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OBE:
Astralebenen (*)
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Astrale Welten Lebenslust (hp)
Astralwandern:
Seltsame Erlebnisse (hp)
Astralebene:
Astralvampir (wiki)
Astralebene:
Budaliget (wiki)
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Geheimnis des Bewußtseins
Bewusstsein:
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Handlesen:
Die Kunst des Handlesens (*)
Test:
Regeln für Experimente (wiki)
re: Endlich bewiesen! OBE ist selbstbetrug.
Dieter * schrieb am
24. August 2007 um 11:02 Uhr (817x gelesen):
Hallo Maria!
Das ist zwar hoch interessant, die Schlussfolgerung, dass es daher keine außerkörperlichen Erfahrungen geben kann ist vereinfacht gesagt analog zu:
Wenn es regnet, ist die Straße nass.
Forscher haben heraus gefunden, dass wenn ich einen Kübel Wasser auf die Straße leere, dass die Straße nass wird.
Der Schluss: Es gibt keinen Regen!
Ich hoffe, Ihr erkennt die Analogie!
LG
Dieter
> Menschen mit todesnahen Erfahrungen und intensiven Träumen berichten von dem Gefühl, sich selbst von außen zu sehen. Jetzt kann das jeder erleben: Forscher haben die Illusion mit verblüffend einfachen Mitteln künstlich erzeugt - und stellen die gesamte Vorstellung vom Ich in Frage.
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> Wenn die Augen den Körper verlassen, wandert das Selbst dann mit ihnen? Diese auf den ersten Blick eigentümliche Frage beschäftigt den schwedischen Psychologen Henrik Ehrsson schon seit seinem Studium. Natürlich ist das Gedankenspiel als solches unrealistisch. Allerdings berichten Menschen immer wieder von dem Gefühl, außerhalb des eigenen Körpers zu stehen: Patienten mit neurologischen Erkrankungen etwa oder Schlaganfall-Opfer. Auch Menschen, die für kurze Zeit klinisch tot waren, erzählen zuweilen von so genannten Nahtod-Erlebnissen und damit verbundenen außerkörperlichen Erfahrungen. Bis zu zehn Prozent der Bevölkerung erfahren irgendwann im Leben wenigstens einmal eine "out-of-body experience" (OBE), wie Fachleute die Sinnestäuschung nennen.
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> Foto: SPIEGEL ONLINE
> Video: jkr
> Jetzt berichten Forscher in gleich zwei Beiträgen für das Wissenschaftsmagazin "Science" (Bd. 317), wie sie bei kerngesunden Versuchspersonen ähnliche Illusionen hervorgerufen haben - ganz ohne mystisches Tamtam. Videokameras und eine 3D-Brille genügten.
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> Ehrsson, der am University College in London und dem renommierten Stockholmer Karolinska-Institut forscht, filmte seine Versuchspersonen von einem Punkt etwa zwei Meter hinter ihrem Rücken aus. Er übertrug die Bilder in Echtzeit auf die Videobrillen vor den Augen der Probanden. Das rechte und das linke Auge erhielten dabei leicht versetzte Ansichten, so dass der räumliche Eindruck entstand, die Person betrachte den eigenen Körper von hinten.
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> Dann berührte der Wissenschaftler mit zwei Plastikstiften die Brust des Test-Teilnehmers - außerhalb des Blickwinkels der Kamera - und zugleich jene Stelle im Raum, an der sich die Brust des virtuellen Körpers befand. Das reichte aus: Die Versuchspersonen glaubten, sie hätten tatsächlich hinter ihrem eigenen Körper gesessen und ihn von dort aus beobachtet. "Viele von ihnen haben gekichert und sagten, 'Wow, so was Verrücktes!'", berichtet Ehrsson.
