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Wandel vom Wandel?

myrrhe schrieb am 27. Januar 2005 um 21:00 Uhr (504x gelesen):

Liebe Albine,

sicher hast du viel von deinen Vorfahren - Muster, die weitergegeben werden, natürlich aus die stärkere Ausprägung von Talenten, die atmosphärisch "in der Luft liegen".
Aber dennoch: die Gaben selbst - die kommen nicht von ihnen.
Beobachte mal ganz genau Familien. Sehr gut sieht man es dort, wo mehrere Kinder sind: meist stellt sich bei näherem Hinschauen heraus, daß sie durchaus recht unterschiedlich sind, auch in ihren Begabungen. Oft werden sie dann von der Familie in eine Richtung "gezwungen" - das Beispiel "du sollst mein Geschäft übernehmen" ist da schon ein krasses, es ist oft viel subtiler -, und sie entwickeln ihre eigenen Talente dann gar nicht oder nur ein wenig nebenher ("bißchen basteln").
Dann ist es auch so, daß wir alle viel mehr Begabungen hätten, aber nur einen kleinen Teil davon wirklich nutzen. Wir könnten also gar nicht sagen, das käme alles von unserer Familie. Das siehst du sehr schön an Menschen, die nach der Pensionierung oder auch nach dem Tod ihres Partners anfangen, sich selbst zu entwickeln und ganz neue Dinge tun. Da werden oft große Begabungen künstlerischer Art sichtbar.

Bedenke auch: Der Mensch wird geboren, und er stirbt - und beides liegt außerhalb seines irdischen Eingreifens: Werden und Vergehen seines Körpers kann er zwar willentlich steuern, aber nicht aufheben. Er ist (üblicherweise) nicht Beherrscher der Materie.

Aber eigentlich ist der Mensch eine Seele, gegangen von der Einheit in die Dualität, um dynamisches Bewußtsein zu erleben, geboren in die Unvollkommenheit, um hier zu lernen. Sie birgt alles bereits in sich. Daß sie sich aber überhaupt im Leben Ausdruck verleihen kann: das ist die Kraft Gottes.

Lieben Gruß,
myrrhe

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