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Version 9 (29.8.2008)   zurück vor
Hypnose:

Unser Verstand/Alltagsbewusstsein ist als Kontrollfunktion in Funktion; ist das Alltagsbewusstsein für einen Moment abgelenkt, ist man "unbewusst", keiner passt auf eindringende Einflüsse und Reize auf. Gelingt es einem Hypnotiseur, den Betreffenden gezielt abzulenken und in genau diesem Moment zu erwischen, wo der unbewusst ohne nachzudenken irgendwohin geistesabwesend passiv-aufnehmend starrt, oder lauscht, so kann er versuchen, ihm Befehle zu erteilen und seinerseits die Kontrolle über die Person zu erlangen.

Versuchen, sage ich extra, denn kritische Menschen, die von vornherein im Denken unbewusst die Haltung haben, sich nicht beeinflussen zu lassen, werden sich Befehlen von anderen widersetzen. Das Unterbewusstsein befolgt damit einem inneren Befehl, solche Dinge nicht zuzulassen, und wird womöglich selbst im Falle von "Bewusstseinslosigkeit" die Kontrolle übernehmen. Man kann damit Leuten kaum Befehle erteilen, die völlig ihrer inneren Haltung widersprechen; aber man kann offenbar gegebene Interessen und Haltungen "umformen", solange es im Rahmen bleibt.

Die Gefahr ist, dass der Hypnotiseur seine eigenen Haltungen, Ansichten und Ideen überträgt, auch telepathisch als Bilder und unbewusst (unwillkürliche Gesten usw.) überträgt, und der Betreffende daran zu glauben und zu handeln beginnt, als wären es seine. Dazu reichen ganz kleine Anstöße.

Suggestion:

Eine mildere Form (genannt "Suggestion") ist es, wenn der Betreffende nicht völlig bewusstlos wird, sondern nur gänzlich entspannt in einem tranceartigen, halbbewussten, traumartigen Zustand gerät, wie es z.B. bei Rückführungen passiert und wie es (statt Hypnose) zunehmend Psychotherapeuten benützen. Aber auch hier können Übertragungen von Bildern, Ideen und Ansichten des Therapeuten oder der Anwesenden erfolgen. Und da der Betreffende in einem traumartigen Zustand ist, können auch Trauminhalte und unbewusste Wünsche und Ideen des Behandelten in solche Rückführungen miteinfließen.

Autosuggestion:

Wenn der Betreffende sich selbst soweit entspannt, ja fast einschläft, und in diesem Zustand sich selbst Befehle gibt: z.B. "Ich bin ein Gewinner! Ich werde Erfolg haben! Ich werde durchhalten! Nichts wird mich aufhalten!" - Dabei herrscht die Meinung vor, man müsse immer positiv formulieren, da das Unterbewussstsein mit einem "nein" nichts anfangen kann und dies ausblendet, was das Gegenteil bewirkt. Im Gegensatz zum momentanen modernen Trend bin ich allerdings der Meinung, dass man auch negative Befehle geben kann: "Ich werde mich nicht beeinflussen lassen! Ich werde nicht aufgeben!" Denn am wirksamsten erfolgt die Kommunikation mit dem Unterbewusstsein auf der Ebene von vorgestellten Bildern, Emotionen und Impulsen. "Worte" muss das Unterbewusstsein erst mühsam übersetzen. Übersetze jeder mal die Worte "Ich werde mich nicht beeinflussen lassen!" nun in ein Bild, eine innere Haltung, Emotion oder einen Willensimpuls. Man sieht, das "Nein" verliert hier dann völlig seine Bedeutung, das Bild im Sinne von : "ich bleibe ich! ich bleibe stark!" entsteht. Es wird richtig als Visualisationsbild "übersetzt".

Beliebt in den 80er Jahren (zur Blütezeit der Suggestionsforschung) waren Bücher wie "Wie werde ich reich durch Autosuggestion" - indem man sich das tagtäglich unkritisch einsuggeriert. Ob da alle Leser reich geworden sind, oder nur der Autor?

