SOLARIS - Zeitschrift Auszüge


Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch

Gott hat uns auf diese Erde gesandt, um in Seinem göttlichen Drama mitzuspielen. Wir als individualisierte Ebenbilder Gottes, haben ein einzigartiges Ziel im Leben zu verfolgen: zu lernen, zu wachsen und unser wahres Wesen zum Ausdruck zu bringen, d.h., unseren ursprünglichen Zustand - Einheit mit Gott - wiederzuerlangen.

Wenn unser Abenteuer auf Erden beginnt, machen wir als Kinderseelen unsere ersten Erfahrungen, indem wir alles ausprobieren. Wenn es uns freut, wiederholen wir es, wenn es uns Schmerzen verursacht, werden wir sie vermeiden. Ferner lernen wir durch das Beispiel anderer. Wir beobachten das Verhalten unserer Familie, unserer Freunde und lernen durch ihre Fehler und Erfolge.

Und so führen unsere Erfahrungen uns immer weiter. Wir wollen den Sinn des Erdenlebens besser verstehen, bis schließlich für jeden von uns die Zeit kommt, da wir ernsthaft nach der Wahrheit forschen. Der Mensch, dessen BWS sich bis zu diesem Grad entwickelt hat, fragt sich: "Wer bin ich, woher komme ich, wozu lebe ich?" Und Gott antwortet, indem Er(Sie) ihn zur Wahrheit führt, durch andere Menschen, durch Bücher, Ereignisse im Leben des Menschen. Schließlich genügt ihm aber auch das Wissen, das er von anderen übermittelt bekommt nicht mehr. Er sehnt sich danach, die Wahrheit von Angesicht zu Angesicht zu schauen. Seine Seele flüstert ihm zu: "Diese Welt kann nicht meine wahre Heimat sein! Ich bin mehr als dieser irdische Körper. Das Leben bedeutet mehr, als nur das wahrzunehmen, was ich mit den Sinnen empfinden kann. Es muß auch nach dem Tod etwas weiterexistieren. Ich habe viel darüber gehört, doch das genügt mir nicht mehr, ich muß es selber erfahren, um mich davon überzeugen zu können.

Dieser verzweifelte Ruf bewegt Gottes Herz, und Er(Sie) schickt Seinem(Ihrem) Kind die Hilfe, die es braucht. Dieses von Gott erschaffene Universum wird durch planmäßige, kosmische Gesetze regiert, die nicht von Menschen gemacht wurden, die immer und ewig sind und immer schon existierten, und niemand kann sich diesen Gesetzen entziehen. Es ist von Gott bestimmt, daß jeder, der Ihn(Sie) sucht, zu Ihm (Ihr) geführt wird. Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch schließt auch die Disziplin und die Grundsätze richtigen Handelns ein, denen der Jünger folgen muß, wenn er sich auf Gott vorbereitet.

In einer der ersten Ausgaben der Solaris Nachrichten erschien eine Zusammenfassung der Bergpredigt. Die Seligpreisungen zeichnen das Bild eines Gott-erfüllten Menschen, ein Ideal, das wir alle anstreben sollen und auch erreichen können. Auch wenn es uns wie eine Utopie erscheinen mag, so kann jeder der "guten Willens" ist, durch ein positives Verhältnis zu Gott unserem Schöpfer einen Zustand der Glückseligkeit erlangen. Wahre Glückseligkeit erlangt nur der, der liebevoll und "mitmenschlich" denkt und handelt.

Im AT (EX 20, 2-17) bringt Moses vom Berg Sinai den Juden die Regeln, die das Zusammenleben der Menschen untereinander (5-10) und die Beziehung zu ihrem Gott bestimmen sollen (1-4). "Das Zehnwort vom Sinai" soll hier in der Übersetzung von Martin Buber (Der Baalschem, Chassidische Legenden) kurz aufgezählt werden ("Die fünf Bücher der Weisung").
 

1.) "ICH bin dein Gott, der ich dich führte aus dem Land Ägypten, 
aus dem Haus der Dienstbarkeiten. 
Nicht sei dir andere Gottheit mir ins Angesicht. 
Nicht mache dir Schnitzgebild, - und alle 
Gestalt, die im Himmel oben, die auf Erde unten, 
die im Wasser unter der Erde ist, neige dich 
ihnen nicht, diene ihnen nicht, 
denn ICH bin dein Gott." (Advaita-Vedanta) 

2.) "Bin ein eifernder Gottherr, zuordnend Fehl von 
Vätern ihnen an Söhnen, am dritten und vierten 
Glied, denen die mich hassen, aber Huld tuend ins 
tausendste denen die mich lieben, denen die meine 
Gebote bewahren." (Karma-Gesetz) 

3.) "Trage nicht SEINEN deines Gottes Namen auf 
das Wahnhafte, denn nicht straffrei läßt ER 
ihn, der seinen Namen auf das Wahnhafte trägt." 

