LIEBE oder ERWARTUNG ?
000.06.2000 schrieb am 3. November 2000 um 14:22 Uhr (353x gelesen):
> Tach allerseits Seltsam, dass ich auf dieser Seite lande. Es zeigt nur: Ich bin ziemlich (sehr) verzweifelt. Es gibt eine Frau, die liebe ich mehr, als alles auf der Welt. Vor 6 Wochen hat sie mich verlassen. Ich will alles (alles, das ihr keinen Schaden zufügt) tun, damit sie wieder zu mir zurück kommt. Ich liebe sie. Ganz ehrlich: Ich glaub' nicht daran. Aber wenn irgendwer 'nen Voodo-Zauber, einen Hexentrunk oder was auch immer hat. Ich mach's. Ich liebe Sie. Hilft mir jemand?
> Stadt: St. Gallen Land: Schweiz
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Hallo Verliebter!
Was ist das nun LIEBE oder ERWARTUNG??
Leidenschaft ist die Liebe, das Sein in Handlung zu verwandeln. Sie treibt die Maschine der Schöpfung an. Sie werwandelt Vorstellungen in Erfahrung. Leidenschaft ist das Feuer, das uns beflügelt, dem Ausdruck zu geben, wer wir wirklich sind. Verweigere Dich nie der Leidenschaft, denn das heißt, Dich dem verweigern, wer Du bist und wer Du wirklich sein willst. Leidenschaft ist eine Liebe zum Tun. Tun ist erfahrenes Sein. Doch was wird oft als Bestandteil des Tuns erschaffen? Erwartung. Dein Leben ohne Erwartung zu leben - ohne Bedürfnis nach bestimmten Resultaten, das ist Freiheit. Der Mensch hingegen hat oft das Gefühl, daß sich seine Investition auszahlen sollte. Wenn Du jemanden liebst, schön - aber Du solltest doch etwas Liebe zurückbekommen. Das ist nicht Leidenschaft. Das ist Erwartung. Und das ist eine der größten Ursachen für das Unglücklichsein der Menschen.
Erwartungen ruinieren Beziehungen. Wenn Du Garantien im Leben haben willst, dann willst Du das Leben nicht. Du willst das wiederholte Proben eines Drehbuchs, das bereits geschrieben wurde. Das Leben kann seiner Natur nach keine Garantien bieten, oder es würde in seinem ganzen Sinn und Zweck vereitelt werden.
Es wird Herausforderungen und schwierige Zeiten geben. Versuche nicht, ihnen aus dem Weg zu gehen. Heiße sie willkommen, dankbar.
Nimm sie als großartige Geschenke von Gott, als herrliche
Gelegenheiten, um das zu tun, um dessentwillen Du in die Beziehung eingetreten bist - und ins Leben.
Bemühe Dich wirklich darum, daß Du in diesen Zeiten Deinen Partner nicht als Feind oder Widersacher betrachtest. Strebe danach, daß Du in der Tat niemanden und nichts als den Feind ansiehst - oder auch nur als das Problem. Kultiviere die
Technik, alle Probleme als Gelegenheiten zu begreifen, um zu sein und zu entscheiden, wer Du wirklich bist.
Erweitere Deine Horizonte. Verleihe Deiner Vision mehr Tiefe. Sieh mehr in Dir, als Du glaubst, daß da zu sehen
ist. Sieh auch mehr in Deinem Partner. Du wirst Deiner Beziehung - oder irgend jemandem - nie einen schlechten Dienst erweisen, wenn Du mehr in dem anderen siehst, als sie Dir offenbaren. Denn da ist mehr - erheblich mehr. Nur ihre Angst hält sie davon ab, es Dir zu zeigen. Wenn andere merken, daß Du mehr in ihnen siehst, werden sie sich sicher fühlen und Dir auch zeigen,was Du offensichtlich schon siehst. Und laß jede in einer Beziehung befindliche Person sich um das Selbst sorgen: darum, was das Selbst ist, tut und hat; was das Selbst will, erbittet, gibt; was das Selbst anstrebt, was es erschafft, erfährt - und alle Beziehungen werden auf herrliche Weise ihrem Sinn und Zweck
dienen!
Denn die Ursachen für das Scheitern unserer Beziehungen liegen im Augenmerk, das wir auf den anderen richten, in unserer Besessenheit vom anderen. (Isanke)
...., du solltest Dich vielleicht um deinen eignen Kummer kümmern

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