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Re: Muss man Vegetarier sein für OBE??? Erfahrungsberichte gefährlich?

Silva schrieb am 13. September 2000 um 8:02 Uhr (411x gelesen):

> Wenn ich mal auf Fleisch verzichte, ist es dann tatsächlich einfacher, OBE´s einzuleiten. Aber auch vollgefressen mit Eissbein & Schinken klappt es. Ist allerdings dann etwas aufwendiger....

Ich habe da zwei Hypothesen. Mit der einen spekuliere ich auf den Hormonspiegel, mit der anderen auf psychologische Projektion. Zu letzterer: wenn der Vegetarier mit dem Tierischen und Fleisch(-lichen, -essen) eine gewisse Schlechtigkeit verbindet, zB schlecht sein, schlechte Einflüsse von Aussen (Prinzip des 'Hinein', Essen, Lernen, Zuhören, etc), hofft er sich derer durch Nichtessen des Projektionsgegenstandes manifest entziehen.

Thema 'Du sollst nicht töten' (Tiere): ich meine ich kann das psychologisch auf den so glaubenden und handelnden Menschen zurückführen. Doppelt: schlechte Nahrung zu sich zu nehmen bedeutet einen kleinen Tod zu sterben (eigentlich physisch, im diesem Falle aber tatsächlich psychologisch). Und rein psychologisch: mit dem getöteten Tier 'stirbt' manifest auch die Projektion ('da ist etwas, damit habe ich eine Symbiose', wie auch immer es formuliert und ins eigene Glaubenssätzesystem integriert wird).

Zum Glück finde ich, dass man von Tieren viel lernen kann. Unter anderem auch, das der Mensch am Ende der direkt beobachtbaren Nahrungskette steht.

Zudem kann ich verstehen, dass der bewusste Umgang mit psychologischer Projektion durch unsere mediale Kultur der Massenhypnose eher erschwert als erleichtert wird. Dabei sehe ich gerade in diesem bewussten Lenken können der Projektionskräfte eine wahre Befreiung des Selbst (ein alltägliches ständiges erwachen und wach bleiben), einen bedeutenden Schritt zum Dasein als Individuum. Und darum gehts mir auch in meinen (luziden) Träumen.

> Im *rechten* Ohr? Nanu...

Bist Du das linke gewohnt? Ich habe sie gefragt wieso das so sei und es kam was von 'Weist scho, Gehirnhälften und so!' Als ich noch genauer nachfragte kam 'Keine Ahnung.'

> Die Sache mit "Höhere und lauterer Töne ..." *kann* (muss nicht) ein Hinweis(!) sein, dass eine OBE demnächst erzielbar ist.

Die messen daran auch den Grad ihrer spirituellen Entwicklung, halten sich alltäglich ab und zu das rechte Ohr zu und lauschen. Etwa so wie Krishna-Schüler ihr Mantra rezitieren wenn unangenehme Gefühle aufkommen oder vielleicht es ihnen gerade einfällt.

Wenn ich es nicht gesehen hätte, ich würde meinen man verarscht mich mir sowas zu erzählen. Naja, ich habe schon einiges derlei erlebt. Zb in der Klapsmühle. Überhaupt wirken mehrere unter den Thakar-Singh-Schülern auf mich wie Schizophrene (hier: rätselhafte, sehr überzeugte allgemein, hypnotisch und knapp gehaltene Äußerungen, bei Rückfragen unwiederholt, quittiert mit "Du hast mich schon verstanden!" oder "Wenn Du meditieren würdest, würdest DU mich verstehen!"). Einer war sogar dabei, der hat zugegeben dass er Medikamente (für Insider: Haloperidol!!!) nimmt. Dafür war da ein anderer, der durch die Meditation seine Neurodermitis los geworden zu sein glaubt (was ich stand meines Wissens durchaus für wahr annehmen könnte).

Ich befragte verschiedene Schüler zum Thema 'Ebenen und Welten'. ZB 'Was ist Mentalebene oder Kausalebene' und bekam Antworten wie 'Frag den Guru' als auch, 'Der Verstand ist schlecht, er wird Dir für den Weg zu Gott nix nützen.' Ferner stellte ich bei genauerem Nachfragen fest, das die Vorstellungen und Beschreibungen bei den Schülern waage und unterschiedlich sind. Folglich wohl wirklich eine sehr praxisorientierte Gruppe. Trotz alldem fühlte ich mich da wohl. Keiner verlangte etwas von mir oder schrieb mir was vor und alles war kostenlos und wird es auch bleiben, versicherte man mir. In christlichen Gemeinschaften dagegen habe ich schon sowas wie echte Gängelungen erlebt.

> Der Guru legt Wert auf Datails, die (für sich gesehen) nicht entscheidend für OBE/Nicht-OBE sind. Seinen Schülern erweisst er damit mE keinen guten Dienst.

Es geht denen um das ganze Leben und Miteinander. OBE habe 'ich' in ihrer Lehre entdeckt und es scheint den wenigsten von ihnen wirklich etwas zu bedeuten oder überhaupt etwas für sie erreichbares zu sein. Einer hat allerdings behauptet, er kanns schon (und er glaubt an die Silberschnur). Leider mochte er bisher nicht mit mir darüber sprechen. Ich werde ihn nächstesmal dazu befragen.

Dass die Schüler schwer voneinander lernen können, wenn sie ihre Erfahrungen nur dem Guru erzählen dürfen (läuft über Tagebücher), damit hast Du mich auf was gebracht! Allerdings praktizieren sie dieses Verhalten nicht ohne Grund: man würde sonst den Sch*iss von anderen in sich aufnehmen. Ok, ich kann das etwas nachvollziehen, immerhin hatte ich diesen Traum mit der Silberschnur als wiederliches Tentakelwesen, dass ich mir ausriss. Dank dass ich davon las und es nicht leiden konnte. So ählich könnten sich vermutlich die Erfahrungen der Schüler aufeinander auswirken. Und ich vermute, dass es mindestens jemanden geben könnte, den mein Umgang mit der Silberschnur zumindest beunruhigt.

Ich sehe ein, dass dieses Forum völlig sinnlos wäre, wenn wir nicht zumindest die Möglichkeit einer ungewollten 'Übertragung' von Phenomenen dank Erfahrungsberichten in Kauf nehmen würden. Ich meine sogar, dass das ein guter Weg sein kann, Ängste abzubauen (Desensibilisierung) und anhand der vielen Unterschiede zu erkennen, das man letztendlich seine Realität selber schafft und schaffen kann.

Ich schliesse diesen längren Beitrag mit den alchemistischen Worten VISITA INTERIORA TERRAE RECTIFICANDO INVENIES OCCULTUM LAPIDEM. Was soviel heisst wie, Leuterung = Idividuation / Befreiung / Wach-Sein durch Aufsuchen des eigenen Inneren (Selbst) zu finden (vergl. Hohlerde-Story, die Nazis sind das Ego und die eigenen Selbstzweifel).

gruss,
Silva

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