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Die Kunst des Handlesens (*)
Re: Friedhöfe
dbR schrieb am 27. Mai 2004 um 15:02 Uhr (801x gelesen):
Hallo, Irene!
Das scheint offenbar verschieden zu sein. Ich bin immer gerne auf
Friedhöfen spazieren gegangen, weil es dort eben "fried"lich ist.
Friedhöfe konfrontieren uns mit der Vergänglichkeit unseres
Hierseins. In jedem Grab schlummern vergangene Schicksale
von Menschen, und man kann manchmal an Hand der Inschriften
ein wenig eine Familienchronik erkennen. Ich empfinde Friedhöfe
nicht angstvoll. Der Tod ist Bestandteil unseres Lebens und wird
jeden früher oder später einmal persönlich betreffen. Angst würde
mir eher machen, daß auf großen Friedhöfen lebendige
"Schurken" darauf lauern, um alte und hilflose Menschen
auszurauben. Das kommt ja manchmal vor. Vielleicht rührt die
Angst von vielen Menschen daher, daß man in unserer Zeit
versucht, den Tod aus dem menschlichen Leben zu verbannen,
als ob es ihn nicht geben würde. Noch im 19. Jahrhundert wurden
Verstorbene vor dem Wohnhaus aufgebahrt, daneben spielten die
Kinder, und am Abend wurde der Leichnam abgeholt und auf den
Gottesacker geführt. Heute werden Sterbende in Spitälern oft in
kleine Kammern gebracht und allein gelassen. Die Leichenwagen
fahren bei einer Nebeneinfahrt ein und aus und sind statt schwarz
heute grau lackiert.
Das wären meine Gedanken zu Friedhöfen.
Liebe Grüße
dbR

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