Re: Evolution...
woelfi schrieb am 22. Januar 2005 um 18:45 Uhr (522x gelesen):
Mh, wer lesen kann ist klar im Vorteil. 10%, nicht 100%! *Brille zurückgeb damit nichtmehr vorkommt*
Und das mit den Giraffen ist doch gar nicht soo schwer: Nimm Dir: Ein Gebiet mit wenig Futter am Boden, dafür einige Bäume deren Blätter niemand mampft und wo es also droben immer genug zu futtern gibt.
Dazu einen Verwandten der Antilopen oder so, Grasfresser mit Geweih. Da das Futter am Boden nicht besonders reichlich ist, knabbern sie auch gerne die Blätter von niedrigen Bäumchen ab. Wer einen längeren Hals hat, kriegt dabei natürlich mehr zu futtern, da er auch an höhere Äste kommt. Wenn in Dürreperioden das Gras besonders spärlich wurde, sind natürlich die kleinsten Tiere mit dem kürzesten Hals am miesesten dran gewesen (Menschen haben auch nicht alle nen gleichlangen Hals oder sind gleich groß), und durchschnittlich eher verhungert als die mit nem langen Hals. Womit wir also einen Evolutionsmachanismus haben, der große Individuen mit langen Hälsen begünstigt. Gleichzeitig sind vermutlich unter dem Fressdruck die Bäume immer höher geworden, so dass auch die Giraffen immer höher hinaus mussten. Außerdem verändert sich bei sowas auch oft das Schönheitsideal unter den Tieren, so dass die Evolution dadurch beschleunigt wird, dass die Weibchen nur noch die größten Hengste mit dem längsten Hals haben zum Zuge kommen lassen... da dies die besten Nachkommen verspricht.
Dazu haben sich die mit dem größten Geweih im Geäst verheddert und sind nur an die äußersten Äste herangekommen, weswegen jetzt nur noch kleine Knubbel übrig sind vom Geweih.
Also im Falle der Giraffen würde die Schrittchen-für-Schrittchen-Theorie wunderbar passen. Bei Spinnen sehe ich da ein viel größeres Problem. Ich kann mir keine sinnvolle und die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhende Vorstufe von Spinndrüsen und Spinnverhalten vorstellen.
Das kommt mir so vor als ob man mir erzählen wollte, dass sich die Lautsprecher aus Schränken entwickelt hätten. Also entweder da kommt ein Ton raus, oder es ist ein kaputter Schrank mit Loch ohne Tür, sowas braucht doch keiner. Ich denke Du verstehst was ich meine... Es gibt einfach keine sinnvolle Zwischenform zwischen dem woraus die Spinnen entstanden sein sollen und dem was sie heute sind. Flusskrebse haben ja auch keine Spinndrüsen...
In Amerika findet übrigens eine interessante Auslese gerade unter Menschen statt: Fast jeder mit einem genetisch bedingt langsamen Stoffwechsel wird dort so fett, dass er in der Fortpflanzung behindert ist, daher werden sich in gar nicht allzuferner Zukunft Amerikaner dahingehend vom Rest der Menschheit unterscheiden, dass sie einen durchschnittlich viel schnelleren Stoffwechsel haben. Eine neue Art wird das zwar nicht gleich, aber es ist ein Schritt in die Richtung.
Außerdem macht die Natur ja nicht aus Fröschen Vögel. Meist spalten sich von einer wenig spezialisierten Art in einer bestimmten Umgebung Populationen ab und spezialisieren sich.
Achja, noch ein kleiner Irrtum in Deinem Text: Der Mensch und der Schimpanse haben gemeinsame Vorfahren, stammen aber nicht voneinander ab.
Obwohl ein Herr Bush von beiden Arten abzustammen scheint *hüstel*. Naja, ich wollte keinesfalls jemanden beleidigen, das haben die Schimpansen nicht verdient *schäm*.

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