4.) "Gedenke des Tags der Feier ihn zu heiligen, 
Ein Tagsechst diene und mache all deine Arbeit, 
aber der siebente Tag ist Feier IHM, deinem Gott;" 

5.) "Ehre Deinen Vater und Deine Mutter, damit sich 
längern deine Tage auf dem Ackerboden, den 
ER dein Gott dir gibt." 

6.) "Morde nicht." (Töten) 

7.) "Buhle nicht." (Sexuelle Lüsternheit,--> mehrere sexuelle Verhältnisse) 

8.) "Stiehl nicht." (Stehlen) 

9.) "Aussage nicht gegen deinen Genossen als Lügenzeuge." (Lügen) 

10.) "Begehre nicht das Haus deines Genossen, 
begehre nicht das Weib deines Genossen, 
seinen Knecht, seine Magd, seinen Ochsen, 
seinen Esel, noch allirgend was deines 
Genossen ist." (Gier) 

"Gier ist die Quelle aller Unzufriedenheit, allen Unglücks. Bescheidenheit ist eine Tugend, die euch glücklich macht. Sucht nach den seelischen Reichtümern in eurem Inneren. Was ihr seid, ist viel wunderbarer, als irgend etwas in dieser materiellen Welt. Begehrt nie, was andere Menschen besitzen, ihr habt an euch selbst genug, denn der größte aller Schätze - Gott - liegt in eurer eigenen Seele." (Teile aus "So spricht Yogananda" - O.W. Barth)

Im NT (Christentum) wurden diese 10 Vorschriften übernommen und sind als die "Zehn Gebote Gottes" jedem Christen wohlbekannt. Eine tiefe christliche Interpretation der Zehn Gebote ist bei Dr. H. Madinger zu finden, der bereits sehr viele Büchlein zu diversen Themen veröffentlicht hat ("Die Zehn Gebote Gottes").

Der oberste Grundsatz im Bund zwischen Gott und Mensch ist die TREUE.

Es ist das Ichbewußtsein und das Geltungsbedürfnis, das uns von Gott trennt. Im Augenblick, da wir das Ich verbannen, erkennen wir auch, daß wir eins mit Gott sind, eins mit Ihm (Ihr) waren und immer sein werden. Das Ich ist der Schleier der Täuschung (Maya), der die Seele umhüllt und ihr reines BWS mit zahllosen falschen Vorstellungen trübt, so daß sie sich weder über ihr eigenes Wesen noch das der ganzen Welt klar ist. Und eine der Folgen der ichverhafteten Täuschung ist Unbeständigkeit. Wenn der Wahrheitssucher aber seine göttlichen Eigenschaften zu entfalten beginnt, legt er seine menschliche Unzuverlässigkeit ab und wird zu einem treuen und einsichtsvollen Menschen.

Treue zu Gott ist eine der wichtigsten Vorbedingungen, die ein Mensch erfüllen muß. Die meisten Menschen haben weder gegenüber ihren eigenen Verwandten, noch gegenüber Mann, Frau oder Freund die richtige Treue entwickelt. Um ein wahrhaft Gottliebender - ein Jünger - zu werden, muß der Jünger (Tschela), der von Gott gesandten Lehre treu blieben und ihr mit ungeteilter Aufmerksamkeit folgen. Treue bedeutet nicht Engherzigkeit. Das Herz, das Gott treu ist, zeigt sich allen Wesen gegenüber großmütig , verständnisvoll und mitfühlend. Der Jünger sollte Verständnis und Toleranz gegenüber allen anderen Ausdrucksformen der Wahrheit zeigen und keine als falsch oder unwahr ansehen. Er sollt ihnen die nötige Anerkennung und Achtung erweisen. Paramahansa Yogananda sagte einmal: "Sucht so lange, bis ihr die geistige Lehre findet, zu der ihr euch hingezogen fühlt und die euer Herz voll befriedigt; habt ihr sie aber gefunden, laßt eure Treue durch nichts erschüttern. Folgt diesem Weg mit ungeteilter Aufmerksamkeit. Konzentriert euch voll und ganz darauf."