Dennoch muss die Wortwahl bei Autosuggestionen ganz genau überdacht werden (bzw. das Bild, der Impuls), weil das Unterbewusstsein sich darauf verlässt, dass das Oberbewusstsein / der Verstand intelligent handelt. Die ständige Autosuggestion "Ich habe keinen Hunger mehr" KÖNNTE dazu führen, dass der Betreffende verhungert. "Die Vergangenheit bedeutet mir nichts" KÖNNTE zu einem gravierendem Verlust des Langzeitgedächtnisses führen. Zwar besitzt der Mensch normalerweise das absolute Programm der Selbsterhaltung, aber das lässt sich bei entsprechender Dauerberieselung aushebeln. Noch dazu, wenn man (der eigene Verstand) das freiwillig zulässt.

Autosuggestion schenkt dir nichts: Du kannst dir ja wünschen, ein Ziel zu erreichen, z.B. einen Berg zu besteigen, und das Ziel wirst du auch erreichen, aber zielstrebig rauf gehen wirst du dann ebenfalls selbst und dabei Muskelkater haben. Selbst im Zenbuddhismus, wo man innerhalb der Meditation lernt, seine Gedanken zu betrachten und ziehen zu lassen, bekommst du nichts geschenkt, dort wirst du eben Tag um Tag sitzen und meditieren. Du kannst dir z.B. nicht "befehlen", ein guter Mensch zu werden. Du kannst nur innerlich fühlen, dass du ein solcher werden solltest und das dir zum Leitstern (Ideal) wählen. Z.B. in dem du morgen und abends im Gebet / während der Meditiation einfügst: "Hilf mir, das rechte und Richtige zu denken, hilf mir ein guter Mensch zu sein, hilf mir, damit ich immer das richtige und rechte tue...." usw. Das wird dann mit der Zeit zu einer Autosuggestion. Das bedeutet aber auch, dass deine Seele dich dahin führen wird, schlechte Gewohnheiten als solche zu begreifen und diese abzulegen, und das bedeutet u. U. auch: leidvolle Erfahrung.

Vor dem Ziel kommt immer die Erfahrung und die innere Einsicht. Autosuggestion enthebt dich nicht der Arbeit, es lässt dich die Arbeit nur zielstrebiger angehen und durchhalten. Einem Ideal zu folgen heißt auch, das dies das wichtigste im Leben sein wird. Für die einen ist Gelderwerb und Karriere das Wichtigste, für die anderen Familie oder sportliche Ziele. Je ausschließlicher du deinem Ideal folgst, desto schneller und unbedingt wirst du auch dein Ziel erreichen. Die meisten Menschen gehen (wenn das Ideal Mystik, Erleuchtung ist) aber nicht in ein Kloster, sondern versuchen Beruf und Familie und mystische Ziele zu verbinden. Dann ist der Weg nicht so steil, aber auch nicht so schnell, sondern dauert einfach länger. Wieviel bist du also bereit, für dein Ideal (das Ziel) zu opfern? Wieviele Erfahrungen kannst du in einer Inkarnation ertragen? - Freilich, jeder muss den Weg gehen, die einen gehen eben schneller, die anderen langsamer und immer schön gemütlich, über etliche Inkarnationen.

Es gibt zudem zwei Möglichkeiten: du kannst negativen Eigenschaften bewusst und gezielt aufgeben, um dir stattdessen laufend gute (bessere) anzueignen. Bewusst dazulernen. Und dann in deiner persönlichen "Frequenz" zu steigen. Du kannst aber auch die persönliche Frequenz anheben, wodurch sich negative Eigenschaften wie von selbst erledigen, weil sie dir einfach immer unwichtiger werden und dir die positiven Eigenschaften einfach mehr zusagen. Wie macht man das? Z.B. durch Gebet, Kontemplation, Meditation. Sich mit positiven, guten (= förderlichen) und schönen Dingen umgeben, sich positive Energien zuführen (absolut gesundes Leben). Je tiefer du dich einer Meditation hingibst, umso höhere Energien kannst du erreichen. Sie waschen dich quasi "rein".
Meistens macht man wohl beides in Kombination.

