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keine Airbags für die CSU
Amsel schrieb am 21. November 2001 um 18:28 Uhr (425x gelesen):
Eigentlich bin ich solchen Leuten für ihr elefantenartiges Verhalten im Porzellanladen dankbar, denn genau in solchen Situationen merke ich, daß es eben DOCH nicht egal ist, ob man eine christliche Hexe ist oder das Christentum so nebenbei tolerieren kann.
Dieser Mensch von der CSU steht für eine ganze Reihe von Leuten im Hintergrund unserer Gesellschaft, die mit Hilfe des einheitlichen Glaubens an einen Gott (Gebot:Du sollst keine Götter neben mir haben) jegliche Form von Pluralismus im Kein ersticken möchten. Das ist doch das Christentum: Imperialismus auf Religion. Deshalb konnte es sich auch quasi vom Saulus (anfangs unterdrückte und verfolgte jüdische Sekte) zum Paulus wandeln: zur Staatsreligion des römischen Reiches. Dieses war damals leider noch mächtig groß, weswegen praktisch das gesamte heidnische Erbe Europas (vor allem im Mittelmeerraum) den kürzeren ziehen mußte.
Eigentlich bin ich froh, in unserer Zeit zu leben - dennoch frage ich mich manchmal, wie so die rauschenden Feste zu Ehren der Ur-GöttInnen gewesen sein mußten. Ganz offen, nicht nur toleriert, sondern von Staats wegen getragen. Andererseits braucht man sich nur die mächtigen Marienprozessionen im Mittelmeerraum anzuschauen. Dort lebt die Urreligion (zugegebenermaßen durch Christen namensverstümmelt) in Form der Marienverehrung weiter. Die wahren Feste sind dort die Marienprozessionen und die wahre religiose Ekstase findent auch nur dort statt. Insbesondere die Frauen finden in der Marienverehrung ein passenderes Mittel zur religiösen Erfüllung als in der lauen Eucharistie der Kirchen. Und gelten auch dort, je nachdem, ob sie sich mit ihrer nachweisbaren religiösen Kraft unterordnen oder nicht, als Heilige oder Hexen.
Das Gelaber von dem Typ von der CSU heißt doch nichts anderes als "schaut Euch diesen schrecklichen Film an, da gehts um Magie - wollt Ihr zurück zu den Heiden und Hexen, die Euch verzaubern?". Dabei vergessen solche Idioten, daß die christliche Eucharistie SELBST ein quasi-magischer Vorgang ist bzw sein soll: da wird Wein in Blut verwandelt, von dem alle Anwesenden trinken sollen. Da gibt es eine Initiation (Kommunion) und da gibt es Gebete und magische Formeln, die bewirken sollen, daß sich der Geist Ihres Gottes auf die Hostie senkt.
Christen tun immer so, als hätten sie nichts mit Magie und Übernatürlichem zu tun, dabei benutzen sie genauso magische Formeln, Symbole und Anbetungen. Das bedeutet, daß die Botschaft des Typen von der CSU ist: "geht nicht da hin, kommt zu uns. Bei uns gibt es die einzig wahre reine und erlaubte Form von Magie und religiöser Befriedigung."
Nur früher stand da halt noch am Ende: "Und wer nicht in die Kirche rennt, brennt!"
Also wenn ich die Wahl habe zwischen zwei Formen von Magie, dann nehme ich die, die mehr Spaß macht und vor allem funktioniert. Und das ist garantiert nicht das Christentum.
War viel, ich weiß, aber ich denke, man sollte wissen, daß so Dinge sehr viel mit der Inquisition und Glaubensdogma zu tun haben, nur halt mit modernen Mitteln.
Liebe, Licht,
Amsel

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