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Spirituelle Körper
ParBrahm schrieb am 6. August 2001 um 19:42 Uhr (1701x gelesen):

Die Reise der Seele .....





Möge Kirpal die Gnade walten lassen
und dem aufrichtigen Sucher nach
der Wahrheit eine
Ersthand-Erfahrung von der sich zum
Ausdruck bringenden Gotteskraft,
welche sich durch das Licht Gottes
und der Stimme Gottes offenbart
(der Tonstrom, der von der rechten
Seite kommt), gewährt.




Wer von dieser Kraft hört
oder mit Ihr in Verbindung kommt,
wird niemals mehr sterben.
Nicht nur Ihr Antlitz wird erleuchten,
sondern viele werden mit Ihnen
die Freiheit erlangen, denn die
Kraft Kirpals ist die Höchste.


Jap
Ji





DER WEG DURCH DIE ASTRALREICHE


Nach den Lehren der Adepten der Mystik (Heilige, Meister der Wahrheit,
Murshid-i-Kamil oder Pir), gibt es sieben kosmische Inseln und neun gewaltige
Aufteilungen unseres Universums der Universen. Diese Bereiche, „Wohnungen im
Hause unseres Vaters“, teilt man hier am besten in vier Hauptbereiche des kosmischen
Schöpfungsschemas auf:

1. die rein spirituelle Region;
2. die spirituell-materielle Region;
3. die materiell-spirituelle Region; und
4. die materielle Region.

Die Adepten der Mystik berichten uns, daß die Erforschung der inneren Reiche (die
aus den ersten drei Hauptbereichen bestehen) das Erbrecht jeder Seele ist; und wenn
wir nicht nach innen gehen, um diese Regionen zu durchqueren, es unser Fehler ist.

Kabir, der Dichter und Heilige Indiens, beschrieb diese Regionen in seinen Schriften
wahrscheinlich am vollständigsten, aber sie wurden auch von Guru Nanak, dem ersten
Guru der Sikh-Religion, Soami Ji und Baba Jaimal Singh Ji, zwei höchsten Adepten der
Mystik des 19. Jahrhunderts, beschrieben und auch von Hazoor Baba Sawan Singh Ji
und seinem spirituellen Nachfolger Param Sant Kirpal Singh in diesem Jahrhundert.

Die dritte und unterste Region, die materiell-spirituelle, ist der dem physischen
Universum am nächsten stehende Hauptbereich. Die zentrale Kraftquelle dieser
materiell-spirituellen Region ist in der Terminologie des Orients als „Sahasdal Kanwal“
(tausendblättriger Lotos) bekannt; und aus dieser Kraftquelle erhält das ganze physische
Universum seine Antriebsenergien. Diese dritte, materiell-spirituelle Region ist in der
westlichen okkulten Literatur und in theosophischen Schriften als „Astralebene“
bekannt. Der Maßstab der Zeit ist in der astralen Region kleiner als in der zweiten
spirituell-materiellen Region, aber sehr viel größer als im physischen Universum. Das
Astralreich wird am Ende eines kleineren kosmischen Lebenszyklus, der viele Millionen
Jahre währt, bis zur Region des „Universalen Gemüts“ aufgelöst. Die Himmel der
meisten Weltreligionen befinden sich in dieser Region. Hier kann man den Himmel der
Christenheit, das Paradies des Islam und die Swargas des Hinduismus finden. Diese
„Himmel“ sind sehr schön, aber auch sie sind der schließlichen Auflösung unterworfen.

Der Beginn des mystischen Pfades der Liebe, des Rückwegs zu unserer wahren
Heimat, findet in der vierten und untersten Ebene der Schöpfung statt, die unser ganzes
physisches Universum umfaßt: all die Planeten, Sonnen, Sterne, Sonnensysteme,
Galaxien und kosmischen Systeme, seien sie der heutigen Astronomie bekannt oder
nicht. Die Materie in unserem physischen Universum befindet sich in ihrer rohesten,
dichtesten Form mit einer sehr geringen Beifügung von Geist-Substanz, die gerade
ausreicht, um die Materie zu beleben und das Leben zu erhalten. Der physikalische
Aufbau unseres Universums ist die unterste Projektion einer kosmischen Idee, die
durch das Medium des universellen Gemüts gelenkt wird. Das ganze physische
Universum mit seinen Millionen Galaxien, die unermeßlich viele Lichtjahre auseinander
liegen, ist wie ein Staubkorn im Vergleich mit den inneren Reichen jenseits davon.

Der mystische Pfad der Liebe beginnt im menschlichen Bewußtsein, wenn der Aspirant
seine Aufmerksamkeit am Zentrum des dritten Auges, zwischen und hinter den beiden
Augenbrauen, gesammelt hat. Das dritte Auge besitzt seine eigene Helligkeit, die durch
das Licht der Seele belebt wird, und ist somit unabhängig von äußerem Licht, im
Gegensatz zu unseren körperlichen Augen.

Wenn deine beiden Augen einfältig sind, wird dein ganzer Leib Licht sein.

Christus

Der Heilige Augustinus sagt:

Ich erblickte mit dem Auge meiner Seele das unwandelbare Licht.
Nicht ein gewöhnliches Licht, das allem Fleische sichtbar ist,
auch nicht ein größeres gleicher Art, so als ob seine Helligkeit
sich vervielfachen wollte und mit seiner Größe den ganzen Raum
einnähme. Nicht diese Art war das Licht, es war ganz anders,
völlig verschieden von alledem. Wer die Wahrheit kennt, weiß,
was dieses Licht ist. Und wer dieses Licht kennt,
der kennt die Ewigkeit.

Durch die Gnade eines Adepten der Mystik wurde dem Aspiranten eine einfache
Technik gegeben, um das Körperbewußtsein zu überschreiten und sich dadurch in die
inneren Reiche zu erheben. Zuerst schließt er seine äußeren Augen und sieht mit
seinem inneren dritten Auge. Er schließt auch seine äußeren Ohren und hört mit
seinem inneren spirituellen Ohr.

Wenn diese Dinge erreicht sind, wird sich der Bewußtseinsstrom, der im ganzen
Körper zerstreut ist, zurückziehen und sich im Zentrum des dritten Auges
konzentrieren. Der Körper selbst wird empfindungslos, und des Aspiranten
Bewußtheit seiner Seele, seines wahren Selbst, wird dadurch erhöht. Dies ist die
Anfangsstufe dessen, was die Adepten der Mystik „Turiya Pad“ nennen, das vierte
Stadium des Seins, das Stadium des transzendentalen Bewußtseins oder der
Überbewußtheit.

(Sei sehr wachsam, wenn du die Übungen ausführst. Die Pranas oder der Atem haben nichts damit zu tun. Du
solltest dir ebensowenig des Körpers bewußt sein, auf welche Weise auch immer. Die Meisterkraft ist über
dir und wird dir alle mögliche Hilfe gewähren. Wenn du innen viele Töne gleichzeitig hörst, suche bitte
herauszufinden, welcher Ton von der rechten Seite ist. Der Ton wird näher kommen und schließlich von
oben zu hören sein, wo du ihn viel klarer vernimmst. „Sp.Exr. S.84“)

Der Schüler des Adepten der Mystik hat zu Beginn einen Simran (Wiederholungsübung
bzw. liebevolle Erinnerung geladener Namen, An. d. Herrn.) von „fünf“ geladenen
Worten als ersten Schritt bekommen, um sich in die spirituellen Bereiche zu erheben.
Er sammelt den ganzen Bewußtseinsstrom - Gemüt und Seele - im Zentrum des dritten
Auges, und die mentale Wiederholung der „fünf“ heiligen Worte hilft ihm, das
erwünschte Ziel zu erreichen, und er bemerkt, daß sich sein Bewußtsein von der
physischen Welt zurückzieht.

(Simran hilft beim Zurückziehen der Geistesströme vom Körper. Im Simran liegt die Saat, welche die
Entfaltung der Seele fördert. „Sp.Exr. S. 92“)

(Simran macht den Menschen beschaulich und gesammelt. Eine unausbleibliche Folge der Konzentration des
Geistes in den inneren Ebenen sind außergewöhnliche Kräfte. „Sp.Exr. S.99“)

(Simran ist eine Waffe gegen jegliche Gefahren. Er dient als Paßwort für alle spirituellen Ebenen. Er gibt dem
Körper und Gemüt Kraft und Ausdauer bei Unruhe und Trübsal und bringt die Seele dem Meister näher.
„Sp.Exr. S.99“)

Sein erster Blick auf die Astralregion kann je nach Fall verschieden sein .....

