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Re: AIDS
blub schrieb am 23. Mai 2001 um 14:47 Uhr (612x gelesen):

Das hab ich aus nem anderen Forum:
Südafrika: Aidspolitik bleibt zweideutig
Ein kontroverses Beratergremium hält an Zweifeln über die Ursachen von Aids fest. Das behindert den Kampf gegen die Seuche.
"Jetzt ist der Weg frei", jubelten Aidsaktivisten weltweit Ende April. "Endlich können Aidskranke in der Dritten Welt behandelt werden." Internationale Pharmakonzerne hatten ihre Gerichtsklage gegen ein südafrikanisches Gesetz zurückgezogen, das den Patentschutz lockert, um die Herstellung billigerer Medikamente möglich zu machen. In der Freude wurde übersehen, dass die Regierung ihre Zweifel über die Ursachen der Seuche und ihre zweideutige Haltung zur Aidsbekämpfung nicht aufgegeben hat.
Sex ist tabu
Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang machte sofort deutlich, dass sie nach wie vor auf ihren "Fünfjahresplan" gegen Aids setzt. Diese Aufklärungskampagne gehe "von der Prämisse aus, dass HIV Aids verursacht", sagt sie. So wenig eindeutig wie diese Aussage ist auch die Kampagne. Zwar gibt es immerhin Plakate, auf denen Präsident Thabo Mbeki persönlich erklärt: "Aids ist auch mein Problem." Aber das Wort "Kondom" kommt selten vor, Sexualaufklärung bleibt ein Tabu.
4,2 Millionen Menschen, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung, haben das HI-Virus. Aber das Verhalten der Bevölkerung ändert sich kaum. Die Zahl der Infektionen steigt weiter, die Krankheits- und Todesfälle nehmen zu. Die Situation ist so kritisch, die Regierung so träge, dass grosse Konzerne jetzt beschlossen haben, ihre Angestellten auf eigene Kosten zu behandeln.
Offensichtlich zweifeln Mbeki und seine Regierung immer noch daran, dass HIV die Immunschwäche auslöst. Das belegt der Bericht einer kontroversen Beratergruppe, dessen Veröffentlichung Anfang April völlig überschattet wurde von dem Verfahren der Pharmamultis gegen Südafrika. In dem Gremium, das der Präsident persönlich ins Leben gerufen hatte, trafen so genannte Dissidenten, die leugnen, dass das HI-Virus Aids verursacht, auf "orthodoxe Wissenschaftler". Streit war erwünscht. Aber er führte zu nichts.
"Unsere Diskussionen wurden erschwert, weil es keine verlässlichen Statistiken über das Ausmass des Aidsproblems in Südafrika gibt", heisst es in dem Bericht. Also wird empfohlen, "die notwendige Infrastruktur aufzubauen, um verlässliche Daten zu sammeln. Nur, wie ist das zu schaffen, wenn es keinen ordentlichen Aidstest gibt? Die Dissidenten sind der Überzeugung, dass die am weitesten verbreitete Methode, eine HIV-Infektion festzustellen, gar keine Aussagekraft hat. Ihre Empfehlung: "Die psychologisch schädliche und falsche Aussage, dass eine HIV-Infektion tödlich ist, sollte nicht weiter verbreitet werden" und "HIV-Tests sollten suspendiert werden, solange ihre Relevanz nicht bewiesen ist".
"Sieg der Aids-Dissidenten"
Zwar enthält der Bericht auch gegenteilige Aussagen der "orthodoxen" Forscher, die Aufklärung, Datensammlung und klinische Tests empfehlen. Doch das unterstreicht vor allem die Zweideutigkeit des Dokumentes, das Baffour Ankomah, Chefredaktor der einflussreichen Monatszeitschrift "New African", als "Sieg der Aids-Dissidenten" feierte.
Den Einsatz von Aidsmedikamenten, den so genannten antiretroviralen Präparaten (ARV), halten die Dissidenten für völlig sinnlos. "Die Regierung sollte den grössten Teil ihrer Mittel einsetzen im Kampf gegen Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und chronische Infektionen als auch für die Verbesserung der Ernährung", heisst es. Tshabalala-Msimang übernahm Mitte Mai in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Guardian" diese Ansicht. Man müsse sich auf Medikamente gegen so genannte opportunistische Infektionen, die durch Immunschwäche ausgelöst werden, beschränken, sagte sie. Dazu gehören Lungenentzündung und bestimmte Pilzinfektionen. "Es wird Leute geben, die enttäuscht sind, weil wir keine ARVs einsetzen", räumte sie ein. "Aber die Kranken werden behandelt, auch ohne ARVs."
Trotz des Sieges gegen die Pharmaindustrie, trotz der zahlreichen Angebote drastisch gesenkter Preise für Aidsmittel seien die Medikamente immer noch zu teuer, sagte Tshabalala-Msimang. "Es fehlt die Infrastruktur, es fehlt das ausgebildete Pflegepersonal." Das stimmt. Damit das Virus keine Resistenz gegen die Medikamente entwickelt, muss die "Kombinationstherapie" verschiedener ARVs nach einem genauen Zeitplan durchgeführt und durch regelmässige Tests überwacht werden. Das ist in grossen Teilen Südafrikas und der Dritten Welt unmöglich. Weder können die Patienten lesen oder genaue Uhrzeiten einhalten, noch gibt es Labors, die Blutuntersuchungen machen könnten.
"Aber in den Städten ist die Infrastruktur vorhanden", kontert Zackie Achmat, Sprecher der Treatment Action Campaign (TAC), die regelmässige Proteste gegen die Regierung organisiert. "Warum sollten mir und Zehntausenden anderen Städtern diese Mittel vorenthalten bleiben? Die Regierung kann sie inzwischen fast umsonst bekommen."
Allerdings heben TAC-Sprecher auch hervor, dass die Billigangebote grosser Konzerne noch viele Fragen offen lassen. Das US-amerikanische Unternehmen Bristol-Myers Squibb zum Beispiel gab Mitte März eine Kostensenkung seiner beiden Mittel Videx und Zerit auf weniger als einen Dollar täglich bekannt. "Das war ein Public-Relations-Trick, der den Druck von Aktivisten und Juristen auf den Konzern reduzieren sollte", behauptet TAC. Denn von dem Angebot können nur Regierungen und bestimmte Nichtregierungsorganisationen Gebrauch machen.
"In ganz Afrika südlich der Sahara gibt es keine Regierung, die ARVs als Teil einer Kombinationstherapie verteilt", sagt TAC. Will ein Afrikaner aber privat diese Mittel kaufen, muss er den "normalen", also unerschwinglichen Preis bezahlen. TAC kommt zu dem Schluss: "Nur durch die Produktion von Generika (also von Billigkopien patentierter Medikamente - d. Red.) kann genug Wettbewerbsdruck ausgeübt werden, um die Preise auf ein erträgliches Niveau zu bringen."
Tshabalala-Msimang betont jedoch, dass Südafrika eine solche Produktion derzeit nicht erwägt. "Ehrlich gesagt", vertraute sie dem "Guardian" an, "darüber haben wir uns noch gar keine gründlichen Gedanken gemacht."


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