Was möchte ans Tageslicht?
myrrhe schrieb am 9. Dezember 2004 um 17:26 Uhr (600x gelesen):
Hallo Curava-firun,
für mich deuten deine Gefühlsschwankungen darauf hin, daß sich ein Schattenanteil von dir "Bahn bricht", daß er ins Körperliche geht. Irgendetwas Verdrängtes will hinaus, und es muß schon ziemlich an der Oberfläche sein - aber eben noch immer unbewußt. Daher auch die zwischenzeitliche Leere.
Es könnte sich z. B. um ein Ereignis handeln, das du verdrängt hast. Oft geschieht es, daß man in früher Kindheit Ereignisse verdrängt, die einem wehtun. Die Gefühle dazu verdrängt man natürlich auch und ersetzt sie durch eine Entscheidung wie "nie wieder will ich so verletzt werden, daher ..." oder "wenn ich nicht liebe, kann ich nicht verletzt werden" (usw.)
Wird man dann später durch andere Ereignisse auf die damals verdrängten Gefühle gestoßen, so kommt alles wieder an die Oberfläche, ist aber noch immer verdrängt, nicht bewußt.
Meine Empfehlung wäre:
Versuche einmal in einer ruhigen Stunde, dein Leben der letzten Zeit ablaufen zu lassen. Grase es ab auf Ereignisse, die in dir Aggression, Zorn, Ängste, das Gefühl, weglaufen zu wollen, ausgelöst haben. Achte überhaupt auf Ereignisse oder auf besondere Gefühle, auch gegenüber Personen in deinem Umfeld (auch Eltern!). Versuche, dich an Gespräche mit ihnen zu erinnern, die in dir nicht ganz konfliktfrei gelaufen sind.
Dort könnten Spuren sein zum Verdrängten.
Versuche dann, dir diese Dinge ganz herbeizuholen. Werde dir der Gefühle ganz bewußt, lebe dich hinein in die Situationen, er-lebe deine Gefühle noch einmal, so intensiv du kannst. Erinnert dich ein Gefühl an etwas, das du früher schon erlebt hattest? Versuche, weiter zurückzugehen .... Laß dir Zeit damit. Wenn du etwas "greifen" kannst, so notiere es, und geh das nächste Mal wieder dorthin, wenn es dir zu viel wird. Mit Gewalt und Zwang ist nicht gut arbeiten.
Durchlebe die Gefühle so lange, bis du selbst glaubst, das bewältigt zu haben.
Geh dann zu dem Ereignis, und lasse es los - es ist Vergangenheit, und du bist weitergegangen.
Oder geh zu den Personen und verzeihe ihnen, vielleicht reichst du ihnen die Hände oder übergbst ihnen den Kelch der Versöhnung (oder du hast ein anderes Verzeihungsritual).
Dann ist das Ereignis erlöst.
Du übergibst es der Weite der Natur oder der Geistigen Welt zur Transformation.
Diese Transformationsarbeit ist wunderschön. Wichtig aber dabei ist, daß man zuerst darauf kommt, was einen quält, und daß man die Gefühle durchlebt, ausagiert und dann in Frieden entläßt.
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig - aber natürlich ist es nur meine persönliche Ansicht zu dem Thema ...
liebe Grüße,
myrrhe

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Diskussionsverlauf:
- Energie ~ Curava-Firun - 09.12.2004 15:34 (8)