(Die Offenbarung des Auges innen, das die doppelte oder dreifache Größe des normalen Auges hat, ist
erfolgversprechend, da es das des Meisters ist. Es sollte liebevoll durchdrungen werden, wobei du deinen Blick
fest in seine Mitte hältst und im Geiste die geladenen Namen wiederholst, so daß es sich teilen wird, um dir zu
gegebener Zeit mit seiner Gunst den weiteren Weg nach oben freizugeben. Möglicherweise siehst du die
zauberhafte, strahlende Form des Meisters ganz, die im allgemeinen dieser Erscheinung folgt. Wiederhole bitte
die heiligen Namen, um zu prüfen, ob sie es wirklich ist, da manchmal die negativen Kräfte dazwischenkommen
und andererseits die geladenen Namen der sichere Prüfstein für die Echtheit der inneren Form sind. „Sp.Exr. S.
102“)

Die niedrigste Astralebene ist ein Ort ungezügelter Wünsche, eine echte Hölle, in die
verdorbene und tierische Menschen nach dem Tod gelangen. In dieser dunklen und
schrecklichen Umgebung ernten bösartige Wesen die Frucht ihrer schlechten Taten
auf der Erde. Dies ist nicht die „ewige Hölle“ der Schriften, sondern ein Ort der
Bestrafung und schließlichen Befreiung.

Durch die liebevolle Gnade und den Schutz des Adepten der Mystik kann der
Ergebene die niederen Astralebenen umgehen, obwohl sie ihm manchmal zu seiner
Belohnung gezeigt werden.
 
In dieser unteren Astralebene gibt es weitere Stufen, deren Umgebung sich zunehmend
verbessert; einige sind voll höchster Annehmlichkeiten, mit einer wundervollen
Szenerie und „Stätten der Ruhe“ für die gewöhnlichen Menschen, die auf
Wiederverkörperung auf die Erde warten.

(Auf dem natürlichen Weg wird jeder erst Licht sehen. Dieses wird zunächst feststehen, danach heller werden
und bersten, um einen hindurch und nach oben zu lassen. Man kann Landschaften, Formen, Farben und anderes
sehen; doch lange dabei zu verweilen verzögert nur den spirituellen Fortschritt. Gewöhnlich hat man Sonne,
Mond oder Sterne zu durchqueren, aber sie weichen ebenfalls, damit man weitergehen kann. „Sp.Exr. S. 84“)

Nachdem der Aspirant diese niederen Ebenen schnell überschritten hat, reist er durch
eine wahrhaft „astrale“ Region, die mit Sternen und leuchtenden Sonnen übersät ist. Er
hört den Tonstrom als nichtendende Melodie, und während seines Aufstiegs im
Sternenhimmel durchquert er eine Sonne und einen Mond, die sich aufzulösen oder zu
zerbersten scheinen, wenn er durch sie hindurchgeht.

Diese Sternenkörper sind nicht wie die physischen Sterne, Planeten und Satelliten, mit
denen wir in unserem physischen Universum vertraut sind, sondern es handelt sich um
weit leuchtendere und strahlendere Gestirne als unsere physischen Himmelskörper.
(Ich freue mich über deine heiligen Meditationen, in denen du die himmlischen Offenbarungen von Sonne und
Mond im Innern siehst und mit der Gunst des Meisters fast immer den erhabenen Tonstrom von Glocken und
Trommeln hörst. „Sp.Exr. S. 84“)

Nun hört der Aspirant die Melodie einer himmlischen Glocke und vertieft sich in ihren
wohlklingenden Ton; (Der heilige Tonstrom oder das Glockengeläut, wie es von rechts kommt, ist in
Ordnung, und man sollte mit gespannter Aufmerksamkeit darauf hören. Es wird näher kommen, stärker
werden und schließlich von oben zu hören sein. „Sp.Exr. S.59“)

Dann hört der Aspirant die Weisen eines Muschelhorns und wird von seiner Musik
völlig durchdrungen. (Der Klang der Muschel gleicht einem langen, anhaltenden, lieblichen und weichen
Blaston. Folge dem Ton nicht dahin, wo er herkommt, sondern bleibe an deinem Platz hinter den Augen und
lausche auf den Ton von der rechten Seite. Auf diese Weise wird er näher kommen, stärker werden und
schließlich von oben wahrzunehmen sein. „Sp.Exr. S.94 u. S.95“)

Wenn der Schüler weiter und höher fortschreitet, wird sich die sehnende Seele in ihm
immer mehr des Tonstroms (heiliges Wort) oder des hörbaren Lebensstromes
bewußt, des unvergleichlichen und unergründlichen Wortes, das die ganze Schöpfung
vom Bereich des reinen Geistes bis zur Ebene der Materie erhält.

Als der Lebensstrom existiert diese sich zum Ausdruck bringende Gotteskraft in
veränderlicher Form, die ihre Klangfarbe von Ebene zu Ebene wechselt und ist
dennoch ihrem ursprünglichen Wesen nach immer gleichbleibend.

Die Praxis der Verbindung mit diesem unaussprechlichen Wort (Licht und Ton) ist eine
Vorbedingung für den Aufstieg auf dem mystischen Pfad der Liebe, wie Guru Nanak
erklärt:

Durch die Praxis des Wortes gelangt man ungehindert
in die höheren spirituellen Ebenen;
durch die Praxis des Wortes erreicht man die
spirituellen Bereiche offen und ehrenvoll;
durch die Praxis des Wortes entrinnt man den
Seitenwegen Yamas, des Königs des Todes;
durch die Praxis des Wortes kommt man in
enge Berührung mit der Wahrheit.
Oh, groß ist die Macht des Wortes,
aber wenige gibt es, die das wissen.
        
                                               Jap Ji, Strophe 14


· Wenn der Aspirant in den Astralreichen weiter fortschreitet, steht er drei Wegen
gegenüber.

1 . Der Weg auf der linken Seite ist eine dunkle, abstoßende Region, wo seltsame
Rischis, Yogis und Adepten einer niederen Ordnung überwiegen. Dieser linke Weg ist
die Wohnstatt Kals, der negativen Kraft, des Herrn der Bereiche von Gemüt und
Materie. In einigen der östlichen Lehren ist Kal auch als Brahma bekannt, und er
beherrscht die vierte Aufteilung und die unteren Ebenen der dritten Aufteilung der
Schöpfung. Obwohl Kal die Herrschaft über die unteren Schöpfungsebenen inne hat,
wirkt er dennoch nach den göttlichen Gesetzen des höchsten Herrn selbst.

Die moderne Theosophie und andere mystische Bewegungen der Gegenwart
versichern, daß es eine „innere Regierung“ der Welt gibt, und daß ihre Hauptaufgabe
darin besteht, den Strom der Kraft, welche die Entwicklung aller Rassen und Nationen
bewirkt, zu kontrollieren und gleichzeitig zur Verbesserung der Welt zu dienen. Diese
verborgene Regierung steht unter der Zuständigkeit von Kal.

Der Begriff „Kal“ bedeutet Zeit; und so umfaßt Kal in seinem Sein die Vergangenheit,
die Gegenwart und die Zukunft, wie sie im allgemeinen von den Menschen verstanden
werden. Es ist jedoch unmöglich, einen kosmischen Zeitpunkt für den Ursprung Kals
festzulegen oder vorauszusagen, wann sein Ende kommen wird.

Anfang und Ende sind unwirkliche Begriffe, von den nach außen gehenden Sinnen des
Menschen geschaffen, der in allem, was in seiner Umgebung geschieht, einen
scheinbaren Beginn und ein scheinbares Ende sieht. Von dem Gesichtspunkt höheren
Bewußtseins aus, ist das, was man als Beginn eines Ereignisses in der physischen Welt
sehen kann, vorher unsichtbar als Gedanke in den mental-astralen Bereichen
geschehen, und über diesen Bereichen befinden sich Regionen, welche die Zeit (oder
Kal) selbst überschreiten. Trotzdem kann gesagt werden, daß sich die „Dauer“ Kals von
einem großen Zyklus zum anderen erstreckt, während dem das aus Gemüt und
Materie zusammengesetzte Universum in seiner offenbarten Form bestehenbleibt, bis
es sich schließlich auflöst.

Es ist die  Hauptaufgabe Kals als der negativen (bindende) Kraft in der Schöpfung, die
Menschheit an das Rad der Geburten und Tode zu binden; und der langwährende
Kampf nach oben gegen die negative Kraft wird vom höchsten Herrn bestimmt, um
uns von unseren Sünden und Unreinheiten zu befreien und uns auf die Reise zu
unserer wahren Heimat, der Wohnstatt aller Liebe und Glückseligkeit, vorzubereiten.

Wenn die Entwicklung des Menschen durch das Rad der Wiedergeburt einmal
zustande gekommen ist, sollte seine Aufgabe im physischen Universum beendet sein,
aber die nach unten ziehende Kraft des Negativen hält die Seele des Menschen im
materiellen Zauber fest.

Kal ist der Schöpfer der Naturgesetze, denen alle gehorchen müssen, während sie im
physischen Körper leben.

Als der Schöpfer der niederen Welten ist er den meisten Religionsgemeinschaften als
„Gott“ bekannt. Ergeben dienen ihm die hierarchischen Vertreter der unteren
mentalen, astralen und physischen Existenzebenen.

Nur die Adepten der Mystik und ihre Schüler wissen von einem höheren Gott als Kal,
und dennoch wird die negative Kraft von Millionen als der höchste Herr der
Schöpfung verehrt.

