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Re: Tod mit SELBSTVORWÜRFEN
Birma schrieb am 3. Oktober 2002 um 4:40 Uhr (617x gelesen):

Huhu Manuela,

zuerst mal mein herzliches Beileid, auch wenn es Deine Mutter jetzt sehr viel besser hat und sich sehr wohl fühlt.

Auch wennn Du es nicht verstehen kannst: Deine Mutter hat sich selber zu Ihrem Leben entschlossen. Ich war beinahe 30 Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet. Er war auf der einen Seite ein herzensguter Mensch, doch nichts konnte ihn davon abhalten, sich zu besaufen oder an den Spielautomaten zu setzen. Auch zeigt er in den letzten Monaten der Ehe bzw. Jahre die häßliche Seite eines Alkoholikers, sodaß ich mich von ihm trennte. Bei der Hochzeit habe ich noch an einen jugendlichen Überschwang geglaubt, heute weiß ich, daß er bereits damals schon schwer abhängig war. Sogar eine Entziehungskur hat er hinter sich, die keinen Erfolg brachte.

Es gibt nur sehr wenig, was Angehörige eines Alkoholkranken tun können. Einer davon ist, ihnen keinen Alkohol und kein Geld zu geben, da sie dieses auch sofort wieder umsetzen würden.

Zum Gesundheitsstatus Deiner Mutter möchte ich Dir sagen, daß es ganz natürlich ist bei so schwerst kranken Alkoholikern. Der Alkohol ersetzt das Essen. Die Organe können die Nahrung nicht mehr verwerten, weil sie alle vergiftet sind und sich zerstören. Selbst wenn Du sie mit bester Nahrung versorgt hättest, sie wäre nicht mehr in der Lage gewesen, diese zu verwerten. Hättest Du ihr den Alkohol und die Zigaretten gegeben, wäre das Ende noch sehr viel schneller da gewesen.

Das einzige was Du hättest tun können, wäre gewesen, da zu sein, wenn sie Hilfe braucht und Dich gebeten hätte. Ansonsten einen warmen Platz, ein Bett und das Gefühl trotzdem geliebt zu werden. Das hast Du bestimmt getan.

Auch das Du Dich für sie schämtest ist zu verstehen. In dem Fall ist diese Scham auch ein Selbstschutz. Bei vielen Alkoholikern ist das von Dir beschriebene Verhalten völlig natürlich. Sie besitzen im Endstadium keine oder kaum noch normale menschliche Selbstkontrolle. Das Kippensammeln gehört dazu, weil sie vergessen, dass sich in ihrer Tasche eine Packung Zigaretten befindet, sie aber die Kippe am Boden liegen sehen und das die momentane Gier oder das Bedürfnis stillt.

Ich kann hier in meiner Gegend tagtäglich sehen und hören, was Alkohol aus Menschen macht, glaube mir, sei froh, das Du vieles nicht weißt. Haben Alkoholiker erst einmal diese Stufe erreicht, gibt es keine Umkehr mehr. Du kannst nur noch hoffen, das das Ende sehr schnell kommt. Auch das betteln um Essen ist in Wirklichkeit die Bitte um etwas Geld um dieses möglichst schnell in Alkohol umzusetzen.

Wenn Du Deine Mutter so liebst, dann folge ihr nicht auf diesem Wege. Achte sie in Deinem Herzen und laß ihr ihre Ruhe. Eines Tages siehst Du sie wieder und dann wirst Du verstehen.

Wenn Du Hilfe brauchst, bei den Anonymen Alkoholikern und dem blauen Kreuz und den anderen Selbsthilfegruppen für Alkoholikern gibt es Angehörigen-Gruppen. Vielleicht gehst Du dort einmal hin. Dort kannst Du offen über Deine Gefühle sprechen, denn Du bist unter Gleichen. Den anderen Angehörigen geht es nicht besser. Auch sie machen sich Vorwürfe, dieses oder jenes nicht getan zu haben.

Verfalle aber auch nicht in die gänzlich andere Seite, das Du jeden Tropfen Alkohol verdammst. Auch ich trinke ganz selten (höchstens 2 - 3 Mal im Jahr) ein Glas Wein. Daran finde ich nichts schlechtes. Es sind das Maß und der Grund warum man etwas trinkt, der zählt. Ein Glas Wein, ein gutes Buch und leise Musik und Kerzen, das sind Dinge, die der Seele gut tun. Oder eine Feier und zum krönenden Abschluß ein Glas Wein. Der Schluck irgendwas, wenn ich nach dem Arbeitstag nach Hause kommen oder vor dem Zubettgehen, würde mich sofort veranlassen, Hilfe aufzusuchen. Denn dann würde ich mich gefährdet sehen.

Licht und Liebe für Dich und pass gut auf Dich auf.
Birma

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