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Re: Du WEISZT von was wir sprechen.
Akira schrieb am 16. Oktober 2001 um 18:47 Uhr (526x gelesen):
Liebe Blanca (?),
(anonym klingt so anonym, soll nicht heiszen, dasz ich Anonymitaet nicht gutheisze, im Gegenteil - ich nenn Dich nur einfach mal Blanca jetzt - wenn Du nichts dagegen hast :)
Ich sehe zwar, dasz Acid und ich aehnliche Erkenntnisse gemacht haben, die ich wirklich jedem wuensche. Dennoch heiszt das nicht, das wir deshalb in jedem Punkt miteinander uebereinstimmen muessen.
Ich verstehe, dasz Du ein biszchen wuetend warst/bist auf Acids letzten Satz bezueglich des Studierens. Ich weisz, dasz Du es mit der volkswirtschaftlichen Anspielung nicht ernst gemeint hast, aber ich meine auch behaupten zu koennen, dasz Acid seinerseits es nicht boese gemeint hat. Wenn auch nicht sehr konstruktiv...
Wenn es Dich beruhigt, ich habe auch studiert. Sehe aber meinen weiteren Weg woanders als in der herkoemmlichen Uni. "Ein Dojo kann ueberall sein" hat ein alter Lehrer mal gesagt. Und er hat recht.
Wenn Du meine Zeilen gelesen hast, dann hast Du auch sicherlich bemerkt, dasz ich vom "drogenfreien" bzw. "drogenarmen" Weg gesprochen habe. Ich selbst kenne genuegend Freunde, die sich in THC (vorwiegend aber auch anderes) "fluechten". Ich sehe auch ihre Veraenderungen.
Einige alte Voelker dachten, dasz Drogen das "Mittel zur Erleuchtung" seien/sind. Drogen schlagen eine "Bruecke" zwischen dem Unbewuszten und dem Bewusztsein. Das heiszt nicht, dasz sie deshalb noetig sind. Aber Wirkung gibt es natuerlich in diese Richtung.
Ich bin der Meinung, dasz Drogen nicht fuer jeden "geeignet" sind. Bei Deinem Freund ist es sehr schwierig zu sagen, ob die Drogen "gut" fuer ihn sind, oder nicht.
Wie gesagt, ich kenne viele Freunde, die lethargisch mit der Tuete vorm Fernseher chillen. Hier sehe ich einen sehr negativen Effekt der Droge.
Dein Freund vergleicht es mit dem Glas Wein, der Schokolade. Ein Glas Wein am Abend ist sehr gut fuer die Gesundheit. Zehn Glaeser ueber den Tag verteilt kann schon zu viel sein. Ich sage "kann", da ich auch Personen kenne, die mit dieser Lebensart 93 Jahre alt geworden sind. Sie konnten damit aber umgehen. Das ist sehr wichtig.
Auch die Lebensweise der erwaehnten "Breatherians" oder die einer Bekannten, die nur ein Glas Milch pro Tag als "Tagesnahrung" trinkt, ist nicht "gut" fuer die meisten von uns bzw. fuehrt in den Tod (der sehr relativ zu sehen ist - aber dazu nicht hier).
Ich will damit schreiben, dasz man nicht sagen kann, ob Drogen schlecht fuer alle, oder gut fuer alle sind. Man musz hier abgrenzen. Ich brauche sie nicht, weisz aber, dasz ich mit THC auch viele Erfahrungen gemacht habe, die mich sehr weitergebrachten. Trotzdem wuerde ich z.B. nie bereits morgens beginnen zu rauchen.
suum cuique - jedem das seine
Es hoert sich so an, als ob Deinem Freund die Drogen nicht besonders guttun. Sicherlich haben sie ihm einen gewissen Einblick in sein "Unbewusztes" verschafft. Deswegen der Drang zur Esoterik. Aber er scheint nichts mit diesen Erfahrungen zu machen. Oder doch? Entweder es kommt zu einer Extremsituation (Drogenkoma oder so) oder es wird sich wahrscheinlich von selbst nicht sonderlich viel tun.