Im Vergleich mit der Vollendung des wahren höchsten Herrn der Liebe (in der
östlichen Terminologie als Sat Purush bekannt) ist Kal nur eine Hilfskraft in der
Hierarchie des kosmischen Universums, und als solche ist er nicht völlig frei von
Unvollkommenheiten.

Doch im Vergleich mit der Mehrheit der Menschen ist Kal ein erhabenes Wesen, eine
Verkörperung des Lichts, der Weisheit und der Macht.

Die hierarchischen Repräsentanten Kals, im Osten als „Inkarnationen Brahmas“
bekannt, sind die Avatare und Propheten, deren Auftrag darin besteht, sich zu allen
Zeiten zu inkarnieren, um Unrecht und Böses zu beseitigen, die Guten zu beschützen
und die Übeltäter zu bestrafen und in der Welt Rechtschaffenheit herzustellen.

Diese Inkarnationen bringen den Rechtschaffenen das Versprechen der Erlösung; aber
diese Erlösung ist noch an das Zeitmaß der niederen Welten gebunden und daher nicht
von Dauer.

Der Strom von Kal oder der Zeit, ist für die Menschheit endlos in seinem Lauf, aber
mit Hilfe eines Adepten der Mystik höchster Ordnung können Seelen, Zeit und Raum
hinter sich lassen und in das zeitlose Reich des höchsten Herrn der Liebe aufsteigen.

Ein solcher Adept der Mystik gehört nicht zu Kals innerer Regierung, obwohl er für alle
Achtung empfindet, die ihre Rolle beim Ordnen der Schöpfung spielen. Sondern der
Adept der Mystik ist ein Abgesandter des höchsten Herrn und hat den Auftrag, Seelen
zu retten und sie in ihre wahre Heimat zu geleiten.

Der innere Herrschaftsbereich Kals ist also von den drei Wegen, die der Aspirant
während seiner Reise nach oben durch die Astralreiche erblickt, der Pfad auf der linken
Seite. In diesem Gebiet findet man abertausende von heiligen Menschen in tiefer
Meditation versunken, bezaubert von den Ränken und Schmeicheleien der negativen
Kraft.

Verkörperungen niederer spiritueller Kräfte, in der östlichen Terminologie als
„Riddhis“ und „Siddhis“ (übernatürliche Kräfte) bekannt, sind die Wächter dieser links
gelegenen Region.

Diese Verkörperungen sind wirklich und sichtbar und mit einem erweiterten
Bewußtsein ausgestattet. Unerbittlich auf der Wacht, bieten sie dem Aspiranten großes
Wissen und psychische Macht an, um den weiteren Aufstieg der Seele zu verhindern,
aber dem Simran der „fünf“ heiligen Namen, (von welchen der Name des Allmächtigen
die Essenz ist) wie sie vom Adepten der Mystik gegeben wurden, können sie nicht
standhalten und lösen sich beim Äußern dieser Namen auf.

Menschen, die ohne Führung eines kompetenten Adepten der Mystik in die
Astralebene gelangt sind, wurden durch diese übernatürlichen Kräfte oft sehr
irregeführt; und viele der okkulten Zirkel, die im 19. und 20. Jahrhundert wie Pilze aus
dem Boden geschossen sind, erhalten ihre Inspiration von den Riddhis und Siddhis.

Es gibt auch Millionen von Propheten höheren oder niederen Ranges sowie
Inkarnationen kleiner Gottheiten und spiritueller Eremiten, die in diesen Regionen
gestrandet sind. Ehe sie nicht durch einen Adepten der Mystik höchster Ordnung von
den Fesseln Kals befreit werden, können sie nicht zu den Regionen reiner Spiritualität
vordringen. Keine Seele, die diesen Weg ohne den Beistand eines Adepten der Mystik
gegangen ist, hat jemals die spirituellen Ebenen reiner Liebe erreicht, die weit über den
materiell-spirituellen Ebenen liegen.

Für den Aspiranten aber, der von einem kompetenten Adepten der Mystik initiiert
wurde, ist der Aufstieg frei von allen Hindernissen.

2. Der Weg zur Rechten, den der Aspirant sieht, gewährt Zugang zu weit höheren
Universen, die jedoch als Sackgasse enden.

3. Die wahre Hauptstraße der Adepten der Mystik, ist der Weg in der Mitte, ein
unermeßlich leuchtender Pfad, der schließlich zum Reich des höchsten Herrn führt.

Der Aspirant schreitet auf diesem strahlenden Weg voran, bis er schließlich zur Region
des „Bankanal“ kommt, die der Vorhof zu den mentalen und kausalen Ebenen ist.

Auf der Hochebene von Sahasdal Kanwal, in den oberen Gebieten des Astralreiches,
sieht der Aspirant die strahlende spirituelle Form des Adepten der Mystik (den Guru
Dev); und dies ist seine erste innere Offenbarung hinsichtlich der wahren Natur seines
spirituellen Führers, den er bisher nur in der Hülle eines physischen Körpers gesehen
hat.

Tulsi Sahib, ein Adept der Mystik höchster Ordnung, erklärte, daß in den inneren
Reichen „von den Fußnägeln des Meisters blendendes Licht ausstrahlt und die Seele
des Ergebenen erleuchtet“.

Maulana Rumi sprach über die Erfahrung des Sehens der leuchtenden Form des Guru
Dev folgendermaßen:

„Wenn das Licht des Meisters in der Seele aufdämmert,
erfährt man die Geheimnisse beider Welten.“


Guru Arjan stellt fest;

„Die gesegnete Form des Meisters ist in meiner Stirn.
Immer wenn ich nach innen schaue, sehe ich Ihn dort.“


Und Khawaja Moinuddin Chisti sprach über diese innere Verbindung mit dem Adepten
der Mystik in folgenden poetischen Worten:

„O Meister!
Die Sonne kann dem Glanz deines
Antlitzes nicht standhalten.
Auch der Mond hat sich bedeckt,
um deinem blendenden Licht zu entgehen.
                                     In der Person des Nabi (des Propheten) selbst
hat Gott eine materielle Form angenommen,
                                     so wie das Sonnenlicht im Körper des Mondes.“


Auch die christlichen Schriften haben die Erfahrung der Schau der leuchtenden Form
des Adepten der Mystik sehr genau beschrieben:

Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich
mich wandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen,
der war eines Menschen Sohn gleich, der war angetan mit einem langen
Gewand und begürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und
sein Haar waren weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine
Feuerflamme, und seine Füße gleich wie goldenes Erz, das im Ofen glüht, und seine
Stimme wie großes Wasserrauschen.

Offenbarung 1,  12 - 15


Die leuchtende Form des Adepten der Mystik offenbart nun dem Blick des Aspiranten
die höchsten Gebiete der Astralebene; und in der Gemeinschaft des Adepten der
Mystik gelangt er in die Region von Sahasdal Kanwal, dem tausendblättrigen Lotos aus
kosmischer Energie, dem Kraftwerk sowohl der astralen als auch der physischen
Universen.

Sahasdal Kanwal ist ein strahlender, pulsierender Kosmos, und diese leuchtende Region
wird von einer zentralen Flamme erhellt, welche die intensivste Leuchtkraft aller
Astralreiche besitzt. Zahllose Melodien und Harmonien von bezaubernder Schönheit
gehen von diesem großen Glanz aus, und jene, die in dieser Region weilen, glauben
wirklich, daß sie im höchsten Himmel sind. Und doch befinden sie sich nur auf der
ersten Stufe der großen, aufwärts führenden Hauptstraße der Adepten der Mystik, des
heiligen Shabd, (der Tonstrom der von der rechten Seite kommt), denn von dieser
Ebene aus beginnt erst die wirkliche Reise in Begleitung des Adepten der Mystik.

Wenn das menschliche Gemüt zur Region von Sahasdal Kanwal kommt, erwacht es
zum Bewußtsein, daß es tatsächlich zahllose Inkarnationen lang geschlafen hat, und es ist
nun für die höheren Reiche des inneren Kosmos bewußt erwacht.

Sahasdal Kanwal ist sogar für die am weitesten fortgeschrittenen Yogis die letzte und
höchste Ebene, da die Lebensströme, von östlichen Mystikern als „Pranas“ bezeichnet,
welche in der Yoga-Praxis erforderlich sind, nicht darüber hinausgehen. Diese hohe
Astralebene ist unglaublich ausgedehnt und Ehrfurcht gebietend und die Heiligen, die
hier leben, können nicht verstehen, daß es jenseits von Sahasdal Kanwal zahllose
schönere und ungleich höhere spirituelle Reiche gibt.

Aber der Schüler eines Adepten der Mystik muß weit höher aufsteigen, um wahre
spirituelle Befreiung zu erlangen.

DIE ENTWICKLUNG DES MENSCHEN


Grundsätzlich müssen zwei Stadien durchschritten werden, bevor der ringende
Schüler das Körperbewußtsein übersteigt, und erst dann beginnt er, Freude an den
spirituellen Übungen zu haben und endgültig den Pfad der Spiritualität zu beschreiten.

