieses Wissen wieder ins Bewusstein der Menschen gelangt, Schritt für Schritt. Die heutigen Informationsmöglichkeiten machen diese Aufklärung überhaupt erst möglich. Und so sollten wir bemüht sein, diesmal bewusster und Weitsichtiger an die Sache heranzugehen und nicht schon wieder auf unser Ich hereinzufallen.

Es wird Zeit, dass die Menschheit erwachsen wird.

In diesem Sinn alles Liebe und Gute,
Naktau

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