Unerwünschte Gewohnheiten mittels Autosuggestion und Visualisation aufgeben: z.B. Rauchen

Zum Rauchen: einerseits ist da die Nikotin-Sucht, andererseits die negative Gewohnheit (Zigarette als Belohnung, zur Entspannung, als Signal einer Pause...). Zum Glück ist Nikotin als Suchtgift körperlich leichter überwindbar. Gewohnheit: Hier kann man sich schon mit einer Suggestion behelfen, dass man einfach "vergisst", dass man Rauchen möchte, dass das Rauchen immer unwichtiger wird, oder dass einem die Zigarette nicht mehr schmeckt (z.B. sich bildlich drastisch vorstellen, jede Zigarette wäre in Jauche getaucht... Und wer will schon Jauche im Maul haben?! Oder verbrannten Teer?). Außerdem sollte man sich eine andere entspannende "Belohnung" als Substitut aussuchen, wobei vielleicht Schokolade nicht ganz der ideale Ersatz dafür ist, es sei denn man will zunehmen. Ein Küßchen wäre ganz gut, oder Knabergebäck auf den Tisch stellen. Und man kann auch bei einer Tasse Tee stehen und entspannen.
So wie man sich das Rauchen ANGEWÖHNT hat, muss man es sich gezielt und bewusst wieder ABGEWÖHNEN, wobei die positiven Dinge, die man aus der Zigarette erhalten hat, durch etwas anderes zu ersetzen sind. Das heißt ein paar Mal etwas bewusst anderes tun, wenn einem die Lust auf Rauchen überkommt, und die Zigarette als "pfui- brrr-grauslich" visualisieren, also mit gegenteiligen Emotionen (statt: fein-toll-cool) aufladen.
In welchen Situationen hat man geraucht und was für einen Gewinn hat man daraus gezogen? Diesen Gewinn muss man durch andere Bilder ersetzen.

Magische Trance:

Wenn ein Magier einen "Zauber" durchführt, so begibt er sich ebenfalls in einen tranceartigen speziellen Zustand zwischen Wachbewusstsein und unbewusstem Schalfzustand, und befiehlt seinem Unterbewusstsein - und ev. dem kollektiven Unterbewusstsein und alles was da drin ist - gewisse seelische Fähigkeiten anzuwenden und etwas zu tun, etwas sich verwirklichen zu lassen. Wenn es schon ein Problem darstellt, sich selbst per Autosuggestion nicht zu schaden, wieviel heikler ist da erst so ein Zauber? Daher fügen auch intelligente Magier, Heiler und Esoteriker immer den Satz dazu: wenn es niemanden schadet, wenn Gott es will, wenn es für alle zum Guten ausgeht o.ä., damit die Suggestion bzw. der Zauber NICHT wirksam wird, wenn er Schaden verursachen könnte.

Ein Gebet ist auch so eine Art Autosuggestion, ebenfalls ein Ritual (an dem man freiwillig teilnimmt) bzw. eine Messe, oder auch eine Gewohnheit, die man immer wieder durchführt. Eine Gewohnheit läuft unbewusst-automatisiert ab. Das Problem des Rauchens ist z.B. nicht nur der Nikotin, sondern auch die Gewohnheit, in bestimmten Situationen etwas in der Hand zu haben und sich dabei zu entspannen, dabei möglichst cool aussehend. Man muss sich quasi neu programmieren, das Programm "überschreiben", = geschickt umformen, um die Gewohnheit wieder los zu werden (oder jede Suggestion), d.h. sinnvoll umzuformen - z.B. statt zu rauchen ein Glas Wasser genussvoll und cool aussehend zu trinken.

Werbung und Propaganda:

Ständige Werbung - ev. begleitet durch entspannende Musik, in Filmen, bei Bildern usw. ist ebenso als eine Form von Suggestion zu betrachten. Wenn man (Kinder, Jugendliche!) ständig am PC in virtuellen Kriegsspielen tötet, wenn man ständig Horrorfilme oder Greuelkrimis guckt, so läuft es ebenso auf Suggestion hinaus - Autosuggestion zudem, weil man es selbst gewählt hat. Nicht umsonst verwendet die US-Armeee virtuelle Kriegsspiele am PC, um die Soldaten auf "scharfschießend und furchtlos" zu programmieren. Und wenn ein Krieg droht, kommen immer die heroischen Kriegsfilme ins Fernsehen.

