Re: Ich kann es lenken........wer noch......? - Für Andreas
Silvia schrieb am 14. Dezember 2000 um 8:47 Uhr (510x gelesen):
Grüß Dich, Andreas!
Ich wollte Dir gestern schon antworten, aber mein Computer wollte wohl mal wieder nicht so wie ich. Also versuche ich's jetzt nochmal.
> Die Gefahr besteht natürlich. GEFAHR - das Wort ist absolut unpassend. Unser aller Handeln wird duch unser Wissen in Kombination mit unseren Gefühlen gesteuert. Das wiederrum heißt: jeder Mensch soll SEINEM Weg folgen dürfen, auch wenn dieser Weg für andere Menschen nicht nachzuvollziehen ist.
Nun, schon richtig; Gefahr ist in dieser Beziehung immer das, was man daraus macht. Dann bezeichne ich es mal als "erhöhte Wahrscheinlichkeit". Ohne Frage wirst Du Deinem Weg folgen, und das ist auch ganz ok. Aber vielleicht sollte man dem einen oder anderen wenigstens EINE Gelegenheit geben, diesen Deinen Weg ein Stück mitzugehen...?
> Eine Belastung ist auch nicht gegeben.
Hast Du Dir schonmal überlegt, ob bei Dir da nicht so eine Art Verdrängungsmechanismus arbeitet?
> Ferner muß ich leider zugeben, daß ich mich unter Menschen nicht besonders wohlfühle. Gründe dafür gibt es viele. Damit ist auch erklärbar, daß ich keine Freunde habe, und wenn ich Dir sage, wie alt ich schon bin, dann ist das um so bedenklicher.
Das wiederum ist unter den gegebenen Umständen verständlich. Es ist nun mal leider so, daß die meisten Menschen dem, was sie nicht verstehen, mit Ablehnung und Distanz begegnen. Gerade Menschen mit besonderen Fähigkeiten oder sonstigen (laß es ich mal ganz platt "Auffälligkeiten" nennen) sind den "Normalen" oft unheimlich oder zumindest nicht angenehm. Aber dennoch kann sich immer mal einer unter 1000 finden, der ganz anders reagiert, als man es von den übrigen 999 gewöhnt ist.
>Doch nicht für mich, ich habe damit kein Problem. HATTE, um genau zu sein, siehe das einschneidende Erlebnis, welches mir auch andere Scichten der Dinge vermittelte.
Hast Du Dich danach vielleicht hinter einer Mauer verschanzt, wo nur ein Steinchen fehlt, so daß Du zwar hin und wieder hinausgucken, aber keiner zu Dir hereinschauen kann?
> Ich habe berechtigten Grund zu der Annahme, daß ich meinen "Schutzengel" gefunden hatte (siehe auch Beiträge weiter oben), und natürlich will ich ihn nicht verlieren, obwohl mir versucht wird das Gefühl zu vermitteln, och hätte ihn nie gehabt. Es ist mir noch nicht möglich, alles vollständig zu begreifen, die Kerninformationen fehlen einfach, und die einzig mögliche Quelle verschließt sich vor mir, und ich weiß nicht WARUM. *DAS* ist das schlimmste. Unter diesen Umständen akzeptiere ich meinen Tod gern. Und davon mal abgesehen, ist der Tod die einzige Erfahrung, die ich auf dieser Welt (bzw. am Ende dieser) noch machen möchte, andere Dinge spielen für mich keine Rolle mehr, es ist einfach keine Bedeutung mehr enthalten, aus meiner Sicht. Was auch immer nach dem Tod geschieht - es ist auf jeden Fall besser als die Existenz, die ich jetzt führe, als "Leben" wage ich es längst nicht mehr zu bezeichnen.
> Die "Fährte", der ich folge, ist das einzige, was mich momentan noch am Leben (am Sein) hält, andere Dinge gibt es nicht mehr. Wenn ich die Hoffnung verliere, dann verliere ich auch mein Leben. Zeitdistanz: maximal 3 Jahre. Diese Angabe ist verläßlich.
Ich mutmaße jetzt mal, daß Du Dich irgendwo am Anfang der 20er befindest. Ich bin mir nicht sicher, ob man einen "Schutzengel" (im wörtlichen Sinne) tatsächlich verlieren kann - es sei denn, man projiziert dieses "Bild" auf einen Menschen, dann ist der Verlust aber früher oder später leider unvermeidlich. Aber Hoffnung aufgeben ist, glaube ich, keine gute Lösung.
> Es ist nicht notwendig, mir zu glauben. Es ist auch nicht notwendig, meine Ansichten mit "richtig" oder "falsch" zu berwerten. Es ist allein wichtig zu akzeptieren, daß ich diese Ansichten habe. (Ein Problem, welches z.B. meine Eltern NIE begreifen werden mit ihrem schablonisierten Denken.)
Ganz gewiß maße ich es mir nicht an, Deine Ansichten und Deine Einstellungen irgendeiner Bewertung zu unterziehen. Wie könnte ich das, wo ich Dich und Dein Umfeld (Dein ganzes bisheriges Leben) überhaupt nicht kenne!
Wenn so eine große Distanz zu Deinen Eltern besteht, ist das natürlich sehr bedauerlich, aber vielleicht blocken sie auch ab, weil sie sich von den Dingen überfordert fühlen. Das Problem kannst - wenn überhaupt - nur Du selbst lösen. Und Freunde - naja, die fallen zwar auch nicht vom Himmel, aber es sollen schon Stecknadeln im Heuhaufen gefunden worden sein...Akzeptieren kann ich Deine Ansichten, sonst würde ich gar nicht versuchen, sie in irgendeiner Weise zu verstehen.
> Wenn Du willyt, so "kommuniziere" mit mir. Ich freue mich (hm...) darüber, daß es noch Menschen gibt, die außerhalb der Schablonen denken. Ich nahm an, diese Menschen seien nicht mehr existent. Bin angenehm überrascht. :)
Du bist wohl doch nicht nur von "Ignoranten" umgeben...
Einen lieben Gruß
Silvia

Beitrag ist archiviert
Diskussionsverlauf: