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Gläubig oder Atheist = Messlatte des Intellekts ?
Nobby * schrieb am 12. Juni 2007 um 23:17 Uhr (557x gelesen):

Nach einer Schätzung basierend auf einer britischen Studie gibt es zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Atheisten auf der Welt.
Diese Zahl ist deshalb so ungenau, da sich viele Atheisten in einem “gläubigen“ Umfeld befinden und sich deshalb aus sozialen Zwängen heraus, oft nicht offen zum Atheismus bekennen.
Erkennbar ist das alleine schon in der Tatsache, dass es z.B. heut zu Tage einem Politiker weitaus einfacher fällt sich als homosexuell zu outen, als sich als “nicht an Gott glaubend“ zu erkennen zu geben.
Der Bildungsstand der “Ungläubigen“ liegt im Schnitt weitaus höher als der von “Gläubigen“ jeglicher Religion.
Der Grund dafür scheint der Umstand zu sein, dass die Masse der Atheisten sich auf die Industrieländer konzentriert, deren Bildungsstandard zwangsläufig höher ist, als der “ärmerer Länder“, was aber wiederum zwangsläufig die Frage aufwirft :

Macht Bildung “gottlos“ ?

Diese Frage kann man nicht generell mit Ja oder Nein beantworten.

Millionen von Kindern ( nehmen wir nur mal aus der näheren Umgebung Bayern oder Teile Österreichs ) wachsen in einer Welt auf, die von Engeln, der heiligen Kommunion, Gott-dem-Vater-dem-Sohn-und-dem-Heiligen Geist, Jesus, dem Heiland und Erlöser, erfüllt ist. Dass es all diesen Dingen an Logik und Vernunft fehlt, wird von ihnen nicht wahrgenommen. Für diese Kinder ist es ebenso selbstverständlich, an die "Wandlung Christi" (in Brot und Wein) zu glauben, wie daran dass das Licht angeht, wenn sie den Lichtschalter betätigen. Mathematik lernen sie genauso, wie den Katechismus. Die Absurdität dieses Nebeneinanders wird nicht bemerkt. Für viele Leute ist es ebenso natürlich, an Feen, an Hexen und an den Bösen Blick zu glauben, wie daran, dass Feuer heiß ist. Dass sie davon überzeugt sind, ist jedoch völlig irrelevant für die Frage, ob es tatsächlich Feen, Hexen oder Gott gibt.

Wer mit Feen aufwächst, wird später vermutlich auch an Feen glauben. Wer mit Gott aufwächst, wen alle wichtigen Personen seines Lebens im Gottesglauben bestärken, der wird schließlich überall Beweise erblicken für das, was in seinem Herzen bereits als Wahrheit fest verankert ist. Die ständige Bekräftigung des Gottesglaubens innerhalb des Lebens-Umfeldes ist möglicherweise der Hauptgrund dafür, dass für ihn der Glaube so vernünftig erscheint. Ununterbrochen bestärkt wird nämlich nicht nur der Glaube selbst, bestärkt werden auch die Argumente zugunsten des Glaubens.

Mehr Bildung verstärkt wahrscheinlich lediglich das Bestreben die Sinnhaftigkeit oder die Logik des Ganzen zu hinterfragen, was meist im Hinblick auf eben diese Logik sehr oft zwangsläufig zu unbefriedigenden Antworten führen wird.
Das Glaube nichts mit Logik zu tun hat, ist vielen klar, wird aber dennoch weggeschoben.

Der Gläubige meint, dass das Leben nur einen Sinn hat, wenn es einen Gott gibt, wohin gegen es für einen Atheisten alles viel mehr Sinn ergibt, wenn es keinen Gott gibt.

