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re: Point of no return
Füchsin * schrieb am 25. November 2005 um 15:56 Uhr (598x gelesen):

Hello, my dear Asherah!

Der Gründer des Buddhismus ging davon aus, dass alles Leben Leid sei, und eventuelle Freuden nur ein Intermezzo im Leid sei, welches dann weitergeht. Ein tibetisch-buddhistischer Lama wird folglich derselben Meinung sein. Dabei kann ich dem nicht mal wiedersprechen, den die Freuden sind kurz, aber wenn man nicht nur das eigene Leid fühlt, sondern auch noch mit anderen mitleidet (weil sensibel und empathisch geworden), dann ist das Leben ein Jammertal, und mir scheint, nur Leute mit echter dicker Elefantenhaut, die nichts wahrnehmen, können hier besonders glücklich sein; Leute, die den Kopf in den Sand stecken und den das Leid der anderen nicht die Bohne kümmert. (Selbst wenn sie das selbst verdient haben.)

Allerdings ist das Leben nicht an sich ein Jammertal, sondern die Umstände, und die könnten von Menschen wirklich besser geregelt werden. Dann müsste soviel Leid nicht sein. Also müssten wir die Ärmel aufkrempeln und anpacken, statt sich in ein Kloster flüchten. Denn dort wird wohl kaum etwas geändert werden.

Wir haben also zwei Möglichkeiten: aktiv zu arbeiten, damit eine bessere Welt entsteht, oder aber, wie es Buddha vorgeschlagen hat, die Augen vor der Welt zu schließen, sie als Illusion zu erkennen und sich mit dem großen Einen jenseits aller Schöpfung zu vereinen (ins Nirwana zu gehen). Man kann aber als Arbeiter auch sagen - okay, eine Illusion, aber dann sorgen wir dafür, dass es eine schöne Illusion, ein schöner Weltentraum wird, oder? Boddhisattwas (deine Erleuchteten, die kosmischen Meister) verzichten (vorerst) darauf, alles komplett aufzugeben, und möchten stattdessen der Welt und den Geschöpfen helfen, sich so weiterzuentwickeln, dass sie immer weniger leiden (ihre Mithilfe und Einsicht vorausgesetzt).

In einem buddhistischen Kloster lernt man, alle Gefühle abzutöten, und alles aufzugeben, was einem wichtig ist. Indem man alle Bindungen zur Welt aufgibt, und sie einem total gleichgültig wird, leidet man natürlich weniger, denn ein gefühlloser Stein kann ja kaum leiden, oder? Aber war das Zweck der Evolution, sich geistig zurückzuentwickeln auf die Stufe eines Seeigels (keine Wahrnehmung) und eines Steins? Dann kann man doch gleich sterben.Wenn der Körper stirbt, ist der Geist frei. Für mich erscheint dieser Weg eher wie ein langsames Sterben. Nein, man soll die Welt nicht so wichtig nehmen, aber für mich ist die "geistvolle Liebe" für alles, was ist, wichtiger als der "gefühllose Geist". Nicht rückwärts gewandt sterben, sondern vorwärts gewandt wachsen. Um zur Quelle aller Dinge zu gehen, kannst du aber beide Wege gehen, rückwärts oder vorwärts.

"Dinge weniger wichtig nehmen", damit meine ich, dass es eine Hierarchie der Wertigkeit gibt, wenn du mit materiellen Dingen umgehst. Reines Wasser, saubere Luft, ein glückliches Kind kann so wichtiger/wertvoller werden als ein Sack voll Geld, eine Party oder der Managerposten in einer Chemiefabrik. Ein Laib Brot kann mitunter wichtiger sein als ein toller Ring am Finger, kommt ganz auf die Situation an. Jesus sagte lt. Bibel: dem Esel aus der Grube zu helfen ist weit wichtiger, als den Sabbat penibel einzuhalten (=Blasphemie in den Augen seiner jüdischen Zeitgenossen!). Nicht alles, was unsere Gesellschaft schätzt, ist viel wert, und anderes, was ihr sie offenbar egal ist (z.B. Tierschutz), ist für einen, der den Weg der Liebe versucht zu gehen, sehr viel wert. (Für den Lama wäre alles Illusion und nicht beachtenswert.)

Der Weg der Liebe setzt voraus, dass du deine Fähigkeiten einsetzt, zu deinem eigenen Wohl natürlich, aber nicht nur, sondern auch für alle anderen. Du bleibst in deiner Welt, ohne aufzufallen, aber du lernst. Umso mehr du vermagst, umso wirksamer kannst du helfen, und diese Welt in deinem Geiste umgestalten, damit sie besser wird. Es bedeutet nicht, dass du Dinge, die du liebst, aufgeben musst, sondern es ist so, dass du alles zu lieben beginnst, selbst die Farben im Park am Abend in November, wenn alles grau, feucht und nass erscheint. Und die Spinne, die in der Ecke sitzt. Das bedeutet, zu versuchen, wohlwollend zu sein, ohne allerdings das Gefühl zu erzwingen - das funktioniert nicht. Wohlwollend ist nur, wer das Geschöpf bzw. die Sache gut kennt, auch im eigenen Herzen, dort wo das Band der Liebe alle Dinge vereint. Du gibtst die Welt nicht auf, sondern du nimmst die Welt in dein Herz auf. Was man im eigenen Herzen hat, das kann man lenken. Wer den Kosmos im Herzen hat, kann die Welt in seinem Sinne lenken.

Natürlich, der Lama, der die Welt in seiner Zelle ausgeschlossen hat, tut sich leicht, in Harmonie zu sein, denn er fühlt ja nichts. Aber wenn du die Welt im Herzen hast, fühltst du alles Glück - und alles Leid - mit. Beispiel: Wenn du dein Kind verstehst und liebst, dann ist es in deinem Herzen. Aber wenn das Kind sich verletzt, leidet, hungrig ist, so wirst du das mitfühlen. Das ist der Preis. Alles ist dual, alles hat seine Vor- und Nachteile. Andererseits, als Belohnung, wenn du fühlst, dass dein Kind in Not ist, wirst du imstande sein, ihm geistig zu helfen und die Welt so umzugestalten, dass das Kind gerettet wird.

Es gibt keinen irdischen Ort und keinen irdischen Zustand hier, der nicht beides wäre - Glück und Leid. (Auf die Dosis kommt es an.) Also mir ist kein "Erleuchteter" begegnet, der nicht auch mal traurig sein konnte. (Ja, es gibt solche, aber sie fallen fast nie auf. Du wirst es nicht glauben, aber auch Adepten müssen einkaufen. ) Ich sagte ja - hast du eine Hürde genommen, wartet noch der Rest des Evolutions-Parcours.

Ob rückwärts, ob vorwärts, leider musst du dich bewegen, Stillstand gibt es nirgendwo, im gesamten Universum nicht. Du kannst deine Richtung in etwa wählen, du kannst Dinge verzögern (oder beschleunigen), aber auf Dauer kannst du nicht stehen bleiben. Du wirst es verstehen, solltest du das versuchen. Aber, du hast ja SEHR VIEL ZEIT. Nicht alle sind ans Land gekrochen, nicht alle können fliegen... leider: die, die heute beides können, ernähren sich von denen, die zurückgeblieben sind.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, bis zum nächsten Plausch!
Füchsin



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