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re[4]: das letzte Loslassen

myrrhe * schrieb am 26. April 2008 um 21:51 Uhr (1120x gelesen):

Hallo Karma,

weil du mich erwähnt hattest (habe ich erst jetzt gelesen) ...
aus meiner Erfahrung, und ich habe Menschen in den Tod begleitet - ist es nur vordergründig die Angst vor dem Tod. Natürlich, es gibt die Angst vor dem "Nichts", die haben Menschen, deren Glauben nicht in eine bestimmte Richtung hin geht. Das Eigentliche aber ist tatsächlich die Angst vor dem Schritt hin zum Übergang - auch wenn sie anders bezeichnet wird. Die Angst vor dem Sterben. Was geschieht, wenn die Kräfte erlahmen? Was geschieht, wenn der Körper seine Lebensfunktionen aufgibt? Bin ich, ist mein Bewußtsein dann aufgelöst, oder gibt es mich noch? wo gehe ich dann hin? ist dann jemand da, der mich erwartet?
Es ist eine natürliche Angst: die Angst, das, was "ich" scheinbar selbst bin, nämlich mein Körper, loszulassen. Es ist das Letzte, das ich loslassen muß.

Ich habe meinen Mann in den Tod begleitet (zu Hause, mit der Hilfe des mobilen Hospizes), ich war beim Sterben meines Vaters dabei, und ich habe das qualvolle Ende meiner Mutter (bis fast zum Schluß) erlebt.
Aus meiner Erfahrung kann ich wirklich nur sagen: die eigentliche Angst besteht vor dem Sterben. Warum? weil das, was nach dem Sterben kommt, im Grunde genommen "offen" ist, d.h. der eine glaubt dies, der andere das. Aber "wissen" tut es niemand.

Lieben Gruß,
myrrhe
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Beitrag zuletzt bearbeitet: myrrhe am 26.4.2008 21:53

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