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Fundgrube.Geldaera
Version 5 (26.9.2008)   zurück
Name des Artikels: Geldära

Innerhalb der Entwicklung von Zivilisationen kommt es i.A. gesetzmäßig überall im Universum zu einer sehr kritischen, die Existenz bedrohenden Phase, in der Geld in der Funktion, wie wir es kennen, die eigentliche Macht in der Gesellschaft darstellt. Bedingt durch seine Ursachen und Nebenwirkungen führt es gewissermaßen ein "Eigenleben" und formt, bewusst und unbewusst, vor allem die Seelen seiner Besitzer so, dass es tatsächlich zumeist das höchste Maß einer "Vergötterung" erfährt, obwohl es eigentlich alle Eigenschaften des dämonisch-teuflischen Prinzips besitzt.

Einerseits ist die Herausbildung von Geld als Tauschmittel stets eine historische Notwendigkeit, wenn eine Gesellschaft produktiv wird und sich zu organisieren beginnt. Andrerseits bekommt Geld dann, wenn sich in der Gesellschaft Klassen mit stark unterschiedlichen Besitzverhältnissen herausgebildet haben, i.d.R. weitere Funktionen, die ebenfalls gesetzmäßig zu einem weiteren "Auseinanderdriften" von arm und reich führen. Dies hängt damit zusammen, dass das Kapital nicht nur das Bedürfniss hat, sich immermehr zu konzentrieren; es verändert, es diktiert die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so, dass es stets mit einen optimalen Machtzuwachs für die Geldbesitzer verbunden ist.

Es soll zwar nach Demokratie aussehen; tatsächlich bekommen aber immer weniger Leute immer mehr Macht, die auch dadurch getarnt wird, in dem vom großen Geld ein Staatswesen als Sachwalter mit allen Vollmachten eingesetzt wird (außer der, das System zu ändern, zu demokratisieren). Diese Macht wird auch durch ein System von Papiergeld mit immer weniger Deckung, Renteninflation, Regionalkriege zur Machtausweitung usw. ausgenutzt und die Medienmacht führt dazu, dass man i.A. nur die äusseren Faktoren der Politik betrachtet. Tatsächlich sind es aber innere Faktoren, wie z.B. eine auf Maximalprofit- und Konsum orientierte Wirtschaft, die Vernunft, den Weltfrieden und langfristige Ökologie praktisch unmöglich machen.

Deshalb schaffen alle am Überleben interessierte Gesellschaften irgendwann das Geld ab, bzw. verändern seinen Status so, dass ein derartiges Eigenleben (incl. Kapital- und Zinsfunktion) unmöglich wird und der Prozess des Auseinanderdriftens in sein Gegenteil - in Einkommensnivellierung - umschlägt. Vernünftige, solidarische Gesellschaften schaffen Bedingungen, in der eine zumutbare Mindestversorgung für alle höchste Priorität hat und nicht etwa ein winziger Bruchteil der Schwerverdiener-Rendite ist. Sie schaffen per Gesetz (von einer Justiz, die nicht mit dem Geld liiert ist) Rahmenbedingungen, damit alle Arbeitsfähigen am Arbeitsprozess entsprechend teilnehmen können und wollen.

In diesem Sinne wäre auch eine künftige Werteinheit bzw. Geld mit Registrierfunktion als Anreiz, z.B. um Verantwortung zu übernehmen, zu studieren usw. in einer längeren Übergangsperiode sinnvoll. In ihr kann/wird sich ein eigeleiteter Wertewandel dahingehend manifestieren, dass bei stabiler, globaler Grundversorgung immer weniger die materiellen Werte im Vordergrund stehen und hoher Lebensstandart sich also immer mehr in moralischen, spirituellen und auch emotionell erlebbaren Aspekten widerspiegelt und Ausdruck findet. Nur eine derartige, neue ethische Kultur ist auf Dauer im Universum lebensfähig und Gegenteil einer auf Egoismen und Aggression basierenden Unkultur der gefährlichsten Ära, der Geldära.

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