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Re: Tod mit SELBSTVORWÜRFEN

Mad schrieb am 3. Oktober 2002 um 6:31 Uhr (618x gelesen):

> Hallo,

Hallo Manuela !

> meine Mutter ist gestorben.
> An Alkoholismus.
> Hatte wenig Kontakt zu ihr, aber sie hat mich desöfteren mal angerufen und mich um Zigaretten und Alkohol angebettelt.
> Gab ihr manchmal was, aber meistens nichts. Und wenn, dann nur sehr wenig.
> Jetzt bereue ich das.
> Habe mich für sie geschämt.

Bezüglich Schämen , kann ich gut verstehen ..... war selbst einmal in einer Situation wo ich mich für eine Person schähmte .... dies ist aber NORMAL , weil man ANGST davor hat vor dem Umfeld !

Dass du ihr etwas gegeben hast , ist auch eine normale Reaktion , sie bettelte dich an , sie war/ist deine Mutter . Dir war das Ausmass im ersten Moment nicht bewusst . Bestrafe DICH nicht indem du dir Vorwürfe machst !

> Vor allem, wo ich jetzt weiß, wie stark ihre Alkoholsucht war, bzw. wie armselig sie gewesen ist.
> D.h., sie hatte so wenig Geld zum Leben, daß sie sich sogar die Kippen von der Straße auflas, und beim Pfarrer um etwas Essen bettelte.
> Ich hätte das wissen müssen, da man ihr die Leberzirrhose (bzw. Gelbsucht) sowie die Armut schon lange angesehen hat.

Was würde gewesen sein , wenn du Ihr Geld gegeben hättest , täglich Zigaretten usw ..... wäre es nicht dann vielleicht so gewesen , dass sie das Geld für Alkohol und Zigaretten "missbraucht" hätte !???

Was wäre dann ???

Ich hätte hat im JETZT (deiner Situation) wenig Sinn .
Du hast so gehandelt , weil du diesen WEG als ok angesehen hast !!!

> Kann mit dem schlechten Gewissen, daß ich mich nicht um meine kranke und hungerleidende Mutter gekümmert habe, nicht mehr weiterleben!
> Hätte ich doch bloß nicht die Augen verschlossen und mich mehr um sie gekümmert!

Du hast eine schwere Last .... Schuldgefühle sind eine sehr harte Form von Selbstbestrafung .
Ich versichere dir , dass deine Mutter dir nicht böse ist . Alles was du JETZT sendest an Gedanken , wird ihr bewusst , sie leidet mit Dir .

Man erwartet sich (dummerweise tuen wir das alle) von unseren Eltern (je nach Erziehung) Personen , die selbstständig sind , und im Notfall für einen da sind .

Deine Mutter , hatte aber IHR Leben ....glaubst du wirklich , dass du etwas ändern hättest können !????

Es war IHR Leben ...ihre WAHL so zu leben ....

> Was soll ich tun???
> Kann mit diesen Vorwürfen nicht leben!
> Ein Psychiater kann mir ja wohl kaum die Vorwürfe nehmen, also was bleibt mir übrig?????
> Nehme schon Anti-Depressiva, helfen aber nix mehr.

Wenn die Anti-Depressiva Dir nicht weiterhelfen kann , du mit Suizidgedanken kämpfst , dann suche dir auf jeden FALL Hilfe .... du kannst nur im Jetzt etwas verändern .... keine gibt dir Schuld ...nur DU DIR SELBST .

Wir haben Angst davor ungesagtes könnte nicht ankommen .... ich versichere DIR , dass alles was wir denken und fühlen erkannt und empfunden wird von den "Verstorbenen" .

Es geht jetzt um Dich .... versuche mal etwas das mir so empfohlen worden ist .

Nehme einen Zettel und schreibe einen Brief an deine Mutter . Schreibe ALLES was dich belastet , alles was du noch sagen möchtest .... und bitte um Verzeihung (die dir sowieso jetzt gewährt worden wird) .

Dies kann dir viel helfen ....vielleicht sogar , wenn deine Trauer und Vorwürfe nachlassen ...dass du einen Kontakt via Traum zu deiner Mutter bekommst .

Du kannst auch vorm schlafengehen um einen bewussten Traum zu deiner Mutter bitten ....

Du hast eine Aufarbeitung , die sehr schwer sein kann .... solltest du HILFE brauchen , wende dich bitte an den unteren Link ....oder gehe zu deinem Arzt und lasse dir eine Überweisung zu einem Psychologen geben !

Ich wünsche Dir alles Liebe
und drücke dich gedanklich !!!
Lieben Gruss
Mad

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