re: Frage zum bewussten denken
KeineAhnung schrieb am 7. Dezember 2007 um 22:13 Uhr (818x gelesen):
Huhu,
bin der Schreiber und ja, bin seit längerem inaktiv ;D
Aber mal sehn, ob ich vestehe was du meinst.
> Wie ist das mit dem hinterfragen gemeint? Soll ich dann meinen jetztigen Gedanken beenden und mich auf die antwort der frage"warum denke ich grade" konzentrieren oder soll ich auf die frage hin versuchen gedankenstille zu erreichen egal was ich grade gedacht habe?
Normal ist das ja so, dass man den ganzen Tag mehr oder weniger bewusst vor sich hindenkt; man seine Gedanken ist, während man sich morgens die Zähne putzt, Kaffee trinkt etc. Während man also diesen seinen täglichen Ritualen nachgeht, findet im Kopf schon ein Nachdenken über dieses und jenes statt; meist wird der Tag und die Zukunft schon vorgeplant. Diese Gedanken wiederrum werden meistens nicht komplett bewusst wahrgenommen. Es ist mehr wie eine Art Tagtrance in der man sich befindet, wenn man in Gedanken versunken ist und vor sich hindenkt. Sich aber genau dessen voll bewusst zu sein bzw. zu werden kann man tun, indem man sich beispielsweise einen solchen (meist flüchtigen) Gedanken oder Gedankengang in Ruhe anschaut. Das fängt an, indem man ersteinmal bewusst wiederholt, was man gerade gedacht hat, es in Gedanken festhält und sich in Ruhe anschaut, drüber nachdenkt etc ...
Wenn man das eine Weile macht, kann man ja immer und überall, lernt man bewusst zu denken. Ist etwas schwierig zu verstehen. Mal sehen ... wenn du dich konzentrierst auf einen Punkt an der Wand, bist du dir dessen voll bewusst. So in etwa sieht auch bewusstes Denken aus man legt seine Konzentration auf das, was man denkt. Beherrscht man sowas, kann man viele tolle Sachen mit machen. Positiv denken zB indem man sich den negativen Gedanken bewusst wird und sich beispielsweise darauf konzentriert, das nächste Mal "richtig" zu denken. Möglichkeiten unbegrenzt.
> Wenn der autor nichtmehr aktiv ist im Forum würde ich euch mal um eure interpretationen freunen, da da nur steht dass man sich fragen sollte und nicht was man dann machen sollte.
Das Hinterfragen des gerade bewusst gewordenen Gedankenganges soll im Grunde vermeiden, negative Gedanken öfter als einmal zu denken. Durch das Hinterfragen beschäftigt man sich also sozusagen mit diesen negativen Gedanken (Beispiel: "Den oder der würde ich am liebsten eine Runterhauen"), misst ihnen eine bestimmte Aufmerksamkeit bei, damit sie einmal komplett zuende gedacht worden sind, und um sie damit letztenendes abgehandelt zu haben. Das könnte dann wie folgt aussehen:
- Unbewusster Gedanke: "Boahr scheiße, was ist das für ein *****"
- Bewusstwerdung: "Ups, was war das denn?"
- Wiederholung, Festhalten in Gedanken: "Boahr scheiße, was ist das für ein *****"
- Dieser Satz wird festgehalten, die Konzentration liegt sozusagen auf diesem Gedanken und während man diesen Gedanken in dem Hinterkopf festhält stellt man sich die Frage: "Huch, warum habe dich das gerade gedacht?" oder "Was bringt mir dieser Gedanke?".
. Wenn man jetzt etwas über diese Fragen nachdenkt sollte nicht sowas wie "Weil das ein ***** ist" rauskommen sondern eher sowas wie "Weil ich aus dem und den Grund blabla bla.". Ist bei jedem anders. Aber wenn man das komplett durchzieht hat sich so ein Gedanke praktisch "erledigt".
Man muss es allerdings schon mal machen. Kann ganz interessant sein und wird einem sehr viele Dinge meistens über sich selbst statt über andere erzählen. Im Grunde tolle Sache wenn man die Motivation aufbringen kann. Wieviel man davon hat, liegt an jedem selbst.
Das man natürlich bei jeder Bewusstwerdung bzw. Hinterfragung den gerade stattfindenden Gedankengang unterbricht ist klar, aber man kann ihn dann ja im Nachhinein bewusst selbst zuendedenken, und zwar nicht, wie man es sonst unterbewusst tun würde, während man sich gehen lässt, sondern bewusst und mit voller Kontrolle. So kann man sich selbst auch in beispielweise in bestimmte Richtungen lenken oder seine Persönlichkeit langfristig verändern. Vom negativ zum positiv ist hier nur eine Möglichkeit. Man kann sich dann irgendwann fortgeschrittener Weise auch eine Frage stellen; irgendeine, die man beantwortet haben möchte. Diese behält man im Hinterkopf und dann wartet man einfach auf die Antwort (man sollte jedoch nicht versuchen diese zu erzwingen sondern sie von selbst kommen zu lassen).
Soweit so gut. Hoffe, das deine Fragen beantwortet wurden.
Gruß
KeineAhnung
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