Göttliche Treue bedeutet, daß man seine Aufmerksamkeit, seine Liebe und seien Anstrengung, die in viele Richtungen zerstreut sind, auf ein geistiges Ziel konzentriert. Nur die Treue befähigt den Menschen, Gott mit ganzer Kraft (Konzentration) zu suchen und zu finden. Das BWS des treuen Jüngers wird durch göttliche Liebe magnetisiert und unwiderstehlich zu Gott hingezogen.

GEHORSAM führt zu Unterscheidungskraft

Gehorsam Gott gegenüber bedeutet, sich ganz Gottes Willen zu überantworten ("Herr, Dein Wille geschehe"). Dies ist eine grundlegende Bedingung für das Verhältnis zwischen Gott und Jünger. Warum fordert Gott dies von uns? _weil wir lernen müssen, einer höheren Weisheit zu gehorchen, wenn wir die Hindernisse des Ichs und seine selbsterzeugten Täuschungen aus dem Wege räumen wollen. In zahllosen Inkarnationen - seit der Zeit, da wir zu den primitivsten Menschen gehörten - hat sich das Ich zu behaupteten versucht. Es hat uns, motiviert durch Gefühle und Anhänglichkeit an die Sinne, unser Verhalten, unsere Ansichten, unsere Neigungen und Abneigungen diktiert. Es ist das Ich, das unseren Willen versklavt und unser Bewußtsein an den begrenzten menschlichen Körper bindet. Schwankende Stimmungen, Gefühlswellen, ständig wechselnde Neigungen und Abneigungen erschüttern das BWS des Menschen und reißen es ständig hin und her. Dieser Zustand des BWS macht den Menschen der Wahrheit gegenüber blind. Wie soll der Tschela (Jünger) seinen Willen auf den Willen Gottes einstellen? Jeder geistige Weg hat seine besonderen Vorschriften und Verbote. Sadhana ist das indische Wort für geistige Zucht und Disziplin. Durch den Gehorsam Gott gegenüber kann der Tschela seinen Willen allmählich von allen ichverhafteten Wünschen, Gewohnheiten und Launen befreien. Er wird fähig zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Will der geistige Sucher Fortschritte auf dem geistigen Weg machen, muß er Unterscheidungskraft (=Viveka) entwickeln; sonst werden seine Instinkte, Launen, Gewohnheiten und Neigungen, die er sich im Laufe der Inkarnationen angeeignet hat, ihn immer wieder in die Irre führen.

In der Bhagawadgita (IV,36) heißt es, daß das Floß (Boot) der Weisheit auch den größten Sünder über das Meer der Täuschung (Samsara) trägt. Indem der Tschela den geistigen Übungen (Sadhana) folgt, baut er sein eigenes Rettungsfloß der Weisheit.

Paramahansa Yogananda gab den Tschelas, die ihn darum baten, sie zu disziplinieren, den einfachen Rat: "Betet immer darum, Gott in jeder Weise Freude zu machen." Diese Worte fassen das ganze Sadhana zusammen.

Wir sollten den Gesandten Gottes ACHTUNG und DEMUT entgegenbringen.

Wir sollten allen Heiligen und Rishis, die uns die Lehre der Gottverwirklichung geschenkt haben - und dazu gehören alle Religionsgründer - unsere Hingabe und Verehrung geben. Achtung wird in ihrer höchsten Ausdrucksform zur Verehrung, die ebenfalls einen Aspekt des göttlichen Gesetzes darstellt und den Tschela zur Gottverwirklichung führt.

Wie wenig Achtung die Menschen heutzutage Gott gegenüber zeigen! Viele Menschen haben alle Achtung vor der Weisheit des Alters, der gesellschaftlichen Ordnung und letztlich die Achtung vor sich selbst verloren. Wahre Achtung vor sich selbst und anderen entsteht dann, wenn man seinen göttlichen Ursprung erkennt und lieben kann. Dann weiß man, daß jedes Lebewesen eine Ausdrucksform des GEISTES ist. Dann verneigt man sich in Freude und Ehrfurcht vor dem Einen in allen. Dann findet ein innerer Wandel in einem statt: man wird demütig. Das Ich gleicht einem Kerker, der das wahre Wesen des Menschen einschließt; und die einzige Kraft, die diese Mauer niederbrechen kann, ist die Demut.