Filme selbst können Suggestion, Werbung und Propaganda sein. In den 40ern - 60ern waren die vielen von der Tabak- und Alkoholindustrie gesponserten Filme in den USA berüchtigt, die ständig und bewusst Schaupieler mit einer Zigarette oder einem Glas Whisky, Bier oder Wein in der Hand zeigten, um die Zuseher zu animieren, das nachzuahmen; vor allem die unerfahrene, leichter zu beeinflussende Jugend. Von unterschwelliger Suggestion spricht man, wenn man z.B. bei Sportveranstaltungen die Kamera beiläufig über Tribunen schwenkt, in dem C.C. - Limonade u.a. Firmen Werbung angebracht haben. Der Mensch nimmt sie unbewusst wahr, d.h. sie sind unkontrolliert dem Unterbewusstsein untergejubelt worden, und wie gesagt sind viele Menschen innerlich nicht darauf programmiert, solche Übergriffe abzuwehren. Man kann auch Werbung ZWISCHEN den Bildern eines Films verpacken, zu kurz, um sie bewusst zu sehen, und daher direkt auf das Unterbewusstsein wirkend. (Angeblich ist diese Methode verboten - wer's glaubt.) Unterschwellige Werbung (d.h. Werbung die die bewusste Bewusstseinschwelle unterläuft) ist es, wenn Küchengerüche bewusst vor die Tür eines Restaurants geblasen werden - z.B. vom Grillhuhn bei W.W. Restaurant. Und dabei ist der Druck zum Kaufen noch der harmloseste, der durch Suggestionen erzeugt werden kann. Z.B. indem man beworbene Schokolade griffbereit vor Kassen auslegt: "du warst fleißig, hast Familie gut versorgt, hast gespart, bist müde: belohne dich jetzt!" Man kann unterschwellige Botschaften auch in Musik verstecken, in Bildern bis hin zu öffentlichen Ansprachen. (Behandelt z.B. im SF-Film "Sie leben!" /"They live", 1988, v. John Carpenter.) Das Unterbewusstsein schafft es mühelos, auch Texte oder Musik rückwärts abgespielt zu "verstehen". Neurolinguistisches Programmieren benützt unterschwellige Botschaften in Texten und in der Rede, um das Gegenüber gezielt nach eigenem Wunsch zu manipulieren.

Wie man ganze Massen (das Kollektiv als Einheit) suggestiv beeinflusst und in den Griff bekommt, zeigen Diktaturen wie das NS-Regime, mit dem weltweit einzigen Fall eines Propagandaministeriums (unter Goebbels), der die Medien, die Veranstaltungen als auch die Religion zur Propaganda umfunktioniert hat, und dafür sorgte, dass jeder Deutsche ein Radio bekam, um nur ja die dramatisch einstudierten Reden des Führers anhören zu können. Die Suggestionen gingen so tief, dass sogar heute noch Leute daran glauben. Dasselbe Spiel in roten Diktaturen oder heutigen religiösen Diktaturen. In Massen auftretend, neigt der Mensch dazu, den kontrollierenden eigenen Verstand auszuschalten und nur noch unbewusst als Kollektiv zu hören, zu handeln, zu verstehen - er wird desto leichter manipulierbar und "begeistert".

Man sollte somit als eigenverantwortlicher Mensch Schauhypnosen ablehnen und auch bei Suggestionen (und allem, was das Unterbewusstsein ansprechen könnte) ganz genau überlegen, wem man wann vertrauen darf. Es hilft auch schon, das hier zu lesen und darüber nachzudenken, um zu einer inneren Haltung zu gelangen, in dem man weniger ein Opfer von Manipulation werden kann. Und bei eigenen Suggestionen (Autosuggestionen) sollte man sich den Text ganz genau überlegen, damit er nicht Dinge auslöst, die man garantiert langfristig nicht wollte. Am besten immer die Sicherung einbauen: "doch niemandem zu Schaden".

(--- verfasst von Füchsin, 2007 ---)

Kategorien: Hypnose, Shamanismus, Parapsychologie

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