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Hexerei:
Hexen-Ressort
Re: Sein, oder nicht sein ...
Subjektivität und Sein schrieb am 12. Juni 2001 um 18:45 Uhr (459x gelesen):
Entgegnung
Hi, Bibi, merry meet!
Bibi: Ich habe geschrieben "be what you are". Das schließt natürlich mit ein, daß man weiß, wer man ist, also auf die Suche nach sich selber geht ... und genau das tut eine Hexe. Sie weiß, wer sie ist, hat ihre innere Quelle gefunden und schöpft daraus (die "Macht aus dem Inneren" ist Dir ein Begriff ?).
Dorkas: Ach, und das soll alles sein? Sehr reduktiv, würde ich sagen. Was ist mit den dazugehörigen Mythen, den Ritualen, der Bedeutung der Himmelsrichtungen etc.? Das Wissen scheint Dir ja ziemlich egal zu sein. Be what you are klingt wie ein schwammiges Schlagwort, das alles und nichts bedeuten kann. Der tiefere Sinn ist mir durchaus bekannt, wenn er auch einseitig ist. Sie hat gefragt, wie jemand zu einer Hexe wird und wann sie sich so nennen darf. Davon habe ich in Deinem Gedicht herzlich wenig gesehen. Sie soll also einfach in sich gehen und dann weiß sie sofort die Zuordnung der Kräuter zu den einzelnen Gottheiten, die Bedeutung der Jahreskreisfeste und den Unterschied zwischen "Wicca" und "Reclaiming"? Unfug. Wenn sie erst Hexe werden will (das ist man NICHT von Geburt an, kann aber eine Prädisposition dazu haben, nur muß man dann auch die richtigen Leute kennenlernen, die einem das Wissen vermitteln), dann könntest Du höchstens schreiben: "Become what thou becomest if this is thy will." Das Gnoti Seauton (erkenne Dich selbst)
Ist selbst für Leute in einem Hexentraining keine leichte Übung. Wie soll sie das denn als unbedarft fragende Person wissen und wie soll sie bitte an die Techniken herankommen, wenn sie niemanden hat, der es ihr erklärt? Das war es doch, was sie fragte.
Bibi: "Do what you feel", auch hier geht es darum, sich der eigenen Gefühle klar zu werden, sich also selber nachzuspüren.
Dorkas: Das macht eine Hexe nicht aus. Gefühle sind wichtig, aber sie sind nicht alles. Es muß ein Gleichgewicht zwischen Emotion und Ratio hergestellt werden, also das Vermitteln der Ur-Religion der Großen Göttin, das Wissen, die einzelnen Arten von Zauber, die Anwendung, etc. Z. B. auch fachliche Begleitung bei der Schattenarbeit. Das alles, in Interaktion mit den Emotionen bildet eine Hexe heraus. Denn niemand ist Hexe a priori, höchstens a posteriori.
Bibi: Und nun zum dritten: "Feel what you do". Tja, immer bei sich zu sein, immer mit seinem Gefühl bei seinen Taten zu sein heißt natürlich auch, voll und ganz hinter dem zu stehen, was man tut und natürlich dafür auch die Konsequenzen zu tragen ... Ich glaube ich erspare mir lieber, Dir zu erläutern, welche Wirkung diese drei Dinge haben, wenn man sie wirklich ernstnimmt, da ich anscheinend zu große Ansprüche an Dein philosophisches Talent
gestellt habe. Sollte ich mich geirrt haben, dann nimm Dir einfach mal die Zeit und denke etwas über den tiefern Sinn dieses "Gedichtchens" nach.
Dorkas: Das ist nett und schön, aber erstens ist der tiefere Sinn einem unbedarft Fragenden, als welche ich 00000 erst mal betrachte, nicht von vornherein geläufig und zweitens ist das philosophisch gut und schön, ethisch meinetwegen auch, aber es macht einen nicht zur Hexe.
Dazu gehören die ganzen Hintergründe, das Wissen, die Umsetzung desselben, der Kontakt mit dem Göttlichen, das Niederreißen von Barrieren, die Transformation bestimmter Sachen und die ethische Reifung, welche nicht nur aus der Emotion allein erwächst, nein, sondern auch aus dem, was einem vermittelt wird. Wichtig sind beide Seiten, wissen und Umsetzung, Gefühl und Verstand, und mittendrin Spirit. Es geht dabei nicht nur um reine Subjektivität, sondern auch um fachliches Lernen. Daher kann eine Hexe nur anhand ihres Wissens und der Umsetzung desselben, auf Deutsch Vorleben a posteriori als soclhe gesehen werden.
Dir empfehle ich übrigens die gleichen Werke wie oben erwähnt bei 00000. Außerdem macht mir Philosophie nichts aus, da ich Jean Paul Sartre sehr schätze.
Blessed be,
Dorkas

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