· Im ersten Stadium hat der Schüler wenig oder gar keine Kenntnis der
Selbstprüfung und befindet sich in einem Zustand abgrundtiefer Unwissenheit.

· Im zweiten Stadium beginnt der Schüler zu erkennen, daß er unzählige Fehler
und Schwächen hat, die erst gebessert werden müssen, bevor er hoffen kann, das
Körperbewußtsein zu überschreiten; dann fängt sein wirklicher Pfad erst an.

Dieses zweite Stadium, das für die meisten ein langer Kampf mit den niederen
Neigungen des Gemüts ist, wird die „Entwicklung des Menschen“ genannt. Spiritualität
oder das Aufsteigen von den niederen Bereichen der Existenz in höhere Reiche, wo
unaussprechliche Wonne und Harmonie herrschen, ist nicht schwer, „die Entwicklung
des Menschen“ ist so schwierig.

Es gibt keine bestimmte Zeitbegrenzung für dieses zweite Stadium. Alles hängt davon
ab, wie der Schüler sich selbst beherrschen kann, ob er den Geboten des Meisters
gehorcht und ob er Liebe zu ihm entwickeln kann.

Das anmaßende Ich ist das letzte Hindernis, das beseitigt werden muß, und das kann
erst geschehen, wenn die Seele beginnt, zu sich zu kommen; wenn sie einen Schimmer
ihrer wahren Natur erblickt, dann entwickelt sich als Resultat im Schüler eine natürliche
Demut. Diese darf nicht mit Unterwürfigkeit verwechselt werden, bedenkt das. Wahre
Demut hat Kraft, dennoch ist sie nicht anmaßend.

Obwohl die gnädige Meisterkraft immer da ist, um dem Schüler bei seinem Kampf zu
helfen, muß der Schüler durch dieses Stadium selbst hindurch. Kein anderer kann es
für ihn tun. Du bist auf den Weg gestellt worden, und es wurde dir ein Anfangskapital
gegeben, das weiterhin bei dir ist. In dich wurde ein Samenkorn gelegt, das eines Tages
sicherlich Frucht tragen muß, und du hast den Meister in seiner subtilen Form von
Licht und Ton als ständigen Begleiter bei dir. Er ist auch wirklich imstande, dir seine
bezaubernde, strahlende Form (Guru Dev) zu offenbaren, wenn du gelernt hast, dich
über das Körperbewußtsein zu erheben.

Du brauchst nicht zu erwarten, in die höheren Ebenen zu gelangen, wenn du dich noch
nicht zu einem hohen Grad vervollkommnet hast. Bei weltlichen Studien ist es nicht
ungewöhnlich, daß man zwanzig Jahre oder mehr ansetzt, um die nötigen Befähigungen
für eine Karriere zu erwerben. Wieviel länger dauert die Zeit und wieviel größer ist die
Anstrengung, die vom Schüler eingesetzt werden muß, bevor er ein geeignetes Gefäß
für die Wahrheit seiner eigenen Seele und von Gott werden kann.

Manche haben eine sehr seltsame Auffassung; sie erwarten Selbst- und
Gottverwirklichung in kurzer Zeit und mit wenig Mühe, während sich dieselben
Menschen viele Jahre plagen, um den Topf voll Essen zu erhalten, den diese Welt nur
zu bieten hat.


Param Sant Kirpal Singh



(Um vorwärtszukommen, bedarf es ständiger und ernstlicher Anstrengungen. Auch
der Zeitfaktor ist notwendig. Jedes bißchen, das für das spirituelle Gebäude eingesetzt
wird, zählt beachtlich für deine innere Reise. Das Licht des Lebens ist in euch; ja, ihr lebt
durch dieses Licht, ob ihr es nun wahrnehmt oder nicht. Jeder von euch hatte eine
Erfahrung dieses heiligen Lichtes. Nun müßt ihr in ständiger Verbindung mit diesem
Licht leben. Es ist unerschaffen und schattenlos, ewig dasselbe und unvergleichlich. Die
ganze Schöpfung kam durch dasselbe ins Sein, und dieses Licht leuchtet fürwahr in
jedem Herzen. Sp.Exr. S.102 u. S.103)

DER WEG DURCH DIE KAUSALREICHE


Wenn der Aspirant Sahasdal Kanwal überschreitet, sind die negativen Kräfte, die unter
der Herrschaft Kals stehen, am Ärgsten.

Kal kann eine Seele weder erschaffen noch zerstören, weder Licht noch Ton geben,
aber er kann Seelen in den Kausal- und Astralebenen sowie im physischen Bereich
gefangenhalten.

Er hält die Menschenseele mit den Ketten weltlicher Freuden gefangen, und wenn eine
Seele danach verlangt, zu ihrer wahren Heimat zurückzukehren, läßt Kal all seine Kräfte
wirksam werden, um die Seele an ihrem Aufstieg zu hindern.

Aber Sat Purush, der erhabene Herr der Liebe, ist die allerhöchste Gottheit und der
Schöpfer aller Universen. Der vollendete Adept der Mystik ist seine Verkörperung,
und er kann die Seele sicher durch die Bereiche Kals geleiten.

Unmittelbar bevor der Aspirant den Vorhof zu den Kausalebenen erreicht, begegnet
er in den höheren Astralebenen unbeschreiblich schönen Männern und Frauen, die
unglaubliche Verlockungen anbieten, um die Seele am weiteren Aufstieg zu hindern.

Die schützende Shabd-Kraft des Adepten der Mystik jedoch wird diese
verführerischen Astralwesen für den Aspiranten unsichtbar machen. Keine negative
Kraft irgendeiner Art kann sich der Ausstrahlung von Shabd (dem Tonstrom) nähern,
die von einem vollendeten Adepten der Mystik gegeben wurde.

(Wenn du im Innern den hellen Stern siehst, den Morgenstern, wie Jesus ihn nennt, dann hefte deinen Blick ganz genau
in seine Mitte. Dies wird dich hineinbringen, den Weg ebnen und dich den Stern durchqueren lassen. Zuweilen erscheint
auch der Meister dort. Beim Hören des Tons versuche bitte nicht, an diesem festzuhalten, sondern lausche ihm
aufmerksam, und allmählich hörst du ihn deutlich als Trommelschlag oder Donner. Die Meisterkraft ist oben und
gewährt alle mögliche Hilfe, Gnade und Schutz. Sp.Exr. S.97)


Maulana Rumi hat von der schützenden Gnade des Pirs (Meisters) gesagt:

„O tapfere Seele,
halte dich am Gewand von einem fest,
der die verschiedenen Ebenen gut kennt,
die physische, mentale, supramentale
und die Ebenen jenseits davon -
und der als wahrer Freund,
ob im Leben oder Tod,
in dieser oder in der nächster Welt,
bei dir bleiben kann.“


Nun bereitet sich der Aspirant auf die zweite Stufe der Reise nach oben vor, aber ehe
er die Kausalebene betreten kann, muß er durch einen unglaublich schmalen
Pfad gelangen, einen gekrümmten Tunnel oder eine  gebogene Röhre, den östlichen
Adepten der Mystik als „Bankanal“ bekannt. Kabir hat von diesem Tunnel zu den
Mentalwelten gesagt, daß er nur ein Zehntel der Größe eines Senfkornes besitzt. Und
er vergleicht das Gemüt mit einem Elefanten.

Guru Nanak hat diesen Tunnel auch beschrieben und ihn mit einem Durchgang
verglichen, der nur ein Zehntel eines Haares breit ist. Andere Adepten der Mystik
haben ihn mit dem Öhr der dünnen Nadel verglichen. Es ist unmöglich für den
Aspiranten, diesen Tunnel ohne die Hilfe eines kompetenten Adepten der Mystik zu
durchqueren, jedoch mit der Hilfe eines solchen Meisters der Spiritualität wird der
Pfad erweitert und für den Aspiranten ist dann der Auf- und Abstieg ohne weitere
Schwierigkeiten möglich.

So betritt der Initiierte die Kausalreiche durch den U-förmigen Tunnel „Bankanal“. 
Der Weg vorwärts ist eine gewisse Zeit gerade und eben und fällt dann plötzlich ab.
Nach einer abwärts führenden Biegung geht es wieder nach oben und der Initiierte geht
einen ebenen Weg, der zu einer Region führt, die in der Sufi-Literatur als „Siebenter
Himmel“ bezeichnet wird.

Wenn der Initiierte zum oberen Ende des „Bankanal-Tunnels“ gelangt ist, scheint seine
Schau und die ganze Perspektive auf den Kopf gestellt zu sein, und er sieht wie von der
entgegengesetzten Seite des Vorhanges oder Spiegels, den er durchdrungen hat. Er
befindet sich nun in der zweiten großen Aufteilung der Schöpfung, in der östlichen
Mystik als Brahmand (das Ei von Brahm) bekannt.