Demut ist Weisheit, denn sie erkennt den Einen, der größer ist als wir. Die meisten Menschen beten das eigene Ich an und sind nicht bereit etwas Höheres als sich selbst anzuerkennen. Der demütige Mensch ist ein zutiefst friedlicher und fröhlicher Mensch. Er bleibt unberührt von der Unbeständigkeit des Lebens und ist in seiner Mitte verankert. Er ist im Gleichgewicht von Yin und Yang. In den heiligen Schriften heißt es: "Erst wenn das Ich stirbt, weiß ich, wer ich bin." Dann offenbart der Mensch in seinem Leben die göttlichen Eigenschaften der Seele und befreit sich für immer von der Unwissenheit der MAYA, jener Täuschung, die die Natur all ihren Geschöpfen in Gottes Schöpfungsdrama auferlegt hat.

Achtung führt zur Ehrfurcht und ihr folgt die Demut.

GLAUBENSKRAFT (Vertrauen)

Wir leben in einer Welt der Relativität, die jeder Beständigkeit entbehrt. Wir wissen nicht was morgen geschieht, ob wir gesund bleiben oder krank werden. Wir wissen nicht, ob der Frieden, den wir heute noch genießen, morgen nicht durch Kriege erschüttert wird. Dieses Nichtwissen der Wahrheit führt zum Anklammern an die sichtbare, irdische Welt, und können nicht an etwas höheres, Göttliches glauben. Wahrer Glaube entspringt einer Erfahrung der Wahrheit und Wirklichkeit, der direkten, sicheren Erkenntnis göttlicher Kräfte, die die Schöpfung aufrechterhalten. Jesus Christus sprach: "...so kann euer Glaube Berge versetzen", d.h. man kann alles im Leben erreichen, wenn man an sich glaubt und Selbstbewußtsein (Gottes BWS) hat. Gottes Liebe ist immer für uns da. Ganz gleich was wir tun, Ihre (Seine) Liebe für uns bleibt unverändert, ganz gleich ob wir Sünder oder Heiliger sind. Dieser Liebe können wir vertrauen, und während wir sie Tag für Tag erleben, wächst unser Vertrauen in die Liebe und bleiben auch in Zeiten der Not standhaft und zweifeln nicht daran, daß eines Tages sich alles zum Guten wenden wird. So ein Mensch erhält auch eine geistige Führung durch Engel Gottes, die aus der sichtbaren und (oder) unsichtbaren Welt geistige Führung und Hilfe erhalten.

Die Hilfe der geistigen Führung

Die geistige Führung hilft einem geistig suchendem Jünger (Tschela) durch göttliche Inspiration. Tag und Nacht sind helfende Hände bereit den Menschen Hilfe und Kraft zu schenken, wenn sie darum bitten. Doch wer bittet schon um diese Hilfe! Hunderte, ja Tausende Boten Gottes stehen bereit um sofort einzugreifen, wenn ein Kind Gottes um Seinen (Ihren) Segen bittet. Lernen wir wieder zu bitten, zu beten und dann in Stille (Mauna) zu meditieren. Wenn ein Mensch das Glück hat einem wahren Guru (göttlichem Wesen) zu begegnen, erweckt dieser im Tschela echte Gottbegeisterung und verleiht ihm die Kraft, dem Weg, der zum ewigen Leben in Gott führt zu folgen.

"Das Leben gleicht einem dahineilendem Strom", sagte Yogananda oft. "Wer Gott sucht, schwimmt gegen den Strom weltlicher Neigungen, der seinen Geist zum materiell begrenzten, sinnenverhafteten BWS herabzieht. Ihr müßt die nötigen Anstrengungen machen, gegen den Strom zu schwimmen, und zwar jeden Augenblick. Sobald ihr in euren Bemühungen nachläßt, werdet ihr von der starken Strömung der Täuschung abgetrieben." Zwei Einwände erlaubte Yogananda seinen Tschelas, die er schulte, nie: "Ich kann nicht" und Ich will nicht". Er bestand darauf, daß jeder willig sein müsse, die nötigen Anstrengungen zu machen.