Ein Beispiel: Das menschliche Auge, das Gehirn, und das Netz aus Nerven, Gewebe und Neuronen - all diese Dinge, die unser Sehvermögen ausmachen, sind zweifellos Wunder. Ein Mensch jedoch, der etwa ein elektronisches "Auge" für einen Roboter entwerfen wollte und sich dabei an die Gestaltung des menschlichen Auges hielte, würde aber dennoch effektiver vorgehen. Niemand würde ein automatisches Auge haben wollen, das kurzsichtig werden kann und vielleicht Korrekturlinsen, Operationen oder ähnliches benötigt, oder gar irreparabel geschädigt wird ( blind ) . Von einem allwissenden, allmächtigen Wesen wäre doch zu erwarten, dass es sowohl für die Konstruktion des Auges, als auch für den Bau des Universums einen einfacheren und effektiveren Weg wählte. Clarence Darrow meint, dass es genau diese Komplexität mit ihren inhärenten Strukturfehlern sei, die das Nichtvorhandensein einer gezielten Schöpfung erkennen lasse und außerdem zeige, dass diese Schöpfung das Ergebnis von Naturgewalten sei, die ohne besondere Zielgerichtetheit arbeiteten.
Eine typische Antwort von streng Gläubigen auf diese Art der Beweisführung besteht darin, diese schlicht als völlig irrelevant abzutun. Gott, so das Argument, sei nicht an menschliche Begriffe der Vollkommenheit gebunden. Was uns plump erscheint, mag Gott als elegant erscheinen. In seiner Unvollkommenheit würde der Mensch die Vollkommenheit Gottes niemals auch nur erahnen können ....
Doch wenn man diese Argumente bis zu ihrem logischen Ende weiterdenkt, bedeutet das doch, dass der Mensch absolut gar nichts mehr über Gott aussagen kann.
Argumente der Atheisten darauf :
Wenn man Gott nicht mindestens an dem Standard messen lassen kann, den eine leidlich kompetente Gruppe intelligenter Menschen hervorbringen würde, wenn Gott es nicht besser kann, dann ist die Anwendung des Begriffs "Vollkommenheit" bedeutungslos in Bezug auf dieses Wesen.
Doch wer weiß, ob Vollkommenheit in den Augen eines höheren Wesens überhaupt erstrebenswert ist ?
Jedoch als richtig beweisen, kann man natürlich keine der beiden Sichtweisen.

Weiteren Auswertungen zu Folge sind Atheisten Vorurteilsloser als Gläubige, was uns wiederum das obige, erste Beispiel zeigt. Wenn sich jemand, in unserer vom Glauben dominierten Gesellschaft, als “Anders“ outet so ist das zwar einigen auch ein Dorn im Auge, da außerhalb der “Norm“, wird aber hingenommen. Wenn sich aber jemand als Atheist outet ( besonders in öffentlichen Ämtern in 99% aller Länder ), dann bedeutet das für viele “gottlos“. Gläubig wird nur all zu oft mit dem Stempel: Gut / Moralische Werte vorhanden gleichgesetzt und Atheismus mit gottlos, also mit dem Gegenteil, nicht selten auch mit böse.
Nach dem Motto: dem ist ja nichts heilig ( fehlende Moralvorstellungen ) ...
Dem kann man ja nicht trauen.
Das entspricht in etwa dem, dass man Eltern, die ihren Kindern nichts vom Osterhasen oder Weihnachtsmann erzählen wollen, um sie nicht an imaginäre Gut/Böse urteilende Wesen zu gewöhnen und ihnen ersparen wollen ein schlechtes Gewissen oder gar Angst vor diesen “Wesen“ zu haben, deswegen als schlechte Eltern bezeichnen würde.

Sozialpsychologische Studien wiederum erweisen erstaunlicher weise auch eine auffallend geringe Kriminalität unter Nichtgläubigen. Das sollte jedoch nicht zu ihren Gunsten ins Feld geführt werden, denn sie sind tendenziell sozial besser gestellt und gebildeter als die Gläubigen, jedenfalls im Westen; wir haben es hier also, lt. diesen Studien nicht mit einem Religions-, sondern mit einem Klasseneffekt zu tun. Die Geschichte kennt jedoch religiöse und nichtreligiöse Untaten aller Arten und jeden Ausmaßes, so dass sich die Berechnungen der jeweiligen Anteile erübrigt.

Note:
Da der Atheismus, unterstützt durch einige Wissenschaftler, gerade zum großen Feldzug gegen “zu viel Glauben“ zieht ( wer auf dem Laufenden ist, wird das bestätigen ), fand ich diese Darstellung, die lediglich eine möglichst komprimierte Wiedergabe aus verschiedenen Artikeln wiederspiegelt und als keinerlei Wertung der einen oder anderen Seite meinerseits zu sehen ist, als sehr interessant.

Gruß
Nobby

Quellen :Die Zeit
Morgenwelt Hamburg
Institut of Ethnologie


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