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> Hammerschlag auf virtuellen Körper - echter Stress
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> In einem zweiten Experiment griff Ehrsson zu rustikaleren Methoden. Mit einem Hammer schlug er auf die virtuellen Körper der Probanden ein - und prompt registrierten die Elektroden an deren realer Haut Stress. "Wir fühlen, dass unser Ich dort lokalisiert ist, wo unsere Augen sind", meint Ehrsson. Prinzipiell sei die Illusion auch nicht auf Sitzen oder Stehen beschränkt, erklärte Ehrsson gegenüber SPIEGEL ONLINE.
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> Das Londoner Experiment, ein Lehrstück perfekter Illusion?
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> "Zu einer klassischen OBE gehört sicher, dass alle Sinnesmodalitäten in den zweiten Körper hinein verlagert werden", sagt Philosoph Metzinger. Deshalb will er bei den beiden Experimenten höchstens von "Teleportations-OBEs" sprechen - und hält Ehrssons Aussage für "ein bisschen dick aufgetragen". Immerhin, das Ich-Gefühl lässt sich gezielt manipulieren - so viel steht fest.
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> "Videospiele könnten so ein ganz neues Niveau erreichen", spekuliert Ehrsson derweil. Auch Tele-Operationen könnten davon profitieren, wenn Chirurgen die Illusion vermittelt werde, sie befänden sich direkt am Operationstisch.
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> Die Gummihand, das Ich und Descartes
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> Eine faszinierende Vision. Doch Psychologen, Hirnforscher und Philosophen interessieren sich aus einem ganz anderen Grund für die außerkörperlichen Erfahrungen - und dafür scheinen ausgerechnet die primitivsten Experimente am besten geeignet zu sein. "Wir haben hier die einfachste Form von Ich-Gefühl gezeigt", sagt Metzinger. Schon vor drei Jahren hatte Ehrsson vorgeführt: Im prämotorischen Cortex setzt das Gehirn Informationen zusammen, um zu entscheiden, ob ein Gliedmaß zum eigenen Körper gehört oder nicht. Schon mit der Gummiattrappe einer rechten Hand ließen sich seine Probanden damals reinlegen (mehr...).
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> Dass in den beiden neuen Experimenten allein visuelle Reize ausreichten, um die gesamte Körperwahrnehmung zu verwirren, deutet Metzinger so: Hier habe man "die einfachste Form von Ich-Gefühl" manipuliert. Und das habe weitreichende Konsequenzen für das Bild vom Menschen. Angefangen bei Descartes seien Philosophen vom rationalen Ego ausgegangen, hätten das Ich geradezu metaphysisch erhöht. Bis heute hält sich diese Vorstellung: Man könne zwar nicht erklären, was das Selbst ausmacht - aber es müsse mit Reflexion und Selbsterkenntnis zu tun haben, und einzigartig mache es den Menschen auch.
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> Ist das alles nur ein angenehmer Trugschluss? "Dieses Experiment könnte man genauso mit Affen machen", sagt Metzinger. "Die könnten vielleicht nicht so gut den Fragebogen ausfüllen, aber alles andere würde genauso funktionieren." Die Einheit von Körper und Ich-Empfinden gehört zur Grundlage des Selbstbewusstseins - und offenbar ist das Gehirn ständig damit beschäftigt, unterschiedliche Sinnenseindrücke zu einem stimmigen Körperempfinden zu verbinden. Da lässt sich im Experiment zwar hereinpfuschen - bewusst steuern kann der Mensch selbst es aber nicht.
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> "Das sitzt viel tiefer", sagt Metzinger. Er sieht die Chance, dass Psychologen und Hirnforscher das Ich-Bewusstsein nun stückchenweise auseinandernehmen und auf seine körperlichen Grundlagen reduzieren können. Sollten sie damit erfolgreich sein, so werden sie wohl auch feststellen, dass es ein Ich, das allem übergeordnet ist, gar nicht gibt. Schon der Titel ihrer Forschungsarbeit klingt wie ein Kampfansage an Ego-Philosophen René Descartes: "Video Ergo Sum" - ich sehe, also bin ich.
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