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mein "leidvolles" Dasein ...

JP schrieb am 4. Oktober 2000 um 9:11 Uhr (550x gelesen):

Selbstmitleid ...
Ich blicke jeden Morgen in den Spiegel um zu sehen was ich bin.
Wie sehe ich aus? Was macht heute meine Ausstrahlung, ...?
Immer wieder kontrolliere ich, ob ich auch wichtig genug aussehe ... Zufrieden bin ich selbstverständlich nicht ... das Leben war wirklich ungerecht zu mir! Da haben es andere viel besser als ich! Sofort wird mir mein leidvolles Dasein deutlich!!!
Ich überlege was den Tag lang so anfallen wird. Ein erster Schub von innerem Rumgejammer kommt hoch. Ich tu mir sowas von leid, bei dem Gedanken was ich den Tag über alles erledigen muß ...
So setzt sich das den ganzen Tag lang fort ... „Ich muß ..." gefolgt von „Ich armer ..." ... so schleppe ich mich durch den Tag ... ein Trauerspiel ... Die Welt ist ja so schlecht zu mir!!! Dann hab ich glatt einen Moment lang Zeit ... die nutze ich sofort, um mir meine Lage nochmals richtig klar zu machen. Mein ganzes Leben lang quäle ich mich doch eigentlich schon rum ... immer wieder finde ich da was „schmerzvolles". Und dann dazu das ganze Leid anderer Menschen, was ich zudem auch noch ertragen muß ... das könnte mir ja auch noch passieren ... gleich noch ein Grund mehr, mich weiter runter zu ziehen. Ach ich armer - was mir noch alles passieren könnte ... Die Welt ist so schlecht ...
Sieht denn Keiner wie schlecht es mir geht??? Niemand?? Ich laufe durch die Straßen und Keinem scheint aufzufallen, wie ich gerade wieder leide ... Leide unter mir, unter meiner "Fehlbarkeit" ... unter meinem kranken Hirn ... ??? Warum hilft mir keiner??? Sind offensichtlich alles nur Egoisten um mich herum! Die denken nur an sich! Sehen nix außer ihrem Weg! Gut das wenigstens ich besser bin, wenigstens ich sehe, wie ich leide ... Naja, ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!!!
Ich brauche schleunigst etwas Anerkennung ... irgendwer muß mich jetzt aufbauen! Mir muß was einfallen, damit ich wichtig bin ... damit mir mal wer auf die Schulter haut und mich lobt! Dann bin ich wieder wichtig und vergesse zumindest für einen Moment meinen ach so großen Kummer ... das Leid, was ich eigentlich durchstehen muß!
Jammer ... jammer ... jammer ...

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