Re: Das Gesetz der Dualität und Polarität
Füchsin schrieb am 12. Februar 2003 um 11:36 Uhr (621x gelesen):
Schön - und schon ist wieder ein Dogma aufgestellt.
Der Mensch hat keine Feinde, nur noch die Naturkatastrophen, Bakterien und Viren. Dann löst Mutter Natur das Problem, indem sich die Menschen bei Überbevölkerung gegenseitig bekriegen.
Im Ernst, ich habe mir überlegt, warum es sein kann, dass wie immer eine Gesellschaft beschaffen ist, die einen Weg geht, es immer welche geben wird, die ausscheren und einen anderen Weg gehen wollen; und wenn es nur die obligatorischen ca. 10% Außenseiter sind. Vielleicht deshalb, dass - sollte der eine Teil der Menschen sich falsch entschieden haben und sterben, der andere Teil auf einem anderen Weg weiterlebt. Jedenfalls ist es durch die Geschichte so, dass sofort ein Anti- aufgebaut wird, sobald sich eine Idee oder Gesellschaft, Politik oder was immer konstituiert hat. Scheint genauso ein Naturgesetz zu sein wie der, dass ein Magnet zwei Pole haben muss. Die Menschen leben immer im Spannungsfeld zweier Pole - selbst zwischen denen von Leben und Tod oder Licht und Finsternis. Niemals auf EINEM Pol. Sie leben immer zwischen zweien, und vereinigen sie dadurch. Eine Lösung als 3. Punkt ergibt sich irgendwann - und schon wieder entsteht ein Anti- dazu. Selbst der Mensch ist ein duales Wesen, und nur ein gegensätzliches Paar erschafft ein Kind.
Man sollte sich dessen bewusst sein, dass reiner Friede demnach auf Erden nicht existieren kann, da sich sofort ein Anti-, ein Widerpart konstituieren wird, in diesem Fall: der Krieg, der Kampf. In dessen Widerstreit (zwischen beiden Polen) wird neues Leben geboren; ohne Polarität aber bleibt alles stehen und stirbt ab. Das Pendel schlägt aus mal nach dieser, mal nach jener Seite - nach der chaotischen Verwüstung kommt ein friedvoller Wiederaufbau. Damit neues Leben geboren wird, muss das Alte absterben, (sich zumindest total verändern, erneuern).
Ich fürchte, die Sehnsucht nach ewigem Frieden in einer friedlosen Zeit ist berechtigt, aber leider Utopie. Wir können eine Gesellschaft nur weiterentwickeln und verbessern, doch niemals auf Erden den Stillstand eines "ewigen Friedens" erreichen. Die letzte Einheit bleibt nur bei Gott - im reglosen, zeitlosen, unwandelbaren Nirwana.

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