Re: Selbstmörder
leeloo schrieb am 10. Juli 2001 um 13:01 Uhr (430x gelesen):
liebe caroline
ich habe folgende theorie (welche sich anscheinend auch mit etlichen philosophien und religionen deckt): der tod gehört zum leben wie die geburt. er ist ein prozess. der prozess des loslassens und freiwerdens. überspringt man diesen prozess bewusst, fehlt ein stück zum "ganzen". in vielen theorien wird davon gesprochen, dass jemand, der freiwilig aus dem leben scheidet solange wiedergeboren wird, bis er diesen prozess durchlaufen hat. mir leuchtet das ein, obwohl ich die reinkarnation noch nicht ganz akzeptiert habe.
> Vor einiger Zeit habe ich viel von Elisabeth Kübler-Ross gelesen. Das hat mir sehr geholfen, meine tiefe Angst vor dem Tod zu bewältigen und abzulegen.
> In den Büchern, die ich las, wurde allerdings kein Wort über Selbstmörder gesagt. Die Betonung lag auf den Phasen des Sterbens, zu denen auch die Aussöhnung mit dem Leben und den vergangenen Erlebnissen gehört.
> Wie sieht dies bei Selbstmördern aus?
> Von einer Aussöhnung mit dem Leben und den vergangenen Erlebnissen kann doch eigentlich keine Rede sein, eher im Gegenteil, oder?
> Ich komme auf dieses Thema, weil mich der Freitod von Hannelore Kohl, mit der ich mich ansonsten nie beschäftigt habe, ungewöhnlich beschäftigt.
> Die Vorstellung, nur noch in Kälte und Dunkelheit zu leben, ist natürlich ein Horror.
> Andererseits gehe ich davon aus, dass nichts zufällig ist.
> Was erwartet Selbstmörder im Jenseits?
> Werden auch sie zu Liebe und Licht?
> Müssen sie in einer anderen Inkarnation dieselben, hier ungelösten Probleme (die selbstgewählt sind, oder?) noch einmal bewältigen?
> ...
> Liebe Grüsse,
> Caroline

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