Brahmand heißt sie wegen ihrer augenscheinlichen elliptischen Form. Sie umfaßt in
ihrer Gesamtheit sowohl die materiell-spirituellen wie auch die physischen Universen,
ist jedoch viel größer als diese beiden zusammen und die drei unteren Aufteilungen der
gesamten kosmischen Schöpfung können tatsächlich als ein Ganzes wahrgenommen
werden, dessen höchste Ebene „Brahmand“ ist, die spirituell-materielle Aufteilung; in
der Mitte befinden sich die Astralreiche als der materiell-spirituelle Abschnitt, und den
untersten Teil bildet das physische Universum.

Die Bewohner der Kausalregionen sind unaussprechlich glücklich, aber nach einem
langen Aufenthalt in Brahmand sind sie immer noch der schließlichen Wiedergeburt in
das physische Universum unterworfen. Sie sind also nicht unsterblich wie die befreiten
Seelen in den rein spirituellen Bereichen, sondern sie leben in einem unermeßlichen
längeren Zeitmaß als die Wesen in den astralen und physischen Universen. Brahmand
wird von „Maha-Kal“ regiert, der in den östlichen Lehren auch als „Par-Brahm“ bekannt
ist.

Maha-Kal ist der höhere Aspekt Kals und befindet sich in den oberen, spirituelleren
Regionen Brahmands, so wie Kal selbst in den niederen und mehr materiellen
Bereichen herrscht.

In den unteren Gebieten von Brahmand steht die mentale Materie an erster Stelle,
denn es ist die Ebene des Gemütes, und das Gemüt selbst besteht aus einer
verfeinerten Form von Materie und einem gewissen Anteil Geist.

Der Aspirant steigt in die niederen Ebenen von Brahmand auf und findet sich im Reich
des universalen Gemütes wieder, in den östlichen Lehren als „Trikuti“ bekannt. Dieses
Reich des universalen Gemütes wurde von vielen Metaphysikern und mystischen
Theologen irrtümlicherweise für „Gott“ gehalten, ist jedoch für die Adepten der
Mystik und ihre Schüler lediglich die Anfangstufe des zweiten Schrittes der Reise nach
oben.

Wenn der Aspirant durch diese Region Trikutis aufsteigt, hört er eine erhabene
Melodie, die einem tonalen Ausdruck des Wortes „Om“ ähnelt. Es ist ein
nachklingender, dröhnender Ton, der an den Donner der irdischen Sturmwolken
erinnert, aber von einer unirdischen Süße und Harmonie ist.

Tikuti ist eine Ebene, in der die Seele durch einen „donnernden planetarischen Weg“
reisen kann, einen buchstäblichen Weg durch pulsierende Himmelskörper. Wenn die
Seele des Initiierten aufwärts in dieser Richtung sieht, kommt sie in eine Region
festungsartiger Gebäude mit hohen Türmen und Minaretten.

Sie verweilt eine zeitlang in dieser Region und erfüllt von den Eigenschaften der
Ergebenheit und des Glaubens, sieht sie sich als Herr der Mentalebene.

Die Region der Festung ist das Lagerhaus der menschlichen Karmas, der
Aufzeichnungen von Vergangenheit und Gegenwart. Das Gesetz des Karmas, das
unabänderliche Gesetz von Ursache und Wirkung, beherrscht die gesamte dreiteilige
Schöpfung der kausalen, astralen und physischen Universen.

Das individuelle Karma eines jeden Menschen hat sein Schicksal bestimmt. Die Art und
Weise, wie einer während seines jetzigen Lebens und in vergangenen Lebensläufen
gehandelt hat, bestimmt, was er jetzt ist. Das karmische Gesetz wirkt fortwährend,
denn „wie ein Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er“.

Wie anders können die karmischen Schulden eines Menschen zum Abschluß gebracht
oder unwirksam gemacht werden, als durch den langen und scheinbar endlosen
Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt? Ein Teil der Antwort auf diese Frage liegt in
der Festungsregion der Kausalwelten; aber niemand kann ohne einen kompetenten
spirituellen Führer dorthin gelangen. Auf der physischen Ebene scheint es, daß sobald
einer für vergangene Fehler gesühnt hat, er neues Karma für sich schafft, und das
Gesetz von Ursache und Wirkung seinen Tribut fordern muß. Kal sitzt auf  dem
obersten Richterstuhl der astralen, kausalen und physischen Universen, er ist der Herr
des Karmas und nur eine Verkörperung kann ermächtigt werden, bestimmte
Verfügungen Kals abzuändern, um eine Seele vom Rad der Geburten und Tode zu
befreien. Solch eine Verkörperung ist der Adept der Mystik höchster Ordnung, in der
östlichen Terminologie als Sant Satguru bekannt. Wenn solch ein Adept der Mystik
einmal einen Aspiranten unter seinen Schutz genommen hat, ist dieser Aspirant von der
Bindung an Kal, der negativen Kraft (bindende Kraft), befreit und seine karmischen
Schulden - von denen ein Teil zur Zeit der Initiation aufgelöst wird - werden
anschließend durch die Gnade des Adepten der Mystik zu Ende gehen.

Wenn der Schüler durch die Gnade des Adepten der Mystik die Festungsregion
Trikutis erreicht, werden die Saaten seines vergangenen Karmas schließlich zunichte
gemacht, obwohl die Seele noch mit dem Makel großer Unreinheit behaftet ist, welche
sie während vieler Verkörperungen angesammelt hat. Bei seinem Aufenthalt im
Festungsbereich blickt der Schüler über die hohen Minaretten und sieht dunkle
Wolken großer Ausdehnung, von denen laufend das Rollen kosmischen Donners
ertönt. Fürchte dich nicht vor dem tiefen Donnern im Innern, folge dem Ton des
Donners, er bringt dich zu den Füßen des Meisters.

Wenn der Zweck seines Aufenthaltes im Festungsbereich erfüllt ist, steigt der Initiierte
über die schwarzen Wolken auf und sieht, daß der gesamte Bereich ein erhabener
Kosmos vibrierenden roten Lichtes ist, mit einer herrlichen roten Sonne in der Mitte
des Himmels, die der ganzen Region ihre kaminrote Farbe verleiht. Außer dem großen
Lagerhaus menschlichen Karmas (ein großer Vorrat, der sich im Laufe von Millionen
von Leben angesammelt hat), ist Trikuti auch eine Ebene des Wissens. In dieser Region
haben die drei kosmischen Eigenschaften - Harmonie, Tätigkeit und Untätigkeit - ihren
Ursprung und durch die Wechselwirkung wurde die Schöpfung der astralen und
physischen Universen ermöglicht. Diese drei Eigenschaften werden in den
Hinduschriften durch Brahma, Vishnu (Lord Krishna) und Shiva verkörpert, die
zusammengefaßt als „Mahadev“ (großer Gott) bezeichnet werden. (In den Lehren anderer
Adepten der Mystik, als Erzengel, Michael, Israel und Gabriel bekannt. „Kr.d.Lbs. S. 78“)

Unter dem leuchtend roten Himmel von Trikuti, der an die schönste Dämmerung
erinnert, die man auf Erden erleben kann, wird die strahlende Form des Adepten der
Mystik (des Meisters) in  noch größerer Glorie  gesehen und der Initiierte erfährt die
höheren Impulse des himmlischen Shabd (Tonstrom) auf eine Weise, die all seine
früheren Erfahrungen in den astralen und physischen Regionen übertrifft.

Der Initiierte sieht die kosmische Form eines leuchtenden vierblättrigen Lotos, dessen
vorherrschende rote Farbe sich in viele wunderbare Einzelheiten und vielerlei
strahlende Töne entwickelt, die immer deutlicher werden, je mehr er sich dem Lotos
nähert. Nun hört er den gewaltigen Klang einer riesigen Trommel, die pausenlos
geschlagen wird und ihre tiefen Töne  begleiten ihn auf dieser Stufe seiner Reise nach
oben. Wenn der Initiierte fortschreitet, reist er durch den unermeßlichen Raum der
Kausalregion, und die Melodie der Trommel erklingt überall. Jetzt begreift er bewußt
die Bedeutung des himmlischen Shabd, des hörbaren Lebensstromes, durch dessen
ursprüngliche Kraft die ganze Schöpfung entstanden ist. Der Initiierte erhebt sich auf
einen pulsierenden, gestirnten Weg, der vorwärts und aufwärts führt und aus zahllosen
Sonnen, Monden und Sternen, die sichtbar werden und wieder verschwinden, besteht.

Worte sind völlig unzureichend, um diese Erfahrung zu beschreiben, denn der Schüler
erkennt jetzt gänzlich sein vollständiges Getrenntsein vom stofflichen Universum und
von den Sprachen der physischen Welt.

Wenn er sich in die oberen Regionen des Kausalreiches erhebt, wird der Initiierte
trunken vor Freude und Seligkeit über seine neugewonnene Freiheit. Er eilt über
glühende kosmische Berge und herrliche Ebenen. Unter sich sieht er wunderbare
Gärten, wo vibrierende Blumen in symmetrischen Mustern in einer Symphonie aus
Farben und Tönen angeordnet sind. Leuchtende Flüsse und Kanäle ätherischen
„Nektars von Brahm“ fließen durch diese Region in Fülle, und schließlich nähert sich
der Initiierte einem großen, strahlenden Meer und überquert es auf einer Brücke aus
Licht.

