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Handlesen: Die Kunst des Handlesens (*)
wirklich loslassen heißt verzeihen
myrrhe schrieb am 6. März 2005 um 17:35 Uhr (620x gelesen):

Hallo Erwinio,

da kann ich dir nicht recht geben.
Weggehen, sich äußerlich lösen, das ist ein Schritt, ein wichtiger. Aber das hat nichts mit innerlichem Loslassen zu tun. Solange wir hassen,, haben wrwirkliches innerliches Loslassen bedeutet, daß wir verzeihen müssen - sonst lassen wir nicht los. Das gilt natürlich nicht nur für die Eltern, sondern für alle Menschen.
Du hast natürlich darin recht, daß man die Eltern nicht auf ein Podest heben sollte. Es ist wohl gerade dieses Podest, das sie uns so "unfehlbar" erscheinen läßt, so daß jeder Fehler (Erziehungsfehler) doppelt schwer wiegt. Als Erwachsene sollten wir lernen, auch die Eltern auf unserer eigenen Stufe zu sehen: der erste Schritt zum wirklichen Loslassen. Der wichtigste aber heißt: verzeihen. Und das ist notwendig, denn das, was wir empfinden, ist sehr real. Auch wenn Eltern Fehler machen, auch wenn diese Fehler Lappalien zu sein scheinen - all das, was uns selbst gefühlsmäßig berührt, kränkt, ist real. Und diese Kränkungen, die wir als Kinder erfahren haben, müssen wir erkennen, transformieren, verzeihen. Erst dann, wenn wir all das, was uns von den Eltern und von anderen Menschen her belastet, wirklich verziehen haben, sind wir innerlich frei.
Und erst wenn wir frei sind, können wir den anderen wirklich als gleichberechtigt, als irrenden Menschen, so wie wir selbst es sind, als Menschen mit eigenem Weg, sehen.

Ein Weg des Verzeihens ist das Rollenspiel.
Indem ich mich aus meinem Ego ausklinke und mich und den anderen wie auf einer Bühne betrachte. Dann kann ich mir Szenen aus meiner Kindheit, die mich gekränkt haben, hervorholen und anschauen. Erst schaue ich meine Rolle an, dann die des anderen (Vaters), auch die Mutter hat dort ihren Platz und die Geschwister.
Indem ich auch meine Eltern losgelöst von mir selbst betrachten lerne, gerade durch dieses Rollenspiel, beginne ich zu ihnen ein anderes Verhältnis aufzubauen. Ich erkenne, daß auch sie getragen werden von ihren Mustern, die sie von ihren Eltern mitbekommen haben. (Wenn ich die Großeltern kenne: dann miteinbeziehen ins Rollenspiel.)
Dieses sollte man so lange immer wieder durchführen, auch immer wieder mit verschiedenen Situationen, die einem einfallen, bis man das Gefühl hat, sich ausgeglichen zu fühlen.)

Ein schönes Verzeih-Ritual ist der Kelch der Versöhnung. Wenn man alles für sich durchgespielt hat und sich frei fühlt, begibt man sich in eine meditative Stimmung. Passend wäre eine schöne Umgebung, etwa im Freien, die man sich vorstellt. Dann visualisiert man einen Kelch, aus dem man trinkt, bevor man ihn dem anderen übergibt, z. B. mit den Worten: "Ich verzeihe dir alles, was du mir angetan hast, und ich wünsche dir für deinen weiteren Weg Licht und Kraft" (oder andere Worte). Wenn der andere den Kelch nimmt, ist das Band gelöst. Wenn nicht, ist er noch nicht frei. Dann kann man den Kelch irgendwo hinstellen (z.B. ins Freie), wo der andere ihn jederzeit später aufnehmen kann.
Dann reicht man dem anderen die Hand, wendet sich ab und geht.

Natürlich ist dieses Versöhnungs-Ritual nicht notwendig. Es kann aber eine Hilfe sein, für einen selbst, wirklich und end-gültig loszulassen, gerade dann, wenn man mit dem anderen einige Rechnungen offen hatte. Und es wirkt tatsächlich und nachhaltig, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Nochmals:
Ohne Verzeihen gibt es kein wirkliches inneres Loslassen.

Grüße,
myrrhe

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