In den Veden heißt es, daß der Tschela nur ein Viertel der geistigen Kraft und Bemühungen aufbringen muß, die nötig sind, damit er zu Gott zurückfindet. Ein weiteres Viertel werden ihm durch den Segen eines Guru zuteil. Und die verbleibende Hälfte schenkt ihm die Gnade Gottes. Ein Guru hilft dem Tschela auch, indem er ihm einen großen Teil des Karmas abnimmt. Auch kann er, auf Gottes Geheiß, etwas vom gesamten Karma der Menschheit abtragen. Jesus ließ es zu, daß sein Körper gekreuzigt wurde, um dadurch das individuelle Karma seiner Jünger und vom Massenkarma der Menschheit abzutragen.

Wie man dem geistigen WEG folgt

Der Tschela muß sich voller Ausdauer in der Sadhana üben und sich immer wieder darin üben. Nicht die Erfolge zählen in erster Linie am spirituellen Weg, sondern die Bemühung, die Anstrengung, die dahinter steckt. Für alle, die sich auf dem Weg der Selbst(Gott)-Verwirklichung befinden bedeutet die Nachfolge: tägliche Meditation, Hingabe an Gott, und rechtes Handeln als Ausgleich für die Meditation. Rechtes Handeln im Sinne der Baghavadgita besteht in solchen Handlungen, die uns an Gott erinnern und die wir vollbringen, ohne nach den Früchten des Handelns zu verlangen, d.h. ohne an unseren eigenen Vorteil zu denken, sondern nur, um Gott Freude zu machen.

Wer dem geistigen Weg folgt kann sicher sein: Wer auch immer sein Mentor oder geistiger Führer (Guru) ist, ob Jesus Christus, Sri Krishna, Paramahansa Yogananda, oder ... , zwischen Tschela und Guru gibt es keine Trennung. Ob der Guru in seinem physischen Körper lebt oder diese Erde verlassen hat, ob er sich in astralen oder anderen Sphären aufhält oder jenseits aller Welten im Allgeist eingegangen und die Welle zum Ozean geworden ist (Nirwana), er bleibt dem Jünger, der sich auf ihn eingestellt hat, immer nahe. Diese Einstellung führt uns zur Erlösung. Ein wahrer Guru besitzt durch sein Einssein mit Gott Allmacht; er kann vom Himmel herab dem Schüler helfen, Gott zu finden. Wenn ein spiritueller Meister einmal einen Jünger angenommen hat und das ewige, heilige Versprechen vor Gott tat, daß er seinen Schützling durch alle Inkarnationen bis zur Erlösung von Tod und Wiedergeburt begleiten wird, dann wird der Guru nie seinen Tschela verlassen oder im Stich lassen. Leider passiert es häufig, daß es umgekehrt leider vorkommt, daß der Tschela den geistigen Weg verläßt, doch der Guru wacht trotzdem über ihn und wartet auf den Tag, wenn sein Schützling wieder zu ihm zurückkommt. Glücklich darf sich der Mensch schätzen, der von einem wahren Guru geführt wird. Und noch glücklicher ist derjenige, der sich ernsthaft um Vervollkommnung bemüht, indem er dem Guru gehorsam folgt und sich voll und ganz seiner Lehre widmet.

EINWEIHUNG (Weihe) oder geistige Taufe (Dikscha) durch den Guru

Wenn der Jünger durch Gottes Segen Dikscha von seinem Guru oder einem von ihm ernannten Vertreter empfängt, ist er offiziell von ihm angenommen worden. Während der Einweihung findet ein wortloser Austausch ewiger Liebe und Treue zwischen Guru und Jünger statt; zum Dikscha gehört auch eine geistige Übung, in die der Guru den Jünger einweiht. P. Yogananda gab seinen Tschelas die Übungen des Kriya-Yoga (obere Stufen des Raja-Yoga). Trotz allem ist der Segen Gottes und seines Vertreters das Allerwichtigste.

Nach diesen Worten von Parmahansa Yogananda bleibt uns eigentlich nicht mehr viel zu sagen oder zu ergänzen. Jeder von uns weiß wohl selbst am Besten, wie wichtig es in unserem konsumorientierten Leben und in unserer lieblosen Welt geworden ist, uns und unseren Kindern Wegweiser zu bieten, die ihnen helfen sich zu orientieren und die uns auch zeigen, welches die wahren Werte des Lebens sind. Sicher fällt es uns allen nicht leicht diesen Weg zu gehen, aber allein durch unser ständiges Bemühen können wir uns und damit auch die Welt bessern. In dieser Verbundenheit wünschen wir allen Gottes Kraft und Liebe. Der Frieden und die Liebe möge in euch sein alle Tage eures Lebens.


© Urheberrecht und Copyright by Sundara, Wien 1996
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