Vergleiche es (den Drogenkonsum) mit Fernsehen. Am Abend mal eine ausgesuchte (!) Sendung zu sehen kann sehr inspirierend, unterhaltsam oder traurig (positiv!) sein. Solange man sich Zeit gibt, darueber nachzudenken, das Gesehene zu verarbeiten. In jedem Fall ist es dann etwas besonderes, eine bewuszt(er) wahrgenommene Handlung. Haengt man jeoch von frueh bis abends an der Fernbedienung (Nadel, Tuete) stumpft alles ab (Koerper, Sinne, Kommunikation etc.).
>>Da heißt es, sich an das Materielle zu klammern, sei krank. Wie gesagt, das Materielle ist aus meinerSicht ein beiwerk in unserem leben. SChön, wenn Ihr Euch auf einer höheren Ebene als dem augenblicklichen Leben auf dieser Erde befindet. ich nicht, ich stehe mit meine Füßen auf dem Boden meiner momentanen Realität, mit der ich fertig werden möchte. Ich lebe jetzt und hier. Das könnt Ihr wiedrum nicht verstehen.
Ich verstehe Dich sehr gut. Auch ich stehe mit meinen beiden Beinen auf dieser Welt. Natuerlich ist das Materielle (d.h. Geld) wichtig heutzutage. Aber eben nicht das Wichtigste. Ohne Geld haette ich nur wenig von dem, was mich zu meinem jetzigen "Wissen" gebracht hat verwirklichen koennen. Das heiszt nicht, dasz es nicht auch anders gegangen waere, aber eben anders.
Ich gebe dem Materiellen nur eine sehr viel kleinere Prioritaet (als frueher).
>>Gerne bin ich bereit, mich anderen Gedasnken zu öffnen, aber im Augenblick ist es mein irdisches Dasein, das für mich zählt. Mein Freund hat sich sehr vile mit Esoterik befaßt, vielleicht werde ich ihm Eure Beiträge zeigen, um seine Reaktion zu sehen.
Unbedingt solltest Du ihm zumindest berichten von den Meinungen hier. Du kannst ihm auch gerne meine mail-Adresse geben, wenn er Fragen hat. Ich wuerde versuchen zu tun was in meiner kleinen Macht steht, Euch zu helfen.
>>Wie lebt Ihr und dieser Welt, wenn Euch das Materielle nichts bedeutet. Ihr wohnt doch sicher auch in einer Wohnung, einem haus. ihr eßt täglich, tragt Kleidung, habt evtl. ein Auto oder nutzt die öffnt. Verkehrsmittel. Ihr lest Bücher, sehr fern, habt Seife und Handtuch usw. usw. Nicht daran klammern - ok - aber ohne all das auskommen? das glaube ich Euch nicht!
Ja, ich wohne in einer Wohnung. Mein Auto habe ich verkauft, will auch keins mehr. Zu Fusz entdeckt man so viel mehr! Ich esse auch taeglich (meistens) aber wie gesagt, da gibt es andere :) Doch, ich bin sicher (und habe das auch so schon erlebt und "getestet"), dasz ich ohne all dem auskomme. Es ginge also auch ohne, aber noch bin ich nicht bereit fuer die Hoehle.
>>Ihr sprecht von Jugendlichen, die sich mit dem kiffen selbst helfen. Helfen, um was zu erreichen? Wenn Ihr glaubt, vom Selbstbewußtsein eben zu können, dann wünsche ich Euch viel Erfolg. daß es sich damit besser lebt, das mag sein, das denke ich auch, aber nur damit?
Kiffen macht aus Erfahrung eher SelbstUNbewuszter. Das sagen auch viele andere. Darum geht es aber nicht. Das Unbewuszte ist ein Schatz. THC kann der Schluessel (die Bruecke) sein. Ich strebe es aber an, selbst ueber den Flusz zu schwimmen, aus eigener Kraft.
>>Mir ist klar, daß ich die Gedanken derjenigen, die Kiffen oder andere Drogen nehmen nicht nachvollziehen kann. Ich frage mich nur, ob ich das überhaupt will.
Das musz nicht sein, aber Du machst es bereits. Ich finde es uebrigens sehr stark von Dir, so fuer Deinen Freund zu kaempfen. Das ist nicht leicht und bewundernswert.
beste Gruesze,
Akira

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