vielleicht auch ein nicht ganz uninteressanter Aspekt in der Diskussion: das, was wir heute vorrangig unter "Arbeit" verstehen, war über weite Strecken im gesamtgeschichtlichen Ablauf lang nicht so hochgeachtet und im Zentrum des Lebens wie heute, ja sogar eher verpönt, weil es eine/n meist von den wesentlicheren Dingen (Selbstfindung, Muße, Kontemplation) abhielt. Für die Art und Weise, wie heute oft gearbeitet werden muss, gilt das mehr denn je - allerdings ist die Tatsache, dass einen Arbeit (vor allem der typische 40-Stunden + Überstundenjob oft einzig um Wohnung, Auto und Lebensunterhalt zu finanzieren und nicht aus Neigung oder Interesse oder die prekären Arbeitskämpfe ums "Durchkommen" just von diesen Dingen abhält, weniger bewusst. So gesehen, bergen die zunehmenden Zeiten unfreiwilliger Arbeitslosigkeit auch große Chancen - wer hatte denn in den letzten Jahrzehnten noch die Muße, an einigen wenigen Gedanken lange und konsequent dranzubleiben - heute haben die wieder mehr und mehr Menschen, und das wird früher oder später auch Früchte tragen.
Gute Sammlung von Texten und Zitaten zu dem Thema:
http://www.otium-bremen.de/ (unbedingt weiterklicken zu den Zitaten der AutorInnen von A-Z)
Liebe Grüße,
Chord