Jetzt sieht er die Ehrfurcht gebietenden Erhebungen von Mer, Sumer und Kailash vor
sich, die unglaublichen kosmischen Berge, nach denen die Region Trikuti benannt ist.

Diese Bewußtseinsebene ist gemäß den vedantischen Lehren der alten Rishis (heilige
Männer), die auf ihren schneebedeckten Bergen im Himalaya über die Natur des
kosmischen Universums meditierten, das letzte Ziel spirituellen Strebens.

Jedoch ist es nur die zweite Stufe auf dem mystischen Weg der Liebe, den Weg des
Sant Mat.

Guru Nanak hat diesen Bereich von Brahmand auf folgende Weise beschrieben:

                            Zahllos die Handlungsbereiche
                            zahllos die goldenen Berge,
                            und zahllos die Dhrus, die darin meditieren.
                            Zahllos die Indras, zahllos die Sonnen und Monde,
                            und zahllos die irdischen Regionen und die der Sterne.
                            Zahllos die Siddhas, die Buddhas, die Naths,
                            und zahllos die Götter und Göttinnen.
                            Zahllos die Danus und die Weisen,
                            und zahllos die mit Juwelen besetzten Meere.
                            Zahllos die Quellen der Schöpfung, zahllos
                            die Harmonien und zahllos Jene, die ihnen lauschen.
                            Zahllos sind die dem Wort Ergebenen.
                            Endlos und unendlich, o Nanak, ist dieser Bereich.

Jap Ji, Strophe  35


Dieses herrliche Reich ist also die Ebene des universalen Gemütes, durch welches der
höchste Herr die kosmischen Universen erschaffen hat. Doch ist der höchste Herr  
n i c h t   dieses universale Gemüt, trotz der Angaben, die viele moderne
Metaphysiker und Mystiker im Gegensatz dazu machen.

Das universale Gemüt ist eine Projektion des Willens des höchsten Herrn, um einen
Teil von sich selbst in seine Schöpfung zu offenbaren. Der Mensch, der „nach dem
Bilde seines Schöpfers“ geschaffen ist, wirkt durch sein Gemüt auch schöpferisch,
aber er ist   n i c h t   dieses Gemüt. Der Mensch ist eine lebendige Seele, ein
spirituelles Wesen vom Geist Gottes und auf seiner Reise nach oben erkennt der
höherstrebende Initiierte, daß das menschliche Gemüt noch weit tiefer auf der Leiter
der inneren Universen steht als die spirituellen Aspekte des menschlichen Wesens,
trotz der wundervollen Funktionen und der schöpferischen Kraft des Gemüts.

Jenseits von diesem Reich des universalen Gemüts ist jene Region, von der Christus
sagte:

„Es ist aber nichts verborgen,
was nicht offenbar werde,
noch heimlich,
was man nicht wissen werde.“


Der Aspirant muß in dieser Kausalregion, einem Reich ungetrübter Freude, eine Weile
bleiben, während seine gesamte karmische Last im festungsähnlichen Gebiet vernichtet
wird. Er wird vom Adepten der Mystik angewiesen, eine zeitlang in diesem Kausalreich
zu meditieren, um seine Seele noch mehr von  Unreinheiten zu reinigen. Wenn diese
Reinigung erreicht ist, ermuntert der Adept der Mystik den Initiierten, in die höheren
Regionen jenseits von Brahmand zu gehen. Der Aufstieg muß nun die superkausalen
Bereiche zum Ziel haben, die in der östlichen  Mystik  als  Par-Brahm  (jenseits von
Brahm)  oder  Daswan  Dwar (das zehnte Tor) bekannt sind.

Durch die Praxis des ewigen Tonstroms wird man von allen Sünden und Lüsten
gereinigt, und die karmischen Eindrücke der früheren Geburten werden zunichte
gemacht. Zuletzt erhebt man sich mit dem Licht der Selbsterkenntnis und
Gotterkenntnis ins Universale Bewußtsein, erkennt Brahm und Par-Brahm und erlangt
das Reich Gottes, das ewige Erbgut, das noch weit darüber liegt.

Das „Verlorene Wort“ kommt nur durch die Gnade eines kompetenten Meisters zum
Licht und Leben zurück und als eine freie Gabe zu jedem, den Er dafür erwählt.

Param Sant Kirpal Singh

DER WEG DURCH DIE ÜBERKAUSALEN REICHE


Wenn der Initiierte die Region von Brahmand verläßt, durchquert er ein großes Gebiet
des inneren Raumes, um das überkausale Reich von Daswan Dwar zu erreichen, wo
die letzte Reinigung der verlangenden Seele stattfinden muß. In Daswan Dwar sind alle
Schleier und Hüllen der Seele entfernt, welche dann in ihrem vormaligen Glanz
erstrahlt. In dieser gewaltigen Region badet die Seele im kosmischen See der
Unsterblichkeit, der in der östlichen Terminologie als Mansarovar oder Amritsar
bekannt ist. Einmal von ihren letzten Unreinheiten befreit, sehnt sich die Seele nach der
glückseligen Vereinigung mit dem höchsten Herrn der Liebe.

 Über diesen wunderbaren Bereich hat Guru Nanak geschrieben:

                            Als nächstes kommt der Bereich der Verzückung,
                            in dem das Wort bezaubert.
                            Alles dort Geschaffene ist von wunderbarer Seltenheit
                            und jenseits aller Beschreibung.
                            Wer immer Ihn zu schildern versucht,
                            hat seine Torheit zu beklagen.
                            Hier werden Gemüt, Vernunft, Verstand vergeistigt,
                            das Selbst kommt zu sich und durchdringt
                            in seiner Entfaltung die Götter und Weisen.

Jap Ji,  Strophe  36


Guru Nanak stellte fest, daß der spirituelle See von Amritsar der einzige wahre Ort der
heiligen Pilgerfahrt sei, der im Hindu, Christen, Moslem, Sikh, im Gläubigen wie auch im
Ungläubigen liegt. Er ist ein kosmisches Zentrum der Spiritualität, wo die verlangende
Seele von ihren Sünden befreit wird.

Ein paar der Weltreligionen nahmen ihren Anfang im überkausalen Bereich, aber das
sind die Ausnahmen von der Regel, denn die meisten sozialen Glaubensgemeinschaften
sind vom Kausalreich ausgegangen, mit Kal oder Brahm (es gibt verschiedene Namen)
als ihrer höchsten Gottheit.

Mystiker und Schüler, die zu dieser verfeinerten Ebene aufsteigen, wo Geist in
verschiedenen Graden mit Materie vermischt ist, sind in der Tat selten.
 
Die ganze kosmische Energie von Daswan Dwar hat die Struktur eines achtblättrigen
Lotus, der von göttlichen Melodien durchdrungen ist, die an Saiteninstrumente (Violine)
auf der Erde erinnern. Doch ist auch hier wieder jeder Vergleich und jede
Übereinstimmung gänzlich unzutreffend, denn die Töne der Musik auf unserer
physischen Ebene können keineswegs mit der Erhabenheit der ewigen Musik, des
Anhand Shabd, gleichgestellt werden, die in diesem hohen Reich endlos erklingt. Der
spirituelle See von Amritsar ist auch als „Tribeni“ bekannt, die Vereinigung von drei
Flüssen spiritueller Energie. Diese drei kosmischen Ströme von Liebe, Licht und Kraft
kommen von dem höchsten Herrn herab, um das Universum der Universen zu
erhalten und zu stützen. „Das Wort kommt aus dem Munde Gottes.“

Das ist der wahre Schrein der Heiligkeit, wo die höherstrebende Seele makellos und
unsterblich wird, nachdem sie ihr Reinigungsbad genommen hat. Sie hat nun ihre
kausalen, astralen und physischen Umhüllungen überstiegen, und es haften ihr keine
Eigenschaften der drei unteren Regionen von Gemüt und Materie mehr an.

Die unbefleckte Seele erscheint nun strahlend und leuchtend im Licht von zwölf
Sonnen. Sie braucht nicht nochmals in den unteren Ebenen wiedergeboren zu werden,
wenn sie nicht vom höchsten Herrn selbst damit beauftragt wird. Sie hat den Nektar
(Amrit) der unvergleichlichen Musik gekostet und besitzt vollkommenen Einblick in die
wahre Natur der Schöpfung.

Im Reich von Daswan Dwar erkennt die befreite Seele nun völlig, daß sie dem Wesen
nach Liebe ist, wie der höchste Herr der Liebe selbst.

Wer hierher gelangt, wird ein Sadh genannt, er ist über die Region von Trikuti (Onkar)
hinausgelangt, die gleichbedeutend ist mit Lahut, wie sie die Sufis nennen, und mit Hu in
der Theologie des Islam. Er hat die Seele in ihrer ursprünglichen Glorie gesehen,
nachdem er sie mit Hilfe des Adepten der Mystik von allen Umhüllungen befreite, und
ist nun Trigunatit. Er ist, kurz gesagt, ein Adept in der Selbsterkenntnis oder der Kunst
und Wissenschaft der Seele. Durch den Prozeß der Selbstanalyse hat er (ein Sadh) das
Selbst oder den Geist in seiner wahren Form erkannt, nämlich seine Wesenseinheit
mit Gott; und er strebt nun nach Gotterkenntnis.

Die Seele weiß jetzt wirklich, wo der höchste Herr wohnt, und ihr erhabenster
Wunsch ist die gänzliche Vereinigung mit Ihm.

Über diesen Zustand des Bewußtseins haben die Adepten der Mystik erklärt, daß
niemand ein wahrer Theist ist, solange er nicht dieses Wesen Gottes in sich selbst
erkannt hat. Bis sich diese große Verwirklichung vollzieht, verläßt sich der Aspirant auf
die Aussagen der Heiligen und Weisen.

Ein solches Zeugnis ist in den meisten Schriften der Welt aufgezeichnet worden, aber
das Lesen heiliger Bücher - so wünschenswert es auch in vieler Hinsicht ist - kann dem
einzelnen niemals eine bewußte Erfahrung und das Gewahrsein des höchsten Herrn im
Innern gewähren.

Sich auf die äußeren spirituellen Praktiken beziehend und sie mit dem inneren Suchen
vergleichend, sagt Guru Nanak:


                            Pilgerfahrten, Barmherzigkeiten, Nächstenliebe
                            und Almosengeben, hören auf, von Bedeutung zu sein,
                            wenn man Zugang zum Til, dem inneren Auge erlangt.
                            Die Verbindung mit dem heiligen Wort und seine
                            Praxis mit hingebungsvollem Herzen, bewirken
den Zutritt zu den inneren spirituellen Bereichen
                            und waschen den Schmutz an der heiligen Quelle ab.


Jap Ji,  Strophe  21

Wenn die Seele in der heiligen Quelle innen, dem See von Amritsar, gebadet hat,
schließt sie sich anderen reinen Seelen an, die aus der esoterischen Literatur als
„Hansas“ (Schwäne) bekannt sind, und erfreut sich der wundervollen und
bezaubernden Schönheit dieses Bereiches. Dann erhebt sich die Seele zu den höheren
Ebenen von Daswan Dwar und erblickt auf einer bestimmten Stufe zu ihrer Rechten
das unvorstellbare Inselkönigreich (Achit Dip) mit seiner leuchtenden Form eines
zwölfblättrigen Lotos und sieht zu ihrer Linken die wonnevolle Region (Sahaj Dip), die
sich wie ein großartiger aufgebauter zehnblättriger Lotos zeigt.

Dann erreicht die Seele den ersten Durchgang zu dem furchteinfößenden „Tibar-
Khand“ oder Maha Sunn, der Region der Dunkelheit.

Am Zugang zu Maha Sunn wird der Seele das höchste esoterische Wissen über die
Schöpfung zuteil. Dieses Wissen wird nur auf dieser hohen spirituellen Ebene
vermittelt, und es kann niemals durch gesprochene oder geschriebene Worte auf den
niederen Schöpfungsebenen bekanntgegeben werden.

Hat die Seele dieses Wissen in sich aufgenommen, beginnt sie ihren Weg in Begleitung
des Adepten der Mystik, durch das große Maha Sunn, eine weite Leere unsagbarer
Dunkelheit.

In dieser niederdrückenden Region hat Maha Kal, die höchste Form der negativen
(bindende) Kraft, der strebenden Seele eine Milliarde abschreckender Hindernisse in
den Weg gestellt. Nur die Seele, die diese schwarze Leere mit der Hilfe eines Adepten
der Mystik einmal durchquert hat, kann Maha Sunn von da ab frei durchschreiten.
Zahllose Seelen, jede mit der Helligkeit von zwölf Sonnen strahlend, leben in dieser
Region, aber sie sind nicht imstande, sich aus dieser Gebundenheit zu befreien; denn
obwohl die Seele eine so große Strahlung hat, wird sie durch die höllische Dunkelheit
überwältigt und kann die schwarze Leere nicht ohne die gütige Gnade und den Schutz
eines Adepten der Mystik höchster Ordnung durchdringen.   

Bevor die Seele ihre Reise durch Maha Sunn beginnt, erfährt sie von der Existenz von
vier spirituellen Regionen, die nicht in den äußeren Lehren der Adepten der Mystik
erwähnt werden.

Diese Regionen sind die Ebenen der höchsten spirituellen Gefangenen, die in der
östlichen Terminologie als „Bandivan“ bekannt sind. Diese Gefangenen sind in ihren
jeweiligen Bereichen keinem Zwang unterworfen, aber sie können nicht über diese
hinausgelangen.

Manche von ihnen sehen manchmal eine Seele, die in Begleitung eines Adepten der
Mystik aufsteigt und sie flehen die Seele an, für sie einzutreten, damit auch sie sich zu
den höheren spirituellen Bereichen erheben können.

Nur der Adept der Mystik kann einer solchen Bitte zustimmen, wenn er es für richtig
hält, denn er ist ein unentbehrlicher Führer für die Seele, wenn sie sicher durch die
ausgedehnte dunkle Leere von Maha Sunn reisen will.

Jenseits der Region von Maha Sunn gibt es fünf gewaltige spirituelle Bereiche, die jeweils
an Bedeutung zunehmen, wenn sich die Seele erhebt.

Die unterste ist „Bhanwar Gupha“ (oder die sich drehende Höhlung), die letzte Region,
bevor die Seele ins Reich des höchsten Herrn, die wahre Heimat des Geistes, gelangt.
Während sich die Seele dieser unaussprechlichen Region von „Bhanwar Gupha“
nähert, hört sie die Melodie von vier Tonströmen, von denen jeder aus einer
unsichtbaren Quelle kommt.

Eine dieser kosmischen Melodien übertönt alle anderen, und die Seele empfindet ihre
Weisen unbeschreiblich und unaussprechlich schön.

Die Seele erblickt auch fünf eiförmige Universen, die alle Makrokosmen anderer
kosmischer Schöpfungen sind. Jedes dieser kosmischen Systeme besitzt eine
vorherrschende Farbe wie gelb oder grün und wird von einem großen Geist gleich
Brahm durchdrungen und regiert.

Im Vergleich mit diesen Regionen erscheint das ganze Universum unterhalb des
Bereiches der Kausalität so unbedeutend wie ein Staubkorn.



*****

                            Du durchdringst die ungeheure Weite und auch
                            das Jenseits, denn all das ist Deine Offenbarung.
                            Nanak betet: gewähre mir die Gemeinschaft mit
                            den Heiligen - das Schiff, um das Meer des Lebens
                            und des Todes zu überqueren.


Guru Granth Sahib 


DER LETZTE WEG

Nachdem die Seele aus der dunklen Leere, der Maha Sunn, emporgekommen ist,
erreicht sie jene innere Ebene, die in der Terminologie der östlichen Adepten der
Mystik als „Bhanwar Gupha“ (oder auch als der gebogene Tunnel) bekannt ist. Dies ist
der vierte Bereich über der physischen Ebene; eine Region von spiritueller Substanz
mit nur geringen Beimengungen von Materie. Wenn die Seele weiter fortschreitet,
überquert sie einen hohen, leuchtenden Paß über einer heftigen Brandung aus
spiritueller Kraft, die als „Hansni Tunnel“ bekannt ist.

Dann gelangt sie durch den gewaltigen Eingang des prächtigen „Rukmini Tunnels“, wo sie
ein unglaublich schönes Gebilde wahrnimmt, dessen Strahlung auf die Schau der Seele
einwirkt und dadurch erreicht, daß der „Mirat“ (die Sehkraft) der Seele und ihr „Surat“
(die Kraft zu hören) zu ganzer Vollendung und wahrem Frieden gelangen.

Die Seele schreitet dann zu einer höheren Ebene dieses spirituellen Bereiches fort und
erblickt zu ihrer rechten Seite leuchtende kosmische Inseln von unermeßlicher
Schönheit und auf der linken Seite viele Kontinente mit glanzvollen Palästen, die aus
Perlen erbaut zu sein scheinen und deren obersten Stockwerke mit Rubinen,
Smaragden und Diamanten geschmückt sind. Die Schönheit all dieser kosmischen
Szenerie erfüllt die Seele mit einer wunderbaren Trunkenheit.

Bhanwar Gupha wird von einem großen spirituellen Herrscher regiert, dessen Namen
in der Terminologie der Adepten der Mystik des mittleren und fernen Ostens als „Das
bin ich !“ übersetzt wird. In der Tat kennen die Sufi-Meister die ganze Region als
„Anahu“, was wiederum  „Das bin ich !“  bedeutet.

In der Region von Bhanwar Gupha erkennt die Seele ihre Verwandtschaft mit dem
Schöpfer gänzlich und weiß bewußt, daß sie ein Tropfen des göttlichen Geistes im
Meer der Allbewußtheit ist.

Maulana Rumi hat von den klagenden Tönen einer Flöte geschrieben, die auf einem
Berggipfel gespielt wird, die von der Trennung der Seele von ihrer wahren Quelle
berichten. Die Musik, die diesen Bereich durchdringt, ist die einer himmlischen Flöte;
und es war diese Musik, die im Bewußtsein des großen Maulana Rumi erklang.

Nichtsdestoweniger gibt es auch hier wieder nichts auf der physischen Welt, was dem
Vergleich mit den wunderbaren Tönen der Melodie von Bhanwar Gupha standhalten
kann. Dieser bezaubernde Ton geht von dem strahlenden kosmischen Berg aus, der
sich majestätisch über diese Region erhebt und über dem die Seele eine gewaltige
Sonne erblickt, die in einem blendend weißen Licht scheint, das aber tausendmal heller
als die physische Sonne unseres Sonnensystems ist.
(Der Tonstrom der Flöte, den du hörst, ist sehr gut. Man sollte ihm mit gespannter Aufmerksamkeit lauschen. Er wird
stärker werden, näher kommen und ist zuletzt von oben zu vernehmen. Schließlich wird er dich mit einer solchen
Glückseligkeit erfüllen, daß dein Gemüt im Laufe der Zeit durch die Gnade des Meisters für immer bezwungen wird.
„Sp.Exr. S.102)


Diese Region hat Guru Nanak besungen:

                            Höher noch steht Karm Khand, der Bereich der Gnade.
                            Hier ist das Wort alles in allem und nichts anderes gilt.
                            Hier weilen die Tapfersten der Tapferen, die Besieger
                            des Gemütes, von göttlicher Liebe erfüllt. Hier weilen die
                            Ergebenen voller Hingabe, unvergleichlich wie die Sitas.
                            Erleuchtet von unaussprechlicher Schönheit, leben sie
                            jenseits des Todes und der Täuschung.

Jap Ji


Bhanwar Gupha ist wirklich ein Reich der Schönheit und des Lichts, und die Seelen, die
dort leben, nehmen das Elixier des Tonstroms auf, wie wir auf der physischen Ebene
täglich essen und trinken. Dennoch müssen Bhanwar Gupha und alle Regionen
darunter - die überkausale, kausale, astrale und physische - schließlich der Auflösung
unterliegen, wie es die Adepten der Mystik ausdrücken.

Auflösungen von verhältnismäßig kurzer Dauer erstrecken sich bis zum Gipfel der
Kausalregion, wogegen die unermeßlich lange währenden, großen Auflösungen sich
durch den überkausalen Bereich von Daswan Dwar bis hinein in das Reich von
Bhanwar Gupha erstrecken.

Und daher muß die sich sehnende Seele weiter emporsteigen, um die wirkliche
spirituelle Befreiung zu erlangen, denn nur Sach Khand, die fünfte innere Region über
der physischen Ebene, wird von keiner kosmischen Auflösung betroffen, sei sie groß
oder klein. Sach Khand ist die wahre Heimat der Seele !

Diese rein spirituelle Region wird im Hinduismus „Sat Lok“, in den Lehren der Sufi
Weisen des Islam „Muqam-i-Haq“ (Reich der Wahrheit) und im Sikhismus „Sach
Khand“ genannt (der Name, der von den indischen Adepten der Mystik oder den
Satgurus verwendet wird). Sach Khand ist jeder physischen, mentalen und vergeistigten
Materie bar. Mit den Worten der Adepten der Mystik ist sie unwandelbar und ewig, alle
Freude und Glückseligkeit, alle Weisheit und alle Liebe, die Wohnstatt Gottes. Hier
weilen in unaussprechlicher Herrlichkeit die vervollkommneten geistigen Wesenheiten
und die höchsten Heiligen aller Zeiten.

Guru Nanak hat gesagt:

Hier wohnen die Bhagats oder Weisen aus allen Regionen, die den wahren Einen
erfreuen und in immerwährender Wonne leben.

In Bhanwar Gupha, dem Bereich unterhalb Sach Khands, gibt es 88 000 Universen und
die Bewohner dieser Universen sind alle Anhänger spiritueller Adepten, die Einlaß in
diese Region gefunden haben. Jedoch in Sach Khand selbst, stehen viele Millionen
Sphären unter der gnädigen Herrschaft des wahren Herrn, und kosmische Inseln des
Gesegneten rotieren um diesen Bereich, so wie sich unsere winzige Erde um die
Sonne dreht. Diese Sphären sind die Wohnstätten der „Hansas“, der reinen Seelen, die
niemals in niedere Ebenen hinabgestiegen sind.

Mit den Worten von Guru Nanak:

                            Sach Khand oder der Bereich der Wahrheit
                            ist der Sitz des formlosen Einen.
                            Hier bewirkt Er alle Schöpfungen und
                            erfreut sich des Erschaffenen.
                            Hier gibt es viele Regionen, himmlische
Systeme und Universen, die zu zählen
ein Zählen von Unzählbarem wäre.
                            Aus dem Formlosen heraus nehmen hier die
                            himmlischen Ebenen und alles andere Gestalt an;
                            alles ist dazu bestimmt, sich nach seinem Willen
                            zu bewegen. Wer mit dieser Schau gesegnet ist,
                            erfreut sich ihrer Betrachtung.
                            Aber, o Nanak, der Versuch, diese Schönheit zu
                            beschreiben, hieße, ein Unmögliches zu versuchen.
                                                                                               
                                                                                                           Jap Ji

Der Herr von Sach Khand ist in der östlichen Terminologie als „Sat Purush“, das wahre
Wesen, bekannt. Die esoterischen Schriften erklären, daß dieser Herr der Liebe ein
Licht ausstrahlt, das dem Licht von Milliarden Sonnen gleichkommt, obwohl auch das
noch eine dürftige Beschreibung für Ihn ist, denn Er befindet sich weit über der
Ausdruckskraft der menschlichen Sprache oder des Verstandes,     als daß man Ihn
beschreiben könnte. Der Sat Purush (die höchste Offenbarung Gottes)  lenkt und
kontrolliert die Schöpfung und die Auflösung des gesamten kosmischen Systems der
Universen unter Ihm, aber sein eigenes Reich bleibt unberührt von jedem solchen
Wandel. Dieses wahre Wesen erhält letztlich seine Kraft vom höchsten Herrn allen
Seins, der den Adepten der Mystik als „Anami Purush“, der namenlose Eine, bekannt
ist.

Sach Khand kann in der Sprache dichterischer Vorstellungskraft und sinnbildlicher
Darstellung nur unzureichend beschrieben werden, denn die Adepten der Mystik
erklären, daß es selbst unmöglich ist, Vergleiche für die allerschönsten Dinge dieser
Welt zu geben. Sach Khand ist die Heimat des Vaters, der Vater wiederum ist der Sat
Purush, die höchste Offenbarung des Namenlosen, und die Seele ist ein Strahl des Sat
Purush, von dem sie vor Äonen ausgegangen ist.

Nach den Adepten der Mystik besitzt die Seele das Licht von sechzehn Sonnen und
Monden, wenn sie dieses Gebiet erreicht.

Guru Nanak hat von der Region des Sat Purush in seiner inspirierten Hymne gesungen:
        
                            Wie wunderbar ist Deine Pforte, wie wunderbar
                            Deine Wohnstatt,
                            von der Du aus über Deine große Schöpfung wachst.
                            Zahllos sind die Instrumente und Harmonien,
                            die darin erklingen;
                            zahllos die Takte und zahllos die Sänger,
                            die Deine Herrlichkeit preisen.

                                                                                          Jap Ji


Auch Soami Ji hat den Palast des Sat Purush gleich einer festen Burg von
unaussprechlicher Schönheit beschrieben. In Soami Ji’s Schilderung muß die Pilgerseele
den höchsten Herrn der Liebe auf seinem Thron finden, wenn sie diese Region
erreicht, und sie muß den Herrn der Liebe als den wahren Herrn des Universums aller
Universen erkennen. Soami Ji hat das wundervolle Gelände und die Parks des Vorhofs
des Palastes des Sat Purush beschrieben, aber wiederholt gesagt, daß dieser Anblick
keinesfalls mit irdischen Worten zu schildern ist.

Auf dieser Ebene befinden sich riesige Reservoire spirituellen Nektars, von denen
Flüsse des Lichts in Fülle ausgehen, um entfernte Regionen mit spiritueller Nahrung zu
versorgen.
Goldene Paläste scheinen über kosmischen Gärten aus silbrigem Licht zu schweben;
und die Schönheit der Hansas, der reinen Seelen, die dort leben, ist unbegreiflich.

Die Pilgerseele gelangt weiter bis in die Vorhalle des Palastes des Herrn der Liebe, des
Sat Purush, und ein Hansa, der Wacht hält, erkundigt sich bei dem Neuankömmling, wie
es ihm gelang, diese erhabene Region zu erreichen. Die Seele antwortet, daß sie zu den
Füßen eines Adepten der Mystik oder eines Satgurus kam, während sie auf Erden weilte
und der Adept der Mystik ihr das innere Wissen dieses hohen Reiches vermittelte.
Daraufhin wird die Seele in den Palast geleitet, wo